Genusswanderung mit Freunden
Unsere diesjährige Eröffnungswanderung fand mit einer Gruppe von 30 Personen statt. Wir genossen einen wundervollen Tag, an dem wir die malerische Region des Val Vigezzo erkundeten. Astrid und Dominic organisierten einen Anlass voller Überraschungen. Nach einer trüben Anfahrt herrschte pünktlich um 09:13 Uhr, wie von Dominic in Brig prophezeit, trockenes Wetter. Da hatte wohl jemand Glück, dass wir uns zu diesem Zeitpunkt in einem Tunnel befanden.
Unsere Wanderung begann an der Strasse unterhalb von Marone. Mit Vorfreude und guter Laune machten wir uns auf den Weg. Wir folgten dem markierten Wanderweg und genossen die abwechslungsreiche Landschaft mit ihren üppigen Wäldern und wilden Dörfern.
Unser erstes Ziel war Marone, ein ausgestorbenes Dorf, dass es zu erkunden galt. Manch einem wurde es zwischen den verlassenen Steinhäusern bang ums Herz. Gleich zu Beginn fiel die dunkelgraue, fast düstere Farbe dieser Gebäude auf, alles dunkel, ohne Strassenlaternen. Aber was war der Grund, der die Bewohner dieses Ortes dazu brachte, abzuwandern?
Weil keine Strasse nach Marone führte, das Leben in den Bergen besonders hart war, vor allem im Winter, weil gefährliche Mineralien wie Radon vorkamen oder vielleicht weil es einfach geisterte? Dies waren jedenfalls unsere Vermutungen.
Die Reste von Fresken zeugen von der Bedeutung, die dieser Ort einst hatte. Durch ein Loch in den grossen Holztüren der Pfarrkirche konnten wir noch ein paar weisse Tischtücher und Kunstblumen auf dem Altar liegen sehen. Auf der einen Seite des Glockenturms stand eine alte Uhr, deren Zeiger um 6 Uhr stehen geblieben waren, an welchem Tag auch immer, so wie der Fluss der Zeit in diesem alten Dorf stehen geblieben war. Auf dem winzigen Friedhof, nicht weit von der Kirche entfernt, werden immer noch Dorfleute begraben. Er ist der letzte lebende Zeuge. In dieser surrealen Umgebung besitzt Marone immer noch einen eigenen Bahnhof, in dem Züge «auf Anfrage» halten. Nach dem Besuch in dieser Geisterstadt, ungläubig über das, was wir sahen, und erstaunt darüber, dass sich das Leben eines ganzen Dorfes in Luft aufgelöst hatte, gönnten wir uns einen warmen Kaffee, Gipfeli und Feuerwasser.
Der Wanderweg führte uns weiter parallel zur Ferrovia Vigezzina-Centovalli, einer historischen Schmalspurbahn. Unterwegs konnten wir gemeinsame Erinnerungen auffrischen, über Gott und die Welt sinnieren und den wunderschönen Blick ins Tal und die vertrauten Saaser Berge von der Rückseite bestaunen. Bei den historischen Wassermühlen, den Mulini del Rio Graglia, die einst für die Getreideverarbeitung genutzt wurden, genossen wir ein ausgiebiges Apéro. Wir erkundeten das Gelände und bewunderten die gut erhaltene Architektur. Es war faszinierend, einen Einblick in die traditionelle Handwerkskunst zu erhalten. Auf dem Weg ins Tal wurden die Gesangskünste ausgepackt, was das Laufen zwar nicht schneller, aber unbeschwerter und lustiger machte.
Am Ende unserer Wanderung erreichten wir Masera. Unsere Fahrerin Ronny von Pauli Reisen erwartete uns bereits und fuhr uns ins Ristorante Vikingo in Domodossola. Dort erwarteten uns diverse Pizzavariationen. Es war eine wunderbare Gelegenheit, uns auszuruhen, miteinander zu plaudern und den Tag Revue passieren zu lassen.
Die Eröffnungswanderung war ein unvergesslicher Tag mit guter Stimmung, guter Unterhaltung und der Möglichkeit, einfach die Seele baumeln zu lassen – einfach mit Freunden unterwegs zu sein. Wir möchten uns bei allen Teilnehmern für ihre Begeisterung und ihr Interesse an dieser Veranstaltung bedanken.
Mit herzlichen Grüssen,
Astrid und Dominic
Wanderleitung | Astrid Kuonen und Dominic Anthamatten |
Bericht | Astrid und Dominic |
Fotos | André Zurbriggen und diverse |
Teilnehmende | Diana, Fidelis, Manuela, André, Dominic, Astrid, Germano uno, Germano Due, Philiberta, Sabine, Simone, René, Dalia, Robert, Irene, Carla, Rosemarie, Edi, Mieke, Armida, Andrea, Mario, Jakob, Sonja, Amadé, Raphaela, Georges, Albert, Edith, Alfons |