Aufs Jägihorn gesprintet
Samstag, 9. Juni 2018
Weil es beim Klettergarten Laggin neblig war entschied sich Gabi unten im Tal zu bleiben. Zuerst wurde beim Kaffee über Sportklettern geredet, welche Faktoren uns beim Klettern beeinflussen, was es alles braucht damit es ein Erfolg wird an der Kletterwand. Anschliessend wurde fleissig geklettert im Klettergarten Feechi, Sturztraining inklusive (für manche ein bisschen mehr als für andere). Wir wollten alle gar nicht mehr aufhören, jedoch wollten wir die letzte Bahn nach Kreuzboden erwischen. Nach einem gemütlichen Zustieg zur Weissmieshütte wurden wir von Carla+Roberto herzlichst empfangen und mit einem Apéro begrüsst. Beim Abendessen füllten wir alle unsere Speicher für den nächsten Tag. Am Abend gab es dann nochmals Theorie «gehen am Seil».
Vielen Dank Gabi für deine Geduld und all die guten Tipps!!
Sonntag, 10. Juni 2018
Spätestens als der Wecker um 4:40 geläutet hat, war uns klar dass heute die Vorbereitungen für den Tourenleiterkurs auf Hochtour laufen werden. Beim Frühstück hat uns Gabi über den Tagesablauf informiert: Theorie, MSL-Klettern am Jägigrat, am kurzen Seil-Gehen über Jägigrat, Klettersteig hochlaufen auf Jägihorn, und Abstieg zur Hütte. Gestärkt mit dem Frühstück (ganz wichtig wenn die oben genannte Liste liest) waren wir bereit für die Theorie in Standbauen und Nachsteiger-Sicherungen. Glücklicherweise war die Theorie Indoors, da um 5:30 – 6 Uhr die Südwand unterhalb von Jägigrat nicht gerade von Sonne geküsst wurde, wie von Roberto versprochen. Nach den Theoriestunden hat uns Gabi informiert, dass Francine und ich den Einstieg zur MSL Netlo S-O führen (dürfen). Zusätzlich zu Gabi und den erfahrenen Kollegen-Tourenleiter wurde die Ausführung diese Aufgabe auch von neugierigen Steinbock-Kids überwacht. Roberto hat am Vorabend Francine und mir Tipps gegeