Wanderroute: Mayens-de-Riddes – Pierre Avoi
Höhendifferenz: 926 m rauf und runter
Marschzeit: 3.30 Std. bergauf, 2.30 Std. bergab
Es ist eine angenehme, gemütliche Wanderung mit einer grandiosen Aussicht übers Unterwallis. Fährt man von Sitten nach Martinach ist dieser markante Aussichtsberg steter Begleiter auf der linken Talseite.
Nach wochenlangen Niederschlägen können wir endlich das Saastal auf trockenem Fuss verlassen. Es geht Richtung La Tzoumaz, Mayens-des Riddes liegt ganz oben auf dem Berg. Mayen bedeutet Maiensäss oder Voralpe.
Mit einer mageren Sonne und einem frischen Windli steigen wir gleich hinter der grossen Gondelstation hoch über die Wiesen. Hier zeigt sich gleich, dass die Unterwalliser sehr gut Karte lesen können: sie stellen nirgendwo Wegweiser auf.
Unser Wanderleiter, André Zurbriggen aus Saas-Fee kann glücklicher Weise auch Karte lesen und so überqueren wir Wiesen und Pisten, um um10.30 einen wohlverdienten Tee und Snack ein zu nehmen.
Es ist frisch! Wir bleiben nicht lange und bald sind wir auf dem Pass. André erzählt uns etwas über die Geschichte der Region. Die Sarazenen haben in dem Tal gewohnt. Verbier sieht man in seiner ganzen Grösse unter den Füssen liegen.
Von hier ist es nur noch ein steiler Katzensprung mit Leitern bis auf den Pierre Avoi.
Welch ein Panorama hätten wir hier! 410 Gipfel sind von diesem Punkt aus erkennbar, voraus gesetzt, dass die Sichtweite mindestens 50 km beträgt. Ist die Sichtweite nur 25 km, so sind nur noch 294 Gipfel erkennbar. Aber ist die Sichtweite 75 km, sind sogar 480 Gipfel erkennbar.
Leider sind alle Bergspitzen hinter einer hartnäckigen Wolkenschicht versteckt. Schade, aber wir können unser z’Mittag herrlich in der Sonne geniessen. André aus Saas-Grund und German verführen uns zu einem feinen Gläschen Walliser Wein, das schmeckt sehr gut zusammen mit der Aussicht über fast den halben Kanton.
Bergab geht es dann via die Vorderseite des Berges von wo man erst sieht, wie schön und mächtig der Felsbrocken (170m) ist.
Je weiter wir kommen, umso schöner sieht es aus. André aus Saas-Grund meint dazu:“ Berge sind wie Frauen, wie weiter weg, das man sie sieht, umso schöner sie sind“. Danke schön.
Der Weg auf die Vorderseite ist offiziell noch nicht offen und nach einigen Schneefelder und Geröllmulden sind wir froh, wieder auf die sichere Seite des Berges zu kommen.
Zum Feier des gelungenen Tages spendet unser Wanderleiter noch eine feine Flasche Wein als wir bei der bekannten Bise de Saxon ankommen. Die 11 km lange Suonenweg ist als Lehrpfad mit 14 Schildern bestückt.
Nachdem wir Isérable (nicht: Misérable), dieses extrem steile Dorf näher angeschaut haben, gibt es unser wohlverdienten Kaffee. Sehr eindrücklich wie diese Leute gegen den Hang gebaut haben!
Am frühen Abend waren wir wieder zu Hause, vielen herzlichen Dank für den interessanten Tag.
Mieke |