Da nicht alle gleich leicht oder schwer waren, war der Aufstieg nicht für alle gleich einfach

Um 6.30 Uhr haben wir uns bei der Matterhorn Talstation getroffen und nahmen die erste Bahn Richtung Furi und weiter via Trockener Steg bis zum Kleinen Matterhorn. Leider waren die WC’s noch nicht in Betrieb, weshalb wir eine Pinkelpause an der frischen Luft (zum Glück mussten wir nur klein) einlegten. Danach hiess es Klettergurt anziehen und loslaufen. Beim Übergang zum Gletscher bildeten wir zwei Seilschaften, Diana nahm Laura und mich ans Seil, Mario bildete mit Susanne und Siebrig eine Seilschaft. Anschliessend querten wir das Breithornplateau. Unterhalb der Selle mussten wir entscheiden, ob wir die grosse oder die kleine Breithorntraversierung machen. Da es für einige die erste Hochtour der Saison war und wir nicht genau wussten, wieviel Schnee lag, haben wir uns aus Zeitgründen für die kurze Variante entschieden, da wir auf ein Biwakieren am Berg verzichten wollten. Auch schienen die Schlafplätze bei der Bergstation nicht sehr erholsam zu sein. Nachdem wir die Steigeisen angezogen und das Seil verkürzt hatten, stieg Diana voraus hoch zur Selle, Mario und seine Seilschaft folgten ihr nach. Da nicht alle gleich leicht oder schwer waren, war der Aufstieg nicht für alle gleich einfach.

Dann folgte eine abwechslungsreiche Grattour mit grandioser Aussicht. Kletterpartien wechselten sich mit Gehen auf Firn ab. Auch für Diana und Mario gab es eine Premiere: die gesamte Traversierung musste mit Steigeisen begangen werden, was es klettertechnisch etwas anspruchsvoller macht als mit Bergschuhen.

Kurz vor dem Mittelgipfel legten wir im Windstillen eine Pause ein um uns für den weiteren Teil zu stärken. Dann galt es noch zwei kurze Kletterpassagen zu meistern, bevor wir den Mittelgipfel erreichten. Anschliessend liefen wir dem Firngrat entlang auf den Hauptgipfel. Oben angekommen fühlten wir uns inmitten eines italienischen Volksfests. Dank der neuen Bahn Alpine Crossing wird auf dem Breithorn nun wohl mehrheitlich Italienisch gesprochen.
Dies führte auch dazu, dass wir beim Abstieg noch einige amüsante Szenen beobachten durften. Vom Touristen, der in kurzen Hosen und Turnschuhen über dem Gletscher spazierte – dem Tourengänger, dessen Felle aufgrund seiner Lauftechnik kaum Schneekontakt hatten bis hin zur italienischen Gruppe inkl. Bergführer, die beim Gehen über den Gletscher das Seil so kurz hatten, dass sie sich fast auf die Füsse standen, war alles dabei. Zumindest mussten wir aufgrund dieser Beobachtung keinen Spaltensturz fürchten. Zurück beim kleinen Matterhorn verstauten wir unser Material im Rucksack und fuhren mit der Bahn zurück nach Zermatt. Glücklicherweise dauerte die Gondelfahrt genügend lange, damit auch Mario das Seil ordentlich aufnehmen konnte, wie es sich in Zermatt gehört. 😉

Zum Abschluss spendierte uns Mario noch ein Apéro, vielen Dank!

Ein grosses Danke an Diana, welche die Tour souverän geleitet und an Mario, welcher sie als Seilführer unterstützt hat. Ihr habt das super gemacht – danke für die tolle Tour!

Tourenleitung Diana
Seilführer Mario
Bericht Michelle
Fotos Alle
Teilnehmende Siebrig, Susanne, Laura, Michelle
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