Sportklettern und eine Wanderung im Kalk, Granit und Konglomerat
Mittwoch, 25. Mai 2022
Anreise zu unterschiedlichen Zeiten.
Wir (Andrea und Mario, Samuel und Armida) haben uns schon gegen Mittag auf den Weg gemacht. Ohne viel Verkehr, ohne Stau sind wir super auf dem Camping-Platz angekommen. Die Managerin hat uns die verschiedenen Häuser, Pods, Caravans und Stellplätze gezeigt und wir haben die Schlüssel inkl. Zugang zum Camping in Empfang genommen. Das Restaurant auf dem Camping war noch geschlossen. So machten wir uns auf den Weg ins Nachbardorf, um unseren Hunger zu stillen. Und wie es der Zufall will, haben wir im exakt gleichen Restaurant Platz genommen wie kurze Zeit später Diana und Fidelis. Ok, in diesem Dorf war auch nur ein Restaurant offen. Aber das Glück muss man noch haben, sich ungeplant einfach zu finden.
Zurück auf dem Campingplatz sind dann nach und nach alle eingetrudelt. Armida hat die Einweisung gemacht und jeder kam im Anschluss zu eine Apero in unser «Chalet». Zwischenzeitlich waren wir über 15 Personen in einem Raum und haben uns schon mal auf die kommenden Tage eingestimmt.
Gegen Mitternacht haben dann alle den richtigen Platz noch gefunden und wir den wohlverdienten Schlaf.
Donnerstag, 26. Mai 2022
Rocher Baron
Trotz der späten Ankunft auf dem Campingplatz gestern Abend standen alle, frisch und startklar, um 9 Uhr am Frühstückstisch von Simone und Jan.
Das Klettergebiet von heute: Rocher Baron! Ein schönes Klettergebiet, um sich ein wenig aufzuwärmen da es viele Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden hat. Im Kletterführer wird das Gebiet beschrieben mit Begriffen wie «Würfelzucker-Tritte» und “Crèmemeschnitten-Griffe”. Auch die Autostrecke zum Klettergebiet war interessant. Nach einer holprigen Autofahrt zum Parkplatz waren Alle wieder gut wach.
Roche Baron war ein sehr schöner Ort zum Klettern. Routen von der 3. bis zur 7. Grad machen das für jeden etwas dabei war.
Am Ende des Nachmittags hatten alle genug geklettert und haben wir uns wieder auf den Heimweg zum Campingplatz gemacht. Am Abend hat jeder etwas mitgebracht für die Grillparty und hatten wir genug, um die hungrigen Bäuche nach einem schönem Klettertag zu füllen!
Freitag, 27. Mai 2022
Casse de Prelles Klettergarten
Am Morgen um neun Uhr haben sich ca. 22 Kletter-Willige am Camping getroffen, um Simones und Jans Tagesprogramm anzuhören.
Danach haben wir uns auf die Autos aufgeteilt und sind nach einem kurzen Zwischenhalt, um Lebensmittel einzukaufen zum Parkplatz gefahren. Nach einem kurzen Zustieg auf einem schönen Wanderweg sind wir dank Jans guter Navigation um elf Uhr im Klettergarten angekommen. Von hier konnte man auch den Klettergarten von gestern auf der anderen Talseite sehen.
Jan und Simone haben uns noch Tipps gegeben, wie man gut klettert und standen uns mit Rat und Tat zur Seite – Danke!
Schnell hatten wir uns auf die verschiedenen Routen vom 4 bis zum 6 Schwierigkeitsgrad verteilt und konnten einen super Tag beim Klettern verbringen.
Am Abend konnte man noch schwimmen im See direkt am Camping, um sich abzukühlen. Das Wetter war den ganzen Tag sonnig. Im Restaurant beim Camping haben wir das zNacht gegessen und konnten den schönen Abend zusammen geniessen.
Samstag, 28. Mai 2022
Ailefroide – Sektor Palavar-les-Flots – Mehrseillänge
Angela, Reto, Rene und Dalia beschlossen am Samstag doch eine Mehrseillänge in Ailfroide in Angriff zu nehmen. Die Autofahrt nach Ailfroide sollte ca. 45 Min. dauern und für den Zustieg würde man so um die 30 Min. brauchen. Es warteten auf uns 12 Seillängen und an die 10x abseilen auf der Abseilpiste.
Ein langer Tag erwartete uns also. Unsere „Kollegen“ sagten dazu nur, dass sie nicht mit dem Abendessen auf uns warten würden und wir doch sicherheitshalber den Grill da lassen sollten… 😉 und wir sollten doch die Stirnlampe mal mitnehmen…. naja
Wir schlichen uns also morgens um sieben von unseren schlafenden Kollegen auf dem Camping leise weg. Wir freuten uns auf das was uns erwartete. Alles lief schön nach Plan. Am Einstieg waren wir trotz frühem Start nicht mehr die Ersten, aber die Zweiten. Und es dauerte auch nicht lange, standen hinter uns schon weitere Interessenten. Wir liessen uns nicht aus der Ruhe bringen und uns erwartete schönste Kletterei in bestem Felsen. Es war einfach toll!
Die 12 Seillängen gut hinter uns gebracht, machten wir uns nach einer kurzen Pause ans Abseilen. Wir machten uns auf einen laaaaaangen Abstieg gefasst. Da wir nur ein Doppelseil hatten, mussten wir alles 4 an denselben Seilen abseilen. Aber es lief immer besser und siehe da, es sollten „nur“ 6 Abseilstellen werden, den Rest konnte man an den „Cables“ nach unten laufen. Sichtlich erleichtert über diese Wendung, wussten wir noch nicht, dass uns dort die Schlüsselstelle vom Tag erwarten würde. Es war ein grosser Abstand in der Senkrechten über grosse Steine zu bewerkstelligen und die Drahtseile waren nicht wirklich eine Hilfe. Nochmals die ganze Kraft und den ganzen Mut mobilisierend, schafften wir dann auch noch diese Schlüsselstelle.
