Auf den Spuren der Kelten, Römer und Walser
Am Samstag früh um 06.00 treffen wir uns bei „Möbel Furrer“ in Visp. Wir fahren mit den Autos bis Imfäld. Ein Taxi bringt uns nach Heilig Kreuz. Von nun an geht’s bergauf, trotz Warnung des Taxichauffeurs, der Weg sei nicht mehr gut und es herrsche Steinschlaggefahr. Zum Glück führen uns die beiden besten Wanderleiter Toni und Alfons.
Nach der Erreichung der Waldgrenze wird die Landschaft steinig und öde. Beim Ort, genannt Bärgij (2390m) gibt es die erste Trinkpause. Dann geht’s weiter auf einer Geröllhalde und von weitem sehen wir einen riesigen Felsbrocken. Bea weiss zu berichten, dass dieser „Mussolini Gigger“ heisse. |
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Eine eindrückliche Steingegend mit wirklich steinigem Weg. Wir springen von einem Fels zum andern, suchen die weiss-rot markierten Wegweiser. Konzentration ist gefragt, kein Fehltritt. Auf dem Chriegalppass (2500m) angekommen, posieren wir zum Gruppenphoto. Wir fragen uns, weshalb dieser Pass wohl so heisst. (Krieg gegen die Italiener?) Unterhalb der Passhöhe ist Mittagspause angesagt mit allerlei Spezialitäten, Tomaten mit Mayonnaise und Hauswurst, dazu einen guten Tropfen Wein aus Alfons Rebberg. |
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Der Abstieg vom Chriegalppass ist etwas versteckt entlang einer 400m hohen Felswand, schmal und kurz ausgesetzt. Bald einmal sehen wir vor uns auf einer Steinterrasse das Biwak „Combi e Lanza“, das Aus-gangspunkt für verschiedene Bergtouren ist. Von dort geht es dann steil ein Couloir hinunter.
Vor uns öffnet sich der Blick ins Tal, eine wunderschöne Landschaft, wie nach Kanada versetzt. Lärchen, ein tiefblauer See, ein langgezo-gener Bach, der sich durch die Weiden schlängelt. Wir staunen, müssen aber noch einen ziemlich steilen Weg hinunter zur Alpe Buscagna (1967m). Muscatpause, welche alle nach dem steilen Abstieg verdient haben! Auf dem nächsten Teil des Abstieges kreuzen wir einen Säumer samt Maultieren, welche mit Gasflaschen und anderen Utensilien beladen hoch zum Biwak steigen. Entzückt über die schönen Steinhäuser, treffen wir in Devero ein. |
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Nicht lange wird diskutiert und schon sitzen wir im Rifugio Castiglioni und gönnen uns ein Bier oder eine Cola. Bald nehmen wir das letzte Teilstück nach Crampiolo in Angriff, wo wir übernachten. Im Hotel „Baita“ angekommen, freuen wir uns die Unterkunft, ein Massenlager, zu beziehen.
Beim Duschen spielt der Boiler nicht mit. Wir Frauen duschen kalt, die Männer dann warm – diese Warmduscher! Trotz allem geniessen wir ein wunderbares Abendessen à la Italia. Sehr ruhig ist auch die Nacht vergangen (kein Schnarchkonzert). Nach dem Frühstück starten wir Richtung Albrunpass, der von Kelten, Römern, Alemannen, Walsern und vom SAC-Saas oft benutzt wurde. Unsere Wanderleiter entscheiden sich für die Strecke hinauf zur Alpe della Valle, Alpe la Satta und vorbei bei der Alpe Forno. Weiter führt der Weg über eine flache Weide. |
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Bald treffen wir auf den alten Höhenweg, bevor die unter-haltsame Gesellschaft den Albrunpass (2409m) erreicht. Nach der Mittagspause steigen wir hinunter zur Binntalhütte. WC- und Kaffeepause sind angesagt.
Der Rückweg nach Imfäld führt uns über verschiedene Ge-steinsarten von Kalk bis Granit und versteckten Kristallen. Alpenblumen haben uns diese beiden Tage immer wieder erfeut. Müde, aber glücklich und zufrieden in Imfäld ange-kommen, gönnen sich die Wanderlustigen einen „Coupe Kristall“(mit Stein zur Erinnerung) oder ein Bier. Im Namen aller sei unseren Wanderleiter Alfons (Furier) und Toni (Feldweibel) für die professionelle und naturkundliche Führung an diesen zwei wunderschönen Tagen herzlichst gedankt! Marlies |