Risse und Platten ohne Ende…
Schon erstaunlich, dass sich niemand für diese sagenhaft schöne Tour interessierte. In letzter Minute sprang noch Rahel ein, die schon in Aosta mit von der Partie war. Am Freitag fuhren wir bereits bis zum gemütlichen Refuge Solalex und genossen die wohl beste Pilzpastete.
Damit wir um 7 Uhr schon frühstücken konnten, mussten wir uns noch schnell die Handhabung der Kaffeemaschine zeigen lassen. Dann ging es ins Massenlager. Beim Einschlafen hörten wir nochmals Regentropfen, kein gutes Zeichen für so eine Tour. Am Morgen sah es aber nicht schlecht aus, nur noch wenige dunkle Nassstreifen waren an der Wand zu sehen und so machten wir uns gegen 8 Uhr auf zum Einstieg.
Vor uns auf dem Weg waren bereits 4 Seilschaften. Die Frage war nur, wo reihten sich diese ein. Die meisten stürzten sich auf die bekannte „Directe“ oder „Y“, so dass für uns noch die „Remix“ frei blieb.
Als erste Seilschaft konnten wir gegen 9.20 Uhr einsteigen. Ab und zu war es noch ein bisschen feucht in den Rissen, vor allem in der 3. Schlüsselseillänge, der 6a. Doch genau dort holten wir den entscheidenden Vorsprung auf unsere Verfolger heraus und wir konnten gemütlich und ungestört die anderen 11 Seillängen klettern und geniessen. Mehrere Absätze mussten überklettert werden und wieder standen wir auf einer grossen Platte. Wir kletterten die ganze Tour im Schatten bei angenehmer Temperatur. Erst in der letzten Seillänge kam die Sonne um die Kante. Die Kletterei war wirklich Plaisir pur. Dann folgte ein längerer Abstieg über eine ausgesetzte Kante gefolgt von schönen Weiden bis zur Alp Anzeindaz. In einem der beiden gemütlichen Refuge kehrten wir noch länger ein, bevor wir den restlichen Abstieg unter die Füsse nahmen. Es war einfach ein perfekter Tag! |
Connie