Der restliche Abstieg bis zum Bus war dann nur noch das Dessert. Damit wir nicht zu früh zurück zum Camping kommen würden, und die Prognose unserer Kollegen wenigsten etwas eintreffen würde, genehmigten wir uns in Ailfroide noch ein Bier ;-). Und so kamen wir dann pünktlich (und noch frisch geduscht) zum Nachtessen und hörten uns die Erzählungen unsere Freunde an.
Les Traverses et la Vignette
Der Grundgedanke unserer Truppe (Jan, Alex, Mario, Christine, Kaspar, Bettina, Armida, Samuel) war heute Shopping und Besichtigung der Altstadt von Briançon. Da wir aber an einem Kletterwochenende teilnahmen, sollten wir zumindest so tun, als würden wir klettern gehen. Somit hat Jan für uns eine kleines Klettergebiet nahe Briançon ausgesucht. Am Tatort angekommen, stellten wir schnell fest, dass die Lust am Klettern doch grösser war als angenommen. Ein kompakter Fels mit schönen Routen, schattenspendende Bäume und ein Riss in der Felswand liessen vor allem die Herren der Schöpfung das Shopping vergessen. Zugegebenermassen war auch das vermeintlich schwache Geschlecht konzentriert am Werk und liess uns Möchte-Gerne sprichwörtlich im Schatten stehen. Dieser Riss im Granit machte den etwas körperlich überlegenen Teilnehmern Kopfzerbrechen und der eine oder andere Kraftausdruck konnte man vernehmen. Wie es geht, zeigte dann Christine mit ihrer eleganten leichten Art zu klettern. Zufrieden mit dem Geleisteten und der guten Gesellschaft machten wir uns dann doch noch auf den Weg zum Shoppen. Wobei Shoppen ein wenig übertrieben ist. Das von Jan empfohlene Outdoor-Geschäft war sicherlich einen Besuch wert. Da die Tageshitze eher nach Bier rief, haben wir uns dann doch lieber in der Altstadt von Briançon nach einer Kneipe umgesehen. Die zweite Klettertruppe fand den Weg auch noch nach Briançon. Kurz noch durch die Altstadt geschlendert. Dann machten wir uns alle auf den Weg zum Campingplatz, wo kurz darauf die Wandervögel auch eintrafen.
Rundweg zum Col de Néal
Eine Wandergruppe mit Fidelis, Gaby, Jasmin Andrea und Dominic schalteten eine Blumenexkursion ein. In der Nähe des Cod d’Izard finden wir dazu eine perfekte Tour und einen unglaublichen Blumenmeer. An der Grenze zwischen der Durance und dem Regionalen Naturpark Queyras konnten wir auf dieser Wanderung einen authentischen Ort in den Hautes Alpes entdecken. Der See von Néal, der bei Wanderern wenig bekannt ist, ist einen Umweg wert, mit seinem smaragdgrünen Wasser, das von kleinen weißen Blumen, gesäumt war. Eine herrliche Aussicht auf die Écrins belohnte die letzten Anstrengungen auf dem Néal-Pass. Begeistert von dieser Abwechslung und vielen Fachdiskussionen reicher kehrten wir zu den Kletterkollegen zurück.
Sonntag, 29. Mai 2022
Noch einmal anpacken und Heimreise
Der letzte Tag beginnt wie bereits gewohnt mit dem Breefing um 9 Uhr auf dem Camping durch Simone und Jan. Es herrscht Aufbruchstimmung für die einen (Samuel, Armida, Andrea, Mario, Dalia und René), andere nehmen es nochmals gemütlich und die ganz Ambitionierten Francine, Vedrana und Patrick packen den Bus voll, um den südlichsten Viertausender «Barre des Ecrins» zu besteigen (was ihnen am Montag auch gelungen ist, Gratulation!). Die Stimmung ist toll, die Leute zufrieden, das Wetter fabelhaft, was will man mehr. Wir verabschieden uns von den oben Erwähnten und hoffen auf die Auffahrtstage 2023 mit Klettern im Süden.
Simone und Jan führen uns zum Abschluss ins Gebiet Les Traverses et la Vignette in den Sektor Lézaroide, wo wir wiederum ganz anderer Fels vorfinden. Auf Französisch wird er beschrieben als «un rocher plissé très optional». Dem können wir nur zustimmen. Die Teilnehmer*innen geben nochmals alles und allmählich löst sich die Gruppe auf und gegen 14 Uhr laufen die Letzten das kurze Stück zurück auf die Strasse und zu den Autos, um die 5 bis 6-stündige Heimfahrt unter die Räder zu nehmen.
An dieser Stelle möchte ich Simone und Jan im Sinne der ganzen Gruppe ganz herzlich danken für die super Organisation und Durchführung. Auch die beiden Grillabende sowie das Essen im Restaurant haben viel zur tollen Stimmung und guten Gemeinschaft beigetragen.
Tourenleitung | Simone Knepper und Jan Olle |
Berichte | Dalia, Armida, Reto, Samuel, Diana, Dominic, Bettina |
Fotos | Kaspar Kellerhals, Dominic Anthamatten, Fidelis Zurbriggen und diverse |
Teilnehmende | Alex, Armida, Reto, Samuel, Diana, Dominic, Bettina, Simone, Jasmin, Sarah, Gaby, Kaspar, Mario, Andrea, Jan, Dalia, René, Vedrana, Christine, Fidelis, Francine, Patrick, Siebrig, Angela |
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