Zwei Tage – einmal Nebel und einmal Sonnenschein

Am Samstag reisten wir mit Zug und Postauto bereits in einem grossen Bogen um den Hohgant zum Ausgangspunkt ins Kemmeribodenbad. Von dort ging es der Emme entlang in den Talkessel zwischen dem Brienzergrat und dem Hohgantmassiv. Zu sehen waren beide nicht. Je höher wir kamen, desto weniger wurde die Sicht. Den grössten Teil des Tages verbrachten wir in dickem Nebel. Die Bise blies uns um die Ohren und legte mit dem Nebel die Grundlage für viele schöne Bilder. Doch später mehr dazu. Wegen der Kälte und fehlender Sicht verzichteten wir auf den Abstecher zur Hohganthütte (das Panorama wäre identisch gewesen, nämlich grau) und steuerten direkt den Bolberg an. Wir überschritten den Winterröscht und bald erreichten wir nach 15.5 km (+860 Hm, -260 Hm) mit der Lombachalp unser Zwischenziel. Nach einer kurzen Stärkung holte uns das Alpentaxi ab und wir fuhren im Nebel weiter nach Habkern zum Hotel.

Am Sonntagmorgen zeigte sich das Wetter von seiner strahlenden Seite – blauer Himmel und keine Wolke weit und breit. Der Start war noch im Schatten, doch bald standen wir an der Sonne und konnten das Werk der Bise und des Nebels bestaunen – Raueis in überaus grossen Mengen. Dieses entsteht typischerweise bei hohen Windgeschwindigkeiten und Temperaturen im Nebel unter -2 °C und wächst entgegen der Windrichtung. Neben all dem Raueis gab es – ganz im Gegensatz zum Vortag – auch das Panorama des Berner Oberlandes zu sehen. Nun zeigten sich Hohgant und Furggengütsch wie auch die Berner Klassiker vom Schreckhorn über Eiger-Mönch-Jungfrau bis zur Niesenkette. Wir querten das fein gegliederte Karstgebiet unterhalb von Hohgant und Trogenhorn, wo sich der Blick zu den flach aufsteigenden Sieben Hengsten öffnete.

Bald nach dem Mittagessen erreichten wir den Grünenbergpass. Ursprünglich war es ein Saumweg zwischen dem Emmental und Interlaken, im Zweiten Weltkrieg wurde eine unbefestigte Militärstrasse mit Sperrstellen errichtet. Erst auf den zweiten Blick wird ersichtlich, dass dieser Pass neben dem Thunersee und dem Brünigpass der einzige Zugang von Norden zum östlichen Berner Oberland ist. Der Pass macht seinem Namen alle Ehre und wir konnten im Schatten des Waldes fast bis zum Ziel auf Schnee laufen. Nach 14.4 km, +380 und -900 Hm war dieses im Innereriz erreicht, wo sich der Blick auf die Sichle – den Passübergang ins Justistal – und die steilen Felswände der sieben Hengste öffnete.

Tourenleitung Siebrig Scheeres
Co-Leitung Dominic Anthamatten
Bericht Pavel, Cécile
Fotos Alle
Teilnehmende Silvio, Cony, Cécile, Pavel, Gaby, Jasmin, Angela, Anita
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