Transalp Wallis – die Erste
Die Wettervorhersage für’s Wochenende versprach reichlich Abwechslung. Doch wie heisst es doch so schön: Das Wetter spielt sich draussen ab. Und Diana, die bisher an allen Transalptouren dabei war, erklärte uns zu Beginn: „die Transalp trotz jedem Wetter“ J. Nur die Lawinensituation liess uns von der geplanten Tour etwas abweichen, so dass der Startpunkt im Val d‘Entremont und angepasst werden musste.
Guter Laune fand sich unsere Gruppe in Martigny ein. Mit dem Taxi fuhren wir über Orsières nach Commeire auf 1454 m.ü.M., ein 20-Seelen Dorf, mit rustikalen Chalets und einem wunderschönen Panoramablick. Das vom Fahrer angekündigte Restaurant für einen Guten-Morgen-Kaffee war leider wegen zu geschlossen. Also hiess es, Abmarsch ohne Koffeinschub.
Nachdem alle Baryvox geprüft waren, stiegen wir durch den Wald hoch in Richtung Col de Chargerat. Wir genossen die Stille, und waren geblendet von den wärmenden Sonnenstrahlen. Im Westen türmten sich die Wolken und boten ein eindrückliches Naturschauspiel. Unser Aufstieg führte uns jedoch nach Osten, wo der Himmel praktisch wolkenlos war. Auf dem Pass erhaschten wir einen ersten Blick auf das dicht besiedelte Verbier und entdeckten, wieso plötzlich soviele Leute von dieser Seite her in Richtung Tête de la Payanne, unserem Gipfelziel, unterwegs waren. Es gab zwei Skilifte, die fast auf dem Pass endeten. Sehr verlockend…Nach einer kurzen Pause stand uns eine coole Abfahrt bevor. Im oberen Teil konnten wir unsere Kurven im Pulverschnee drehen, im unteren Teil wurde der Schnee so richtig nass und schwer, so dass wir froh waren, auf einem Waldweg die letzten Höhenmeter nach Bruson zu fahren. Mit dem Postauto fuhren wir zur Seilbahn, die uns über Verbier bis zum Mont Fort auf 3328 m.ü.M. brachte. Dort erwartete uns eine stürmische Abfahrt zur Cabane du Mont Fort. Zum ds Nacht gab es den Hüttenklassiker Spaghetti bolo. Wir liessen den Abend gemütlich ausklingen und waren uns einig, dieser Etappe der Transalp den Kosenamen „Transportalp“ zu geben.
Um dem schlechten Wetter, das ab Sonntag Mittag vorhergesagt wurde, zu entkommen, hiess es um 06:45 Uhr Abmarsch. Wir begaben uns in dieser Transalp-Etappe auf PdG Spuren. Diana gab uns bezüglich Fell-Zwischenlagerung nützliche Tipps. Es gab schliesslich drei Aufstiege und Abfahrten zu meistern. Der erste Aufstieg zum Col de la Chaux war etwas stürmisch. Dann ging es weiter zum Col de Momin, wo wir nach einer kurzen Rast im Sonnenschein den Grand Désert Gletscher traversierten. Einige juckte es in den Beinen, den Blinker talwärts in Richtung Siviez zu setzen – denn Pulverschneehänge nur zu traversieren und links liegen zu lassen… seufz…
Doch wir hatten ein anderes Ziel vor Augen. Unterhalb des Col de Prafleuri traversierten wir ins Combe d’Allève und weiter nach Pralong im Val d´Hérémencé. Die lange, kräftezehrende Abfahrt bei sich stetig ändernden Sichtverhältnissen war nicht Ohne. Wir hatten von Pulverschnee über Firn über Nassschnee alles im Angebot. In Pralong kehrten wir ein und genossen Speiss und Trank bevor es gestärkt mit Bus und Zug wieder zurück nach Hause ging.
Herzlichen Dank Dominic und Diana fürs Organisieren und Führen. Merci für die Kameradschaft und dieses unvergessliche Erlebnis!