Ehre durch makellosen Gommer Himmel
Samstag um 7 Uhr morgens kam unsere Gruppe von 10 Teilnehmern und 2 verantwortlichen Tourenleitern, nachdem wir herausgefunden hatten, dass zwar alle Wege nach Rom führen, aber nicht alle zu unserem Startpunkt, im Gommer Geschinen zusammen.
Bei klirrender Kälte von zwischen –19° C und – 24° C schwankenden Temperaturen stapften wir, an vorderster Front mit vereistem Schnauzbart Urs, durch den Wald voran.
Romantisch durch den uns wärmenden, mit Vogelgezwitscher besetzten Wald und auf der gegenüberliegenden Seite sonnenbeschienenen Schneegipfeln ging es stetig hoch bis zum Moosmattochäller auf 1955 m, bei dem wir uns erstmalig stärkten und uns über verschiedenfarbige Schneespuren wunderten und uns fragend an Wilo wandten. Dieser wusste nach seiner vorhergegangenen Nacht nur ungenau über jenes Phänomen Auskunft zu geben. Wie dem auch sei, weiter ging’s über die Waldgrenze hinaus Richtung Brudelhorn.
Eine gute Weile später haben Theo, Erich, Wilo, Peter und Charlie uns, Urs, Brigitte, Dalia, Dominic, Reinhard und mir – trinkend – Fersengeld gegeben und den Gipfel erstürmt. Wir sind stoisch mit Gipfel- und Geburtstagswein im Rucksack gemütlich hinterhergelaufen und haben uns, oben angelangt, dann gemeinsam auf Europas höchstgelegene Weissweinmelodie gestürzt. Statt in finstere Laune und Schrecken hat uns die spektakuläre Aussicht in lauteren Frohsinn und Verzücken versetzt.
Nach Speis und Trank fassten wir unser zweites Tagesziel ins Auge: das Teltschehorn auf 2744 m. Die Gruppe hatte sich nach kurzer Abfahrt beim erneuten Anstieg kurz getrennt, um 21/2 Aufstiegsvarianten auszuprobieren. Schliesslich hatten diesmal alle Wege der Reihe nach zum Ziel geführt. Jetzt galt es die Machbarkeit der geplanten Abfahrt nach Ulrichen bei erheblicher Lawinengefahr und schlecht gebundenen Schneeschichten zu überprüfen.
Da die Hänge meistenorts mässig steil waren, ging es wacker drauf los. Mangels deckendem Schnee führten in erster Linie Wilo und andere die fantastischsten Kunststücke über die spitzesten Steine mit anschliessenden Löchern in den Skiern vor. Der Schnee war meistens herrlich pulvrig, manchmal aber auch bruchharstig. |
Zu guter Letzt, kurz vor unserem Ziel der Nufenenstrasse nach Ulrichen, stiessen wir an einen scheinbar unüberwindbaren Felshang am Waldrand. Doch nach längerem Suchen tröpfelten wir einzeln, einige noch ihrem Beruf als Förster nachgehend, unten in die Ebene.Es war geschafft – mit zerrissener Hose und Purzelbäumen! Und das ist nur ein Hauch von dem, was uns der SAC Saas und das actionreiche Bergsteigen bedeutet.Ulrichen – Geschinen auf den Zug, teilweise schwarzfahrend, aufgesprungen, haben wir uns bei einem letzten Schluck im Goms dann verabschiedet und den vollen Tag zu Ende gehen lassen.
Vielen Dank Gabriel
Tourenleiter | Urs und Theo Kuonen |
Bericht | Gabriel Zurbriggen |
Fotos | Dominic Anthamatten, Theo Kuonen |
Teilnehmer | Charles Zenhäusern, Reinhard Anthamatten, Brigitte Petrus-Schweizer, Wil Schmid, Peter Roten, Erich Lochmatter, Dominic Anthamatten, Egon Summermatter, Gabriel Zurbriggen, Dalia Anthamatten, Urs Kuonen, Theo Kuonen |