“Le Petit Toûno“
Es war ein strahlend blauer, jedoch eiskalter Dienstag, an welchem sich der SAC Saas frühmorgens in 3 Gruppen aufmachte zur Erkundung des Unterwallis. Dank Reinis Anmeldekommentar war mir schon im Voraus klar, dass ich wohl das Küken der Gruppe sein werde – was meine Vorfreude jedoch kein Bisschen trübte.
Die ersten Höhenmeter überwanden wir mit dem Standseilbähnli, es folgte (zu Rosemaries Schrecken) ein Tellerlift. Von allen Seiten wurde auf die Notwendigkeit aufmerksam gemacht, auf kommenden Touren «sicheres Skiliftfahren“ als Voraussetzung zu vermerken, und nach einigem Gelächter folgten die ersten Schwünge im wunderbar pulvrigen Neuschnee (auf leider gerade etwas knapper Unterlage…). Es folgte beim Anfellen auf dem Wegtrasse leider die Erkenntnis, dass auch langjährige Skitourenerfahrung nicht endgültig davor bewahrt, gewisse essentielle Dinge (beispielsweise Felle) für so eine Tour zu Hause zu vergessen. Im Gegenteil sogar – schliesslich wurden aus aktuellem Anlass nun zahlreiche Geschichten ausgepackt, welches SAC-Mitglied früher doch auch schon mal dies und das (von Fellen über Skischuhe bis hin zum ganzen Rucksack) nicht mit dabei hatte. Schweren Herzens trennten wir uns von Edi – der das Beste daraus machte und sich dem Pulverschneegenuss im Skigebiet verschrieb.
Es folgte ein sanfter Aufstieg in Richtung “Le Toûno“, dessen Erreichen jedoch aufgrund der prekären Lawinensituation bereits zu Beginn der Tour nicht wirklich das Ziel war. Diana übernahm voller Elan mit ihrer Gruppe den ersten Teil der Spurarbeit. Nach einiger Zeit setzte die Gruppe “Blitz und Donner“ (angelehnt an die eindrückliche Wumm-Geräuschkulisse) unter der Leitung von Hugo zum Überholen an – als jüngster Tourenleiter bewies auch er sich mit tatkräftigem Spurtreten. Es folgte eine letzte kleine Stufe zur Fläche beim Lac de Toûno, in welche Urs mit seiner Gruppe als Erster eine wohlgewählte Spur legte. Wenige Höhenmeter später war unser neu deklariertes Gipfelziel (ein auffälliger Findling, eifrig benannt als “Le Petit Toûno“) erreicht.
Ich hatte mir eine gemütliche Mittagspause in der angenehm wärmenden Sonne vorgestellt, doch daraus wurde nichts; schon nach einigen Minuten stand Hugo im Abfahrtsmodus bereit. In hübschen Schwüngen (und einigen Traversen entlang der Aufstiegsspur…) glitten wir durch den Pulver abwärts. Auch ohne den ursprünglich ausgeschriebenen Gipfel sorgten Teilnehmer, Wetter, Schnee und Ausblick für eine unvergessliche Tour – und schliesslich ist und bleibt ein erstrebenswertes Ziel, noch unzählige weitere solche Tage zu erleben. Im besten Falle mindestens bis ins Alter des ältesten anwesenden Teilnehmers; bei mir wären das dann 46 Jahre…
Tourenleitung | Diana, Hugo, Urs L. |
Bericht | Karin |
Fotos | Alle |
Teilnehmende | Karin, Gabriela, Claudio, Adelheid, Reinhard, Rosmarie, Brigitte, Edi, Anni |