Hochtour am Nationalfeiertag unter wolkenlosem Walliser Himmel

 

Der Wetterbericht mit bester Prognose liess alle Teilnehmer mit großer Vorfreude die letzten Arbeitstage bis zum freien Donnerstag abwarten. Spätestens der Anblick des sternenklaren Himmel am frühen Donnerstagmorgen versetzte alle in die richtige Stimmung für die anstehende Hochtour hoch oberhalb des Lac de Dix.

Um kurz nach sechs begrüssten wir uns am Fusse der Grande Dixence Staumauer auf 2116m, eine Gruppe kunterbunt durchmischt von überall. In engen Serpentinen arbeiteten wir uns neben der Staumauer, die nebenbei bemerkt mit 285m die zweithöchste Staumauer der Welt ist, den Hang hinauf.

Durch die Prafleurischlucht ging es in mässiger stetiger Steigung immer am Wildbach entlang zum P. 2610 gegenüber der Cabane de Prafleuri, wo in der frühen Morgensonne ein kurzer Frühstücksplatz eröffnet wurde.

Die Temperaturen erreichten schon jetzt Werte über 20°C und so ging es sommerlich weiter nordwestlich in Richtung Gletscher. Schnell erreichen wir eine wilde Hochebene mit kleinen Seen und am Horizont erkennt man bei klarem Blick die ersten Walliser Gipfel.

Schließlich erreichen wir den Rand des Gletschers. Drei Seilschaften werden gebildet und wir geniessen nun die Sonne von oben und die zweite Sonne reflektierend von unten. Harter Schnee ermöglicht uns sicheres Gehen auch ohne Steigeisen und wir gewinnen schnell an Höhe. Jeder geniesst die Sonne, den weiten Blick auf die schroffen Felsklippen, die in allen Richtungen das Gletscherbecken begrenzen.

Nach kurzer Erholung steuern wir weiter auf den Gipfel über nun recht steilen Firn. Die letzten 20 Höhenmeter über Blöcke hinauf zum Gipfel auf 3336m. Hochstimmung bei allen und verdientes Mittagessen auf dem kleinen Gipfelplateau. Besonders eindrücklich erstrahlt der Grand Combin direkt voraus, oberhalb des Corbassière Gletschers.

Bevor wir in die steile Gipfelflanke wechseln, schwenken wir kurz südlich zu einem Joch bei ca. 3200m. Alle sind begeistert. Der Blick erreicht nun die Gipfel von Mont Blanc de Cheilon, Matterhorn und die anderen prominenten Walliser 4000er. Zudem ist ein Stück der „Patrouille des Glaciers“ die zum Joch hoch führt ersichtlich. Eindrücklich wie steil die Athleten hier noch aufsteigen müssen nach bereits über 3000 Höhenmeter in den Beinen.

Hinab steigen wir jetzt über große Blöcke auf dem Südgrat bis etwa 3260m und ziehen dann östlich auf den Mourtigletscher. Großen Schrittes verlieren wir jetzt schnell an Höhe und sehen nördlich oberhalb von uns nochmals nun von unten den Grat über den die PDG zieht.

Mit leeren Wasserflaschen und durstigen Kehlen freuen wir uns umso mehr, eine bewartete Hütte auf einem wunderbaren Sonnenhang in La Barma zu finden und machen ausgiebig Rast und stoßen mit frischem Bier auf die äußerst gelungene Tour an.

Wir schließen uns schliesslich dem Strom von Wanderern an, die den Feiertag nutzen um eine Tour oberhalb entlang des Stausees zu machen und erreichen nach ca. weiteren 1.30h wieder unseren Startpunkt – wohlgemerkt im letzten Stück entlang der Staumauer etwas knieschonend abgekürzt mit der Seilbahn. Die eigentlich geplante Besichtigung vertagen wir aufgrund zu langer Wartezeiten und lassen die Tour dafür bei einem Café ausklingen

Herzlichen Dank an Marc für das Organisieren der Tour und die gute Leitung, sowie den Seilführern und der Rest der Gruppe für diesen wunderschönen Tag!

Caroline und Eric

Tourenleiter Marc Briggeler
Seilführer Matteo Kalbermatten, Hugo Petrus, Marc Briggeler
Bericht Caroline Gehring, Eric Soehngen
Fotos Eric Soehngen, Marc Briggeler, Freddy Meichtry, Brigitte Petrus
Teilnehmer Manuela Borter, Nadine Briggeler, Freddy Meichtry, Eric Soehngen, Caroline Gehring, Mieke Bumann, Brigitte Petrus, Matteo Kalbermatten, Hugo Petrus, Marc Briggeler
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