Beste Wetterbedingungen, tolles Team, tolle Bergkameraden

Da wegen hervorragenden Wettervorhersagen die Tour um einen Tag nach hinten verschoben wurde, mussten zwei Teilnehmer aufgrund andersweitiger Beschäftigung leider absagen. Die restlichen 5 Teilnehmer starteten um 11.00 Uhr ab der Belalp. Gemütlichen Schrittes ging es Richtung Hotel Belalp. Hier gesellten sich 5 Bergsteiger inklusive Bergführer zu uns, die «Bettmer Grenzwächter».

Nachdem einige Erinnerungsfotos mit Aletschgletscher und leeren Flaschen im Hintergrund geknipst wurden, machten wir uns auf den langen Weg zur Oberaletschhütte. Stefan und Mario verschärften nach 10 Minuten ihr Tempo und Toni und die Frauen liessen sich abhängen. Man sah sich noch einige Male von weitem. Der Hüttenweg gehört wohl zu den schönsten und kühnsten, was wir bis jetzt antrafen; lang, streng, sauber, an einigen Stellen ausgesetzt. Selbst ein Schaf mit seinem Lämmlein mitten auf dem Weg liess sich trotz mehrmaligem Auffordern nicht stören.

Nach 4 Stunden erreichten alle, kurz bevor es zu regnen begann, die Hütte. Mario und Stefan hatten in der Zwischenzeit schon Rösti mit Spiegelei verspeist. Nach dem Nachtessen wurde die Oberaletschhütte von 7 Steinböcken heimgesucht. Alle Hüttenbesucher bewunderten diese Alpentiere. Für alle Handybenützer ist dieser Ort ein kleiner Albtraum. Wer am richtigen Ort stand, hatte Empfang, drehte der Wind, war Sendeschluss. So sah man dann überall Leute stehen, die es versuchten. Nach einem kühlen Bier gingen alle gegen 21 Uhr schlafen. Eine kurze Nacht stand bevor.

Um 02.25 Uhr marschierten wir bei sehr warmen Verhältnissen mit Stirnlampen los. Die «Bettmer Grenzwächter» waren vor uns, wir schlossen uns ihnen an und zwischendurch wurde nach den Katzenaugen Ausschau gehalten. Nach einigen Höhenmetern gelangten wir über Leitern hinunter zur Moräne. Auf der Moräne entlang gerieten wir etwas zu links, so dass wir einige Male auf und ab wandern mussten bis wir dann endlich wieder auf dem richtigen Weg waren. Der Bergführer entschuldigte sich bei der ersten Pause, nach dem Schnupf von Mario war alles vergessen. Die 2.Pause gönnten wir uns um 6 Uhr, als das Tageslicht einbrach und wir am Gletscherrand waren, wo wir uns anseilten und die Steigeisen montierten.

Nun herrschte eine ganz andere Atmosphäre, endlich hatten wir Tageslicht und konnten die umliegenden Berge und das Panorama geniessen. In angenehmem Tempo ging es nun den Berg hinauf, bis wir zu den ersten Stangen gelangten, womit die Kletterpartie begann. Bei vorhandenen Schneeflächen konnten wir gut mit Pickel und griffigen Tritten hochsteigen, zwischendurch galt es wieder über die Felsen hochzuklettern und zu sichern. Auf ein Mal erblickten wir von weitem ein flacheres Schneefeld und ahnten, dass es der Gipfel sein könnte, was sich dann nach kurzer Zeit bestätigte. Um 9 Uhr erreichten wir bei besten Verhältnissen nach 6 ½ Stunden Aufstieg das Aletschhorn 4195m. Riesen Freude, dass alle Teilnehmer den Gipfel ohne Probleme erreicht hatten. Oben genossen wir die warmen Sonnenstrahlen und hatten Freude, hier mit unseren Liebsten zu telefonieren, bevor wir dann nach den Gratulationen und Grappatrunk den sehr langen Abstieg und Gegenanstieg zur Hütte in Angriff nahmen.

Die Abstiegsroute war die gleiche wie im Aufstieg, wo wir uns teils an den Stangen oder im Fels sicherten und im oberen Teil noch neben den letzten aufsteigenden Berggängern passierten. Im Gletscherteil war noch einmal volle Konzentration angesagt, denn der Schnee weichte auf und so manch ein Loch in Spaltennähe war vorsichtig zu überqueren. Endlich war auch diese Partie bewältigt. Wir gönnten uns eine Pause und versorgten Steigeisen und Seil. Ein sehr langes Stück über die Felsrippe hinunter zur Moräne stand bevor. Es musste eher mehr geklettert statt gelaufen werden. Wir staunten immer wieder, dass wir das alles am Morgen hochgelaufen sind. Auf der Moräne angelangt, galt es 2 h zurück zur Hütte zu laufen. Freundlich wurden wir mit der Bettmergruppe empfangen und genossen die erste wohlverdiente Bierrunde, die unser Tourenleiter Mario offerierte.

Da wir noch einen langen Hüttenabstieg zur Belalpbahn hatten, stärkten wir uns mit einer Bouillon mit Ei, während Toni den Gipfelwein schon mal kühl stellte. Das Hüttenpaar Schwitter offerierte uns einen feinen „gestreckten“ Genepi bevor wir uns dann fröhlich, schwatzend, telefonierend zum nächsten Zwischenstop bewegten, selbst die Gegenanstiege nahmen wir in einem Trott locker auf uns. Beim letzten Sonnenfleck gesellten wir uns zu unseren „Bettmerfreunden“ und genossen zusammen den wohl verdienten Gipfeltrunk.

 

 

Um 20.30 Uhr erreichten wir das Hotel Belalp und liessen es uns nicht nehmen, hier den Tank mit einem frischen Bier zu füllen, bevor wir ohne Stirnlampe um 21 Uhr die letzte Bahn nach Blatten erreichten. Im Bähnli verteilten die Bettmer den zuviel mitgebrachten Proviant. Wir verspeisten die feine Salami, den Grand Cru Käse und das Roggenbrot und verabschiedeten uns in Blatten. In Naters gab es die versprochenen Geburtstagsrunden von Brigitte und Toni, bevor wir uns in der Finsternis nach Hause machten.

Eine super Tour von 16 Stunden und über 2000 hm im Aufstieg, sehr abwechslungsreich mit Wandern, Bergwandern, Alpinwandern, Steigeisenlaufen, Kletterpartien, super Verhältnisse, beste Wetterbedingungen, tolles Team, tolle Bergkameraden angetroffen, gute Bewirtung in der Oberaletschhütte, es hat einfach alles geklappt.

Danke an dieser Stelle an Dominic, der alles organisiert und umgeplant hatte, aber selber nicht dabei sein konnte, wir hoffen, dass er es bald mit Thomas nachholen kann. Ganz grossen Dank an Tourenleiter Mario, der die Gruppe sicher auf den Gipfel und zurück brachte und allen herzlichen Dank für die tolle Kameradschaft. Diese mega Tour wird uns sicher lange in Erinnerung bleiben.

Brigitte und Toni

Tourenleiter Mario
Organisation Dominic
Bericht Brigitte und Toni
Fotos Erna, Brigitte
Teilnehmer Erna, Brigitte, Mario, Toni, Stefan

 

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