Wir können uns auf tolle Touren freuen

Nach einer fundierten Ausbildung in einem  Lawinenkurs des Zentralvorstandes absolvierte André Schnyder vom 04.03. – 10.03.2018 den Tourenleiterkurs für Snow- und Skitouren. Dieser Kurs fand auf dem Simplon mit teils widrigen Verhältnissen statt. Eine sehr lehrreiche und spannende Woche auf den Simplon vermittelte das nötige Rüstzeug , um mit Kollegen und Tourenbegeisterten Leuten unserer Passion in den Bergen nachzugehen.

Der begeisterte Jäger aus Gampel verbringt viel Freizeit in der Natur. Sein Revier ist das Turtmanntal. Dort erkundet er auf eigene Faust das gesamte Tal. Die Schönheit und Freuden der Berge spannen seine Sehnen und schärfen seit vielen Jahren sein Gespür für Routen und Gefahren. Wir sind stolz diesen erfahrenen Mann in der Gilde der Tourenleiter begrüssen zu dürfen. Bestimmt ist er eine grosse Bereicherung für  das Rückgrat der Sektion – den Tourenleitern.

Wir können uns auf interessante Wintertouren freuen. Mit seiner excellenten Skitechnik wird er uns bestimmt auf einige Skiperlen des Wallis führen. Vielen Dank für die Bereitschaft und die Zeit uns zu stärken.

Sein Kursfeedback

Beurteilung Glücklich – stolz – erfahrener – verantwortungsbewusst und mit geschärften Sinnen freue ich mich auf die nächste Tour.

Andrés Erlebnisbericht

Sonntag 04.03.2018

Um 12.00 Uhr sind alle 23 Kursteilnehmer im Hotel Simplon-Blick eingetroffen. Nach einer kurzen Begrüssung durch den Kursleiter und Bergführer Vaucher Gerald und anschliessendem Zimmerbezug treffen wir uns zur ersten Gruppenübung. Seilhandhabung auf dem Gletscher, Verankerungen in Schnee und Eis, Aufstieg-und Abfahrt als Seilschaft und vieles mehr steht bis 16.00 Uhr auf dem Programm. Zurück im Hotel bereiten wir als Gruppe, 6 Kursteilnehmende und unser Bergführer Grandjean Jacques, die Tour für morgen vor.

Montag, 05.03.2018

07.00 Uhr, Tagwache, Rucksack packen, Frühstück, fertig machen zur Abfahrt. Unser heutiges Ziel, das Galehorn 2797m. Start Engelloch / Chlusmatt 1810 m. Lernziel des Tages: mit Karte, Kompass und Höhenmesser eine am Vortag festgelegte Route begehen. Das Wetter hat sich voll auf unser Kursziel eingelassen. Die Sicht beträgt ca. 25 – 50 m. Schneetreiben und rassiger Simplonsüdwind. Auf einer Höhe von ca. 2400 m brechen wir ab und „ suchen“ den Rückweg. Sturm und Wind haben ganze Arbeit geleistet. Die Aufstiegsspuren sind verweht. Mit Kompass und Karte finden wir den Weg im Blindflug zurück nach Chlusmatte.

Feedbackrunde im Hotel, planen des Dienstags und immer wieder wertvolle Imputs von Jacques runden den Abend ab.

Dienstag, 06.03.2018

08h30, Abfahrt beim Hotel. Unser heutiges Ziel, das „Spitzhörnli“ 2606m, Start Berisal 1525m. Vom Berisal bis zur Verzweigung der Bäche „ Furggubaumbach / Ganterbach geht’s in flottem Tourenschritt voran. Übungsziel ist es, eine sichere und angenehme Spur mit allen möglichen Spielverderbern anzulegen. Et voilà; der Aufstieg zu den Bortelhütten ist vereist und mit ca. 5cm Neuschnee belegt. Wir lernen mit dem Eispickel eine sichere Spur zu schlagen. Dies nimmt einige Zeit in Anspruch. Bei den Hütten angekommen, geht’s weiter Richtung Bortelsee. Schneefall, Sturm und Nebel zwingen uns auf ca. 2400m zur Umkehr. Dies ergibt hier die Möglichkeit zu lernen, wie ein Tourenabbruch recht kommuniziert und durchgeführt wird. Abfahrt nach Berisal. Dort üben wir die Selbstrettung aus einer Gletscherspalte und die Handhabung der verschiedenen Knoten und Geräte.

Feedbackrunde im Hotel, verteilen der Vortragsthemen an die Gruppenmitglieder, planen des folgenden Tages, Abendessen, schlafen gehen.

Mittwoch, 07.03.2018

07.00 Uhr Tagwacht, Frühstück.

Es schneit und schneit und schneit. Wir bleiben im Hotel und pflegen einen angeregten Erfahrungsaustausch mit unserem Bergführer Jacques. Folgende Themen werden besprochen:

  • Was gehört ins erste Hilfe Kit
  • Was braucht es für Reparatur-und Ersatzteile
  • Was gehört zur Tourenplanung
  • Wie lese ich eine Wettervorhersage
  • Welche Typen von Lawinen und Schneebrettern gibt es
  • Korrekter Umgang mit LVS
  • Verhalten bei Lawinenniedergang mit Verschütteten
  • Respekt vor der Fauna beim Touren.

Am Nachmittag machen wir noch ein paar Rettungsübungen, Abseilen am Fixseil, Retten eines Seilkollegen aus einer Gletscherspalte und den Korrekten Bau eines Notbiwaks. Sehr spannend und sehr kalt…  Zum Glück sind die Wetterprognosen für den nächsten Tag besser.

Donnerstag, 08.03.2018

Bei gutem Wetter und guten Bedingungen ist unser heutiges Ziel das „Wyssbodehorn“ 2623m. Wir starten bei Simplon-Dorf „ Egga“ 1580m

Eine schöne Genusstour erwartet uns. Auf dem Weg zum Gipfel und zurück üben wir den Umgang mit der Gruppe, dem Timeing, der Beurteilung der jeweiligen Lawinensituationen ( Auch mal mit Sicht J). Zurück beim Hotel Simplon-Blick geht es an die Planung für den Freitag. Ich habe die Aufgabe mit einem Kollegen zusammen, die Gruppe auf das Breithorn zu führen.

Freitag, 09.03.2018

Heute bin ich etwas früher aus den Federn. Ich muss die heutige Lawinen und Wettersituation beurteilen und notieren. Ziel: „Simplon Breithorn“ 3380m. Start Simplon Hospitz 1997m. Wir brechen erst gegen 09.00 Uhr auf, da wir gegen 11.00 bis 12.00 einen Wetteraufriss erwarten. Bei guten Bedingungen geht es in flottem Rhythmus gipfelwärts. Unsere Berechnungen und Wetteranalysen stimmen. Sind wir auf dem Breithornpass noch etwas vom Nebel umgeben, hellt der Himmel, sobald wir auf dem Gipfel angekommen sind, auf. Wir haben eine super Rundsicht. Nach einer tollen Abfahrt zurück zum Simplon Hospitz und einer Feedbackrunde mit der Gruppe, geniessen wir ein wohlverdientes Bierchen.

Aufgabe sehr gut bestanden.

Samstag, 10.03.2018

Kursfeedback, Beurteilung der Kursteilnehmer, Übergabe der Abzeichen, Schlusswort und Verdankungen

Glücklich – stolz – erfahrener – verantwortungsbewusst und mit geschärften Sinnen   freue ich mich auf die nächste Tour. Die erste als Tourenleiter.

Danke dem SAC Saas für die Untestüzung, den Bergführern für die lehrreichen und unfallfreien 7 Tage, der Crew vom Hotel Simplonblick für die gute Verpflegung und den anderen Teilnehmenden für die tolle Kameradschaft.

André Schnyder