Der längste und atemberaubenste Klettersteig der Schweiz

Wir treffen uns um 07:45 bei der Gemmibahn in Leukerbad zum längsten Klettersteig der Schweiz. Leider haben wir das Wetter nicht auf unserer Seite. Um 08:00 Uhr fahren wir mit der Seilbahn auf die Gemmi, von wo wir dann zu Fuss zirka 30 Minuten den Wanderweg Richtung Leukerbad hinunter laufen. Nun machen wir uns bereit für den Klettersteig. Der Einstieg ist nicht so steil, aber wenn man die Wände hoch schaut, weiss man nicht, wie man da hoch kommen soll.

Nach ca.10 Minuten geht’s dann richtig los, Leitern und Eisen  wechseln sich ab.  Oft hat man auch die Möglichkeit sich Tritte selber zu suchen.

Der erste Turm zeigt dir auf, was dich erwartet. Es wird nicht einfach. Nach zirka 1,5 Stunden kommt man am Schweizerkreuz vorbei, und zirka 15 Minuten später steht man auf der Oberen Freiheit. Leider verwehrt uns hier der Nebel die Aussicht.

Da sich der Nebel nicht lichtet, brechen wir bald wieder auf zum zweiten Teil. Ein kleiner Fussmarsch, dann stehen wir vor der Wand. Dies ist die letzte Möglichkeit nein zu sagen und über einen kleinen Pfad zurück nach Leukerbad zu kehren.

Aber gewiss kamen wir nicht dafür hierher! Von hier geht’s nur noch steil bergauf! In diesem Abschnitt lösen andere Gänger vor uns mehrmals Steinschlag aus. Ein kleiner Stein trifft einen unserer Teilnehmer an der Schulter.  Nach weiteren 45 Minuten erreichen wir in die Höhle. Es ist die Attraktion dieses Steigs. Es gibt zwei Routen in dieser Höhle, eine leichtere(!!!) und eine schwerere. Nach unserem Dafürhalten sind aber beide sehr anspruchsvoll. Vor allem die schwerere ist Kraft raubend und Arm verlängernd. Nach der  Höhle gönnen wir uns nochmals eine kleine Trinkpause. Dann geht über Leitern und Eisen hoch zum Ende des zweiten Teils. Hier schreiben wir uns in das Gipfelbuch ein.

Gleich danach folgt ein weiteres Highlight, das Biwak bzw. die Via Konst. Zur Not kann man hier eine Nacht verbringen. Auf der anderen Seite dieses Biwakstollens wird man mit einer atemberaubenden Rundsicht belohnt. Vor allem der Blick über die senkrecht abfallende Gemmiwand entschädigt für die Mühen des Aufstieges. Diesmal bleibt die Aussicht unter den Nebelschwaden verborgen.

Dieser Teil des Klettersteiges ist extrem ausgesetzt. Vielleicht ist es gut, dass wir nicht so tief blicken können. Über einen felsigen Pfad steigen wir hoch zum letzten Highlight des Tages. Nach zirka 45 Minuten Fussmarsch stehen wir an einer  Leiter die uns 35 Meter senkrecht hinauf bis knapp unterhalb des Gipfels führt. Nach diesem letzten Hindernis ist es geschafft.  Zirka 5 Stunden nach Beginn der Tour erreichen wir den Gipfel im Sonnenschein.

Bravo und Gratulation an alle Teilnehmenden. Das war eine super Leistung! Nach einer Rast beginnen wir mit dem Abstieg über den Daubengletscher und den Lämmeren Boden zurück zur Gemmibahn. Unterwegs verabschieden wir uns von Dominic, der diese Tour ermöglicht hat. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an ihn und an Beat.  Wir fahren alsbald mit der Bahn ins Tal zurück, wo es endlich das wohlverdiente Bier gibt.

Trotz des Nebels erlebten wir eine unvergessliche Tour, die viel von uns abverlangte. Ein echtes Highlight! Merci allen Teilnehmern.

Egon

Organisation Dominic Anthamatten
Leitung Beat Burgener
Bericht Egon Summermatter
Fotos Dominic Anthamatten
Teilnehmer Alex Schandl, Peter Roten, Michael Imboden, Mario und Beat Burgener, Erna und Toni Sarbach, Egon Summermatter, Samuel und Dominic Anthamatten
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