Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt

Bei vielen Skitouren in diesem Winter hat das Wetter leider nicht mitgespielt. Doch für die Skitour aufs Stellihorn am 22. April 2018 scheint endlich alles zu stimmen: Ich hoffe auf perfektes Wetter, angenehme Temperaturen, wenig Wind und schönsten Sulzschnee für die Abfahrt. Da sollten sich der frühe Start um 3.00 Uhr ab Zermeiggern wegen den sehr warmen Temperaturen und die vielen Höhenmeter bis zum ersehnten Gipfel doch lohnen!

Zuerst sind wir der Strasse Richtung Mattmark bis Eiensand gefolgt. Dort sind wir links auf den Wanderweg Richtung Eienalp abgebogen. Doch diese Abkürzung hat sich heute nicht gelohnt: Für Dominik war es nicht einfach, eine Spur über die vielen unerwarteten Lawinen anzulegen. In der letzten Kurve unterhalb der Staumauer konnten wir endlich auf die meterhoch verschneite Strasse zurückkehren. Den Staudamm sind wir auf der linken Seite hochgestiegen. Oben musste Dominik einen Weg durch den hohen Schnee freischaufeln, um auf die Staumauer zu gelangen. Von dort sind wir dem linken Seeufer bis zur Abzweigung Richtung Ofental gefolgt. Trotz dem griffigen Schnee war ich in den steilen Flanken über dem See froh über die montierten Harscheisen.

Durch die schönen Hänge des Wysstals sind wir bis zum Stellipass aufgestiegen. Reini hatte beim Aufstieg Probleme mit der Bindung: die Blockierung eines Stoppers funktionierte nicht. Erfolglos haben wir versucht, den Stopper mit einem Kabelbinder zu blockieren. Auf dem Stellipass hat sich Dominik für ein Nickerchen statt für den Gipfelsturm entschieden.

Ausser uns war nur noch Beat unterwegs zum Stellihorn. Er hat zum Glück eine sehr schöne Spur durch den Gipfelhang angelegt. Nur die letzte Spitzkehre war recht anspruchsvoll: Osci musste sich laut eigener Aussage aus einer unvorteilhaften Stellung befreien und traf einige Minuten später beim Skidepot auf der linken Seite unterhalb des Gipfels ein. Nach wenigen Metern über den Grat haben wir das Gipfelkreuz erreicht. Auf dem Gipfel des Stellihorn konnten wir ein perfektes 360 Grad Panorama geniessen. Bei den warmen und windstillen Bedingungen konnten wir auch gemütlich picknicken und ausgiebig fotografieren.

Bald wurde es Zeit, zur Abfahrt aufzubrechen. Beim Anziehen der Ski ist ein Pin von Reinis defekter Bindung abgebrochen. In weiser Voraussicht hat er einen stabilen Lederriemen aus dem Schweizer Militär mitgenommen. Mit dem Riemen konnte Reini seinen Fuss so gut am Fersenteil der Bindung festbinden, dass ich in seinem Fahrstil kein Bindungsproblem bemerkte. Im Gipfelhang haben wir noch schönen Pulverschnee gefunden. Ab dem Stellipass hat der frisch ausgeruhte Dominik die Führung übernommen und die perfekte Route für die Abfahrt gefunden! Wir haben uns für die Abfahrt nach Mattmark entschieden, wollten allerdings nicht mehr am Seeufer entlang zurückgehen. Deshalb sind wir stets nach rechts gefahren, bis zum Couloir nach dem Rottal. Auf der ganzen Abfahrt haben wir leicht angetauten Sulzschnee gefunden. Nur zuunterst war der Schnee aufgeweicht und wir sind ein paar Mal eingesunken.

Exakt wie von Dominik geplant, sind wir um 11.30 Uhr unterhalb der Staumauer angekommen. Von dort konnten wir der Strasse entlang bis zum Parkplatz zurückfahren – die Ski mussten wir keine Minute tragen. Da in Saas-Almagell kein Restaurant geöffnet war, sind wir bis Saas-Grund weiter gefahren. Dort hatten wir zuerst auch nicht mehr Glück. Schliesslich haben wir im Tea-Room der Saaser Bäckerei doch noch einen Platz auf der Gartenterrasse gefunden. Wir alle sind uns einig: Das frühe Aufstehen hat sich für diese Supertour wirklich gelohnt!

Tourenleiter Dominic
Bericht Angela
Fotos Osci, Angela, Dominic
Teilnehmer Christine, Regula, Osci, Alexandra, Dominic, Angela, Reinhard
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