Von einsamen Dreitausendern mit fantastischer Aussicht und Gewitter, die (noch) nicht aufziehen

An jenem Donnerstagmorgen ging es für mich bereits in aller Früh mit dem ersten Zug von Brig nach Zermatt los. Obwohl noch dunkle Nacht, hatte es doch schon um die 25 Grad. Meine „persönliche“ Tourenleiterin Diana stieg in Täsch dazu. In Anbetracht der 1800 Höhenmeter, welche wir aufsteigen wollten und der Wetterprognose, welche ab 14.00 Uhr erste starke Gewitter meldete, entschieden wir uns so früh wie möglich zu starten. Es sollte der letzte und auch der heisseste Tag dieser Hitzewelle werden. Kurz nach halb 7 starteten wir also in Zermatt Richtung Restaurant Edelweiss und konnten die ersten 1.5 Stunden am Edelweiss vorbei bis zum Berggasthaus Trift noch bei angenehmen Temperaturen im Schatten laufen.  Dort machten wir eine kurze Trink- und Snack-Pause. Dabei überholten uns 3 Trailrunner, welche wohl für den Ultraks am darauffolgenden Wochenende trainierten. Dieser Lauf sollte unter anderem über die beiden Nachbargipfel des Mettelhorns (das Platthorn und das Wisshorn) führen.

Wir erreichten bald den blau-weiss-markierten Alpinwanderweg und fragten uns, ob wir für die auf der Karte eingezeichnete Gletscherüberquerung weiter oben überhaupt die Steigeisen benötigen, oder ob der Gletscher dort wohl gar nicht mehr da ist oder nur noch ein kleines Schneefeld ist. Auf dem nächsten Sattel angekommen, war dann klar, dass wir die Steigeisen definitiv nicht für nichts mitgenommen hatten, denn der Gletscher war sehr wohl noch da und es lag kein Schnee. Den Gletscher dank Steigeisen sicher überquert, machten wir uns ans letzte Wegstück auf den Gipfel. Wie es schien, waren wir die einzigen an diesem Tag, die auf das Mettelhorn wollten. (Nur auf dem Rückweg kreuzten wir eine andere Person.)

Um ca. 11 Uhr erreichten wir den Gipfel, wo wir immer noch bei schönstem Wetter die grandiose Aussicht, die Wärme und unser Mittagessen geniessen konnten. Und das Schönste: wir hatten den Gipfel ganz für uns alleine. An einem solchen Ort möchte man am liebsten endlos verweilen, doch die Wetterprognose mussten wir im Hinterkopf behalten. So machten wir uns bald wieder auf den Rückweg und überquerten wieder den Gletscher. Nun war das Eis schon etwas griffiger geworden. Zurück im Berggasthaus Trift gönnten wir uns den legendären und sehr leckeren Apfelkuchen von Hugo und dazu einen herrlich erfrischenden Eistee.

Es war bereits 14.00 Uhr, doch zum Glück waren noch immer keine Gewitter in Sicht. Im Gegenteil, der Weg runter nach Zermatt war heiss, staubig und trocken. Den Körper mit einer Staubschicht überzogen statt vom Regen durchtränkt, kamen wir schliesslich um 15.15 Uhr wieder in Zermatt an. Es reichte sogar noch für ein Apero im Trockenen. Erst auf dem Heimweg gab es dann schlussendlich ein paar erste Tropfen Regen.

Vielen Dank an die Tourenleiterin Diana für den schönen Tag!

Tourenleitung Diana
Bericht Claudine
Fotos Alle
Teilnehmende Claudine
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