Vier Routinierte und ein «Greenhorn»
Die Wetteraussichten sind höchst wechselhaft aber Toni erlöst uns von allen Zweifeln am späteren Vortag – die Tour wird so oder so durchgeführt.
Bis zur Alpe Serin oberhalb von Les Rousses dauert zuerst mal die zuletzt etwas holprige Fahrt. Kaum ausgestiegen geht die Tour aber dafür gleich los – wir wollen uns ja schliesslich gehörig die Beine vertreten. Im atmosphärischen Combe des Andins führt uns ein bereits von weitem sichtbarer Weg in den Talkessel, wo es im üblichen Zicke Zacke ein Stockwerk höher auf die Kalkfelsen-Ebene Les Audannes geht. Dort angekommen ist die Cabane des Audannes bald erreicht und es wird Zeit für eine erste Pause, welche zugleich auch die letzte sein wird. Diese ist dafür besonders genüsslich, verkosten wir doch den von Alfons mitgebrachten selbstgemachten Wein.
Weiter geht’s durch das Karstgebiet und schon bald ist der Übergang La Selle erreicht. Ein breiter, schuttiger Gratrücken führt uns rot-weiss markiert zum Gipfel Sex Rouge. Es bleibt ein Rätsel für was es die Markierungen braucht – es ist schlicht unmöglich den Gipfel zu verfehlen, solange man tapfer Höhenmeter auf- und nicht abbaut. Die von Toni im Tourenbeschrieb erwähnte sagenhafte Rundsicht bleibt uns erspart – leider. Nur zwetschgendurch lösen sich die Wolken auf und gewähren mystische Blicke aufs Karst rundum. Es gelingt auch mal ein Blick zur Grand Dixence und bis nach Visp. Wie auch immer – ein gleichmässiger Hintergrund ist fürs obligate Gipfelbild kein Nachteil.
Da es bei diesem Wetter nicht allzu viel zu sehen gibt, treten wir zügig den Abstieg an und biegen noch vor La Selle weglos links in die Gipfelflanke ab bis wir auf den Weg zum Pas de Maimbré gelangen. Die vier KollegInnen haben mit den Jahren bereits tausende Kilometer zusammen verbracht und routiniert werden die weiteren unter die Füsse gebracht. Auf dem feuchten, schlammigen Weg ist zudem ein sicherer Tritt bedeutend, denn die Geröll- und Rasenhänge sind statthaft steil. Angekommen auf dem Pas de Maimbré geht es pausenlos weiter und die restliche Wegführung zurück zur Alpe Serin ist wieder zahm. Das Wetter hat sich inzwischen deutlich verbessert und wir können auf gleicher Höhe mit der Patrouille de Suisse einen Teil der Sion Air Show 2017 wandernd geniessen. Die Aussicht auf Montana aus diesem Winkel ist zudem formidabel.
So schnell wir am Vormittag ausgestiegen sind, so schnell sind wir auch wieder eingestiegen. Eine wiederum zunächst holprige Fahrt und der Abwechslungs- und Kollegschaftsreiche Tag geht dem Ende entgegen.
Vielen Dank!