Mit Verwunderung stellten wir am Samstag fest, dass aus der 2-tägigen von Kilian geplanten Tour nun eine 1-tägige geworden ist, dies ohne Streichung eines Teils des Programms.
So trafen wir uns um 7.50 Uhr bei Bahnhof Ausserberg und begannen mit der eindrücklichen Suonen-Wanderung ins Baltschiedertal, bis zur Abzweigung hoch zum Einstieg des Wiwanni-Klettersteiges (KS3-4, 1300 Hm). Nebel begleitete uns und wir hofften alle, dass dieser sich noch auflösen würde.
Der Klettersteig war abwechslungsreich mit ausgesetzten Stellen ums Eck, schrägen Traversen, einer richtigen „Leiterliwand“ mit Tritten in sehr kleinen Abständen, gefolgt von leichteren Passagen, bei denen wir uns meist nicht mehr ins Stahlseil einhängten. Kurz nach 12 Uhr erreichten wir die gemütliche Wiwannihütte, wo wir uns mit einer feinen „gestreckten“ (hätten wir gar nie gemerkt) Tomatensuppe stärkten.
Dann ging’s im Sauseschritt über die Wiesen hinunter bis zur Abzweigung zu den Nasenlöchern. Auf der Traverse seilten wir an und sicherten uns an den gebohrten Zwischensicherungen. Nun kam endlich die Sonne und es war schön und warm. Bald sahen wir die triefenden Nasenlöcher unter uns. Aus dem Fels kamen aus zwei Löchern Wasserrinnsale.
Wir stiegen mit Taschenlampe und Helm ins linke Nasenloch und kletterten im Dunkeln immer tiefer in die Höhle. Manche zogen ab und zu einen Schuh gefüllt mit Wasser raus (Gott sei Dank war’s kein richtiger Schnudder, der uns da in die Schuhe kroch!).
Der Ausstieg über das rechte Ohr war kurz aber sehr eng, sicherlich nicht für jeden „Bauchträger“ geeignet. Dann ging es weiter durch den steilen Wald hinunter. Der Weg, der ab und zu mit Ketten oder Seilen gesichert war, wollte und wollte nie enden. Als wir endlich auf der Brücke unten am Fluss ankamen, war ich froh, denn die Knie hatten schon zum Streik aufgerufen.
Von dort ging’s talauswärts, wobei Kilian nochmals einen Zacken zulegte und die hinteren mit den kürzeren Beinen immer wieder einen Zwischenspurt einlegen mussten, um nicht den Anschluss zu verlieren. Um 17.45 Uhr erreichten wir dann den Einstieg zum Bietschi Seilparcours. Mit so viel Teilnehmer brauchte das natürlich seine Zeit, aber es machte Spass, wie Tarzan durch die eindrückliche Schlucht zu schwingen oder an den verschiedenen Tyrolienne übers Wasser oder die Baumwipfel zu gleiten. Manche durften sogar zweimal, weil sie zu wenig Schwung hatten, andere konnten am Ende fast nicht mehr gebremst werden. Zwischendurch galt es noch, eine enge Höhle hinunterzuklettern. Vor der letzten Tyrolienne war noch eine steile ausgesetzte Wand zu bezwingen, die ganz schön in die Arme ging.
Manche liessen diese denn auch aus. Es war inzwischen auch schon nach 20 Uhr und statt noch 11/2 Stunden bis Ausserberg im Dunkeln zu wandern, bestellten wir Verwandte, die uns in St. German abholen sollten. Das klappte bestens und so endete unsere Tour nach 12 Stunden und 17 Minuten auf dem Dorfplatz von St. German. Da ich meinte auf den Zug pressieren zu müssen, konnte ich leider keinen Abschiedstrunk mehr nehmen. Auf diesem Weg möchte ich deshalb nochmals Kilian für die fachkundige Führung und den restlichen Teilnehmern für eure gute Stimmung danken, es hat echt Spass gemacht. Deshalb konnte ich es auch verschmerzen, dass ich das abgelegene Zürich erst um 01.27 Uhr erreicht habe.
Connie |