Über FXB zum CDC mit Aussicht zum GC
Eine Tour mit Überraschungen. Zuerst mussten Diana und Dominic die Tour verletzungsbedingt abgeben und glücklicherweise sind Simone und Jan eingesprungen. Eine Tour und eine Region, die auch für die beiden neu war. Noch mit dabei waren Jaqueline, Beat, Christine und ich, Gabriel.
Diana und Fidelis haben die ganze Truppe an den zwei Tagen tatkräftig unterstützt mit Auto, Wein und Hüttenwegbegleitung. Herzlichen Dank nochmals!
Der Aufstieg ab Fionnay in der hintersten Ecke des Val de Bagnes mit einspurigen Tunnels am Ende ging am Samstag in Richtung FXB (François Xavier Bertrand) Passonière/Hütte.
Jan: “FXB klingt nach einer verunglückten Dateiabkürzung.“
Es hiess, der Weg geht durch den Wald, naja das war nur sehr bedingt richtig. Ich hatte zumindest eine leckere Walderdbeere gefunden und war damit zufrieden.
Der Weg war schön und die Sonne brannte auf uns nieder. Wir erreichten die Hütte mitten am Nachmittag und es war Hochbetrieb vor allem wegen Familien, die über die 210 m lange Hängebrücke hingewandert waren. Die Hütte wurde in den letzten 150 Jahren mehrfach an neuen Standorten vom SAC gebaut – einmal weil eine Lawine die Hütte völlig zerstört hatte. Die FXB wurde von dem in Mali verunglückten Piloten FXB bzw. seiner Stiftung gebaut und dem Val de Bagnes geschenkt und ist seither keine SAC-Hütte mehr.
Wir hatten eine wundervolle Aussicht auf den Grand Combin und unseren Zielberg, den Combin de Corbassière. Die nächste Überraschung kam jetzt, als Jan in seinem besten Französisch die Route vom Tourenführer prüfte und ihm von der normalen Aufstiegs- und Abstiegsroute abgeraten wurde. Die neuen zwei Möglichkeiten wurden direkt eingezeichnet, in der Hoffnung, dass wir diese dann auch finden.
Das Abendessen war ausgezeichnet und wurde von Dianas offeriertem Syrah hervorragend abgerundet. Die Nacht war leider dann mehr schlecht als recht… eine eher laute Hüttennacht. Es waren nämlich nur noch 2 weitere Berggänger in der Hütte, die früh raus mussten. Um 4 Uhr hiess es für uns Tagwacht. Der Bergführer, der die gleiche Tour in Angriff nahm, ging schon los. Er hatte Jan am Vorabend in reservierter Manier die aktuell besseren Routen gezeigt. Jan und Simone hatten uns im Dunkeln anhand der Steinmännchen sicher auf den Gletscher geführt. Und wir bahnten uns unseren weiteren Weg über aperen Gletscher, Eis, Schneefelder, Couloir und Felsgeröll Richtung dem schönen Südgrat, auf dem wir kletternd, den Bergführer mit Gast gegen Ende einholten. Er blieb muffig und wortkarg. Wir standen nach ca. vier Stunden auf dem Gipfel und waren froh, die Route gefunden und den Gipfel gut und sicher erreicht zu haben.
Als Abstieg hatten wir die Route über die Westflanke genommen, die auch erst gefunden werden musste und es gelang! Wir hatten die FXB Hütte nach ca. drei Stunden wieder erreicht. Danach ging es weiter über die grosse Hängebrücke zur Cabane Brunet in schnellen Schritten, an „bouldernden“ Schafen vorbei. Dort empfingen uns Diana und Fidelis. Wir waren etwas geschafft und dankbar angekommen zu sein.
Zum Schluss blieb nur noch der Heimweg per Auto ohne grössere Überraschungen. Das war auch in Ordnung so.
Merci allen für die schöne Tour.