Auf Spurensuche beim Spuren
Zwei weltbekannte Urgesteine wollten wir besteigen aber es kam anders.
Spannend war schon die Anreise: jeder stieg woanders ein bis auch der Schreiberling in Interlaken Ost die Gruppe komplettierte und schon schwelgte man in Erinnerungen. Spannend ist ja nicht nur das Gipfelfoto, das man in den sozialen Netzwerken teilt. Der Weg dorthin und was jeder zum Team beiträgt, ist für die Erinnerung entscheidender.
Wir erinnern uns an gute Gespräche, freudige Erwartung, schönes Wetter. Aber auch an weichen Schnee auf dem Grat zum Gipfel des Mönchs, Nebel und Windböen. Manch einem war es unwohl, aber alle haben durchgebissen und so waren wir nach einer 8 Stunden Tour alle wohlbehalten in der Mönchsjochhütte angekommen und konnten uns sogleich an den Tisch setzen und das Abendessen wurde serviert.
Akklimatisieren ist für Manche ein Fremdwort und so brummten einige Schädel in dieser Nacht. Auch das Frühstück macht in dieser Höhe nicht die gleiche Freude.
Dafür war der Sonnenaufgang umso himmlischer. Die Jungfrau wurde von der Morgensonne beschienen und rötete die Wechten und Gletscherspalten. Der Einstieg war noch einfach, doch plötzlich verging die Zeit wie im Flug (nicht so wie in der vergangenen Nacht). Der Schnee wurde immer weicher und das Spuren und Spurensuchen brauchte seine Zeit.
Auf 3850müM begannen die Diskussionen über Umkehr oder Adventure und wir entschieden uns für das zweite und stiegen unter mächtigen Wechten zwischen Gletscherspalten ab. Rückwärts mit Harscheisen und Pickel wähnten wir uns beinahe beim Iceclimbing. Und als wir dann zum Abseilen noch mittels vergrabenem Pickel einen Gletscherspalt überquerten, waren wir uns alle einig: so eine geile Tour. Fotos gabs zuhauf nur keine vom Gipfel der Jungfrau.
Ein voller Erfolg und jeder konnte wieder etwas lernen oder auffrischen. Vielen Dank Eelco für deine Tourenleitung – wir werden dieses Wochenende nicht so rasch vergessen.
