Sehr abwechslungsreich
Kaum wurde die Tour gestartet, erwartete uns, noch bei der Anreise mit dem ÖV, die erste «Schlüsselstelle» der Tour. Im Tunnel zwischen Les Hauderes und Arolla sorgte Gegenverkehr dazu, dass die breite des Tunnels komplett ausgenutzt werden müsste. Es waren alle froh, dass sie nicht am Steuer sitzen mussten.
In Arolla angekommen erfolgte der erste Teil des Hüttenzustiegs unter einer dicken Wolkendecke. So konnte auch bei der Mittagspause am Murmeltier Aussichtspunkt die Murmeltiere nur gehört, aber nicht gesehen werden.
Passend zur Ankunft auf dem Pas de Cheveres änderte sich dies aber und die Wolkendecke brach auf. Eine schöne Aussicht auf den Glacier de Cheilon und auf das heutige Tagesziel Cabane des Dix konnte genossen werden. Auch das Tourenziels Mont Blanc de Cheilon konnte zum ersten Mal erblickt werden.
Der Abstieg vom Pass zum Gletscher blieb uns nicht nur aufgrund der fix installierten Leiter, sondern auch aufgrund eines nicht so trittsicheren Alpinisten in Erinnerung. Ein von ihm losgetretener Stein attackierte unseren Tourenleiter. Es konnten dennoch alle wohlbehalten die schöne gelegene Cabane des Dix erreichen. Nach dem Abendessen, inklusive Apéro, klang der Abend bei einem Glas Rotwein aus. Musikalisch umrahmt wurde die Sonnenuntergangsstimmung durch den Hüttenwirt, welcher Klassiker auf der Gitarre zum Besten gab und Luca und Johanne, die kurzer Hand das im Speisesaal stehende Piano in Beschlag genommen haben.
Am nächsten Morgen starteten wir pünktlich und bestens mit Stirnlampen ausgestattet um 4:45 Uhr. Schon nach kurzer Zeit konnten wir Zeuge eines atemberaubenden Sonnenaufgangs werden.
Nach anfänglichem Aufstieg zum Col de Cheilon mit Steigeisen folgte eine sehr schöne, schneefreie Gratkletterei. Nach einer kurzen Pause und erneuter Steigeisenmontage folgte der steile Firnaufstieg auf 3780m. Schon hier erfreuten sich allen Teilnehmer einer wunderschönen Fernsicht.
Dank der Entscheidung von unserem Tourenleiter, die letzte Gratkletterei mit Steigeisen zu bewältigen, konnten wir als die ersten des Tages den Gipfel des Mont Blanc de Cheilon (3870m) erreichen. So konnten wir bei wolkenlosem Himmel die 360° Aussicht auf dem höchsten Punkt des Gipfels geniessen. Obwohl wir uns kaum an dem Alpenpanorama satt sehen konnten, ging es nach einer kleinen Stärkung und Erinnerungsfotos auf den Rückweg.
Der Abstieg erfolgte auf dem gleichen Weg wie der Aufstieg. Je weiter wir abstiegen, desto wärmer wurde es und die Sonnencreme wurde immer öfters gezückt. Zurück an der Cabane de Dix angekommen, freuten sich alle auf eine kurze Pause und ein kühles Getränk. Viel Zeit zum Verweilen erlaubte zwar das Wetter und der Ausblick, aber nicht der Blick auf die Uhr. Es galt noch die 10 km bis zur 285 m hohen Staumauer zurück zulegen. Wobei der lange Uferweg des Lac des Dix zur Geduldsprobe werden sollte. Es konnte nicht gebummelt werden, der letzte Bus des Tages in Dixence Le Chargeur musste erreicht werden. Dank gutem Tempo erreichte wir Europas höchste Staumauer rechtzeitig. Zufrieden und erschöpft dauerte es trotz vieler Serpentinen nicht lange bis alle im Bus einnickten.
Damit ging eine gelungene Tour auf einen fast 4000er und ein schönes Wochenende zu Ende, an welchem auch der Spass nicht zu kurz kam.