Atemberaubende Ausblicke

Die Tour begann bei der Vorbereitung auf der Suche nach einem Seilführer schwierig, da Urs Lauber ca. eine Woche vorher Forfait geben musste, weil er sich am Knie verletzt hatte. Schliesslich konnte ich meinen Cousin Lorenz als Seilführer gewinnen. Ich selber hatte die Tour erst zweimal als Seilzweite in einer Zweierseilschaft unternommen und konnte mich nicht auf den Routinier Urs verlassen. Wetterbericht und Bedingungen sollten am Montag, 31.7. aber gut sein, denn 3-4 Tage vorher war der Grat noch winterlich weiss.

Pünktlich führte uns die erste Gondel nach Hohsaas. Bergführer Danny Stoffel sass neben uns – er hatte den Normalweg aufs Laggin mit seinem Gast auf dem Programm –  und gab mir gute Tipps für unterwegs und zeigte Fotos auf seinem Handy. Merci!

Laggin Südgrat
Schwierigkeit ZS/3a
Zeitbedarf 8 h
Auf-/Abstieg 900 hm / 1600 hm
Strecke Hohsaas – Hohlaubgletscher – Lagginjoch – Laggin Südgrat – Lagginhorn – Laggingletscher – Kreuzboden

Über den Geissrück gelangten wir bald auf den Hohlaubgletscher, wo wegen der Ausaperung die Steigeisen angezogen und das Seil angelegt werden mussten. Auch konnte man nicht – wie früher – einfach seitlich queren, einen kleinen Umweg hinunter nahmen wir in Kauf. Dazu war der Bergschrund offen, was ich zum ersten Mal sah. Auf dem Lagginjoch Steigeisen weg und sogleich ging’s los.

Für den Südgrat als Tagestour muss man vorwärts machen, erst recht, wenn nachmittags Tendenz zu Gewitterneigung herrscht. Nachdem wir einige Höhenmeter hinter uns hatten, begann es auf einmal zu tröpfeln und zu graupeln. Wir glaubten unseren Augen nicht und legten eine Pause ein, um das Radarbild auf dem Handy zu begutachten. Dieses verhiess gutes Wetter und wir kletterten weiter. Die Sonne kam nun zum Vorschein.

Voller Zuversicht und dauernd kletternd, mit atemberaubenden Ausblicken und dazwischen wieder Nebelschwaden, teils am kurzen Seil, teils um Felsblöcke sichernd, einmal abseilen, Gendarme überkletternd und unterwegs mit nur einer Pause erreichten wir ca. um 14 Uhr den Gipfel. Fotos knipsen, etwas essen und schon wieder los laufen.

Wir mussten uns eingestehen, dass die Zeit für den Weg aufs Hohsaas zur Erreichung der letzten Gondel knapp werden könnte. Auf dem Laggingletscher entschieden wir uns direkt nach Kreuzboden abzusteigen. Lorenz ist uns Damen ab Sandiger Boden vorausgeeilt, um zu melden, dass da noch drei Frauen kämen, welche lieber mit der Gondel als zu Fuss ins Tal möchten. Fehlanzeige: Wir waren alle soweit fit, dass wir kurz nach 16:30 Uhr dort eintrafen. Knapp etwas zwei über Stunden hatten wir für den Abstieg vom Gipfel bis Kreuzboden benötigt.

Ich danke allen für die tolle Tour und das gemeinsame Erlebnis, welches hoffentlich nicht allzu schnell in Vergessenheit geraten wird.

Diana

Tourenleiter Lorenz und TL Diana
Bericht Diana
Fotos Susanne und Diana
Teilnehmer Susanne Aegler, Silvia Burgener, Lorenz Zenklusen, Diana Zurbriggen
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