72 km, 4800 hm abrüff und 6200 hm abri

Anreise

Treffpunkt um 13 Uhr an der Simplon-Verladung, von dort gemeinsame Fahrt mit dem Auto ins Valle Pellice (Ziel: Villanova bei Bobbio Pellice) mit obligatorischer Cappucino-Pause.

Um 17 Uhr, nach kurzer Optimierung des ungewöhnlich kleinen Rucksackes (der eine nimmt doch noch ein Teilchen mehr mit, der andere packt ein Teilchen wieder aus) kurzer Aufstieg zum Rifugio Jervis. Diesen Weg sind wir im März noch mit Ski (fast) abgefahren. Regen und sehr herbstliche Stimmung. Nach einer guten Stunde Bergauflaufens Ankunft in der Unterkunft.

Apero am gemütlichen warmen Ofen mit kritischen Blick nach draussen (bezüglich der Schneefallgrenze, des starken Regens und des Windes). Ablenkung durch superleckeres typisches piemontesisches Abendessen mit allem Drum und Dran.

Tag 1

Start dann am nächsten Morgen mit einem doch eher untypischen italienischen Frühstück: ein wirklich reichhaltiges Buffet und dazu strahlend blauer Himmel. Yeah!

Start der Transalp um 8.50 Uhr. Wir machen einen Abstecher über den Col D´Urine auf die französische Seite und von dort über den Col de Valpreveyre zurück nach Italien – insgesamt 15 km, 1700 hm rauf, 850 hm runter.

Am frühen Nachmittag erreichen wir das Rifugio Lago Verde. Mehr Schnee hätte es beim letzten Abstieg nicht sein dürfen, sonst wären wir mit unserem gewähltem Schuhwerk doch ans Limit gekommen…das Rifugio macht einen super Eindruck, aber ziemlich schnell bekommen wir zu spüren, das Aufbruchstimmung des Hüttenpersonals besteht. Am nächsten Morgen soll das Rifugio geschlossen werden. Sozusagen also Reste-Essen und Trinken: morgens der Schokopudding war dann doch wirklich sehr speziell…

Tag 2

Start am Sonntag um 8.50 Uhr. Das Wetter ist an sich ist prima, aber doch noch sehr sehr kalt. Mit angelegter Mütze und Handschuhen marschieren wir los, können diese aber bald schon wieder ablegen.

Es steht eine lange Etappe (22 km, 900 hm rauf, 2300 hm runter) an, die wir mit einer kleiner abenteuerlicher Exkursion durch Jan bereichern. Wir stecken zwischendurch, wie auch gestern, in einer riesengrossen Schaf-und Ziegenherde fest, machen einen Zwischenstopp zu Mittag beim Kartoffelfest in Prali und laufen gut gestärkt gemütlich weiter bis nach Salza di Pinerolo zur Etappen-Unterkunft im Agrioturismo Lo Miando. Hier «entschädigt« uns Renate dann ganz schnell für das gestrige Essen. Es war absolut megafein und eigentlich viel zu viel. Daher gibt‘s zum Abschluss noch einen typischen hauseigenen okzitanischen Schnaps. Lecker.

Tag 3

Tourstart dann am Morgen irgendwie wieder um 8.50 Uhr 🙂

Es geht über dem Colle Albergian bis nach Usseaux (ca. 20 km, 1450 hm rauf, 1350 hm runter). Heute ist es recht bedeckt, aber irgendwie passt das perfekt in die Gegend. Wir sind ganz alleine unterwegs, alles ist herbstlich angehaucht, das Gelände sehr weitläufig. Auch heute können wir wieder riesengrosse Schaf- und Ziegenherden beobachten, die durch die Hirtenhunde geführt werden. Irgendwie faszinierend.

Unterwegs gibt es eine tolle Vesper. Wir haben selbstgebackenes Brot, Wurst und Käse vom Agritorismo mitbekommen…was will man mehr?

Dann noch ein kurzer Cappuccino-Stopp am Lago in Laux, bevor wir die letzten Meter bis Usseaux laufen. Dort angekommen folgt ein ausführlicher Dorfrundgang. Alles ist voller Wandmalereien, was typisch ist für diese Region. Wirklich sehr hübsch.

Wir sind in einer Appartmentwohnung untergebracht und wieder gibt’s ein leckeres Abendessen am warmen Kamin.

Tag 4

Die letzte Etappe hatten wir uns ein wenig offen gehalten. Sollen wir in 2 Etappen laufen oder direkt durch bis Susa? Wir haben uns letztendlich am morgen für eine recht direkte Route entschieden. Wir gehen über den Colle delle Finestre (15 km, 750 hm rauf, 1700 hm runter). Man hat von dort oben einen tollen Blick auf den Rocciamelone, der 3000 m über den Valle de Susa thront – ein bekannter Pilgerberg (Diana und ich stellen uns schon mal die Frage, ob und wie der wohl mit Ski zu bezwingen ist J ).

Am Mittag dann Ankunft bei Sonnenschein in der Kleinstadt Susa. Nach einer verdienten Mittagspause und einer Dusche haben wir uns noch gemeinsam die Stadt angeschaut. Ein letztes klassisch italienisches Menü am Abend und eine letzte Übernachtung im Hotel Stazione, von wo aus wir am nächsten morgen per Zug die Heimreise ins Wallis antreten (Susann und Diana) bzw. das Auto abholen, um weiter in den Süden zu fahren (Jan und Simone).

Merci an Susann, Diana und Jan für die schönen, gemeinsamen und einfach total unkomplizierten Tage.

Leitung Simone Knepper
Bericht Simone
Fotos Diana, Simone
Teilnehmer Susann, Diana, Jan, Simone
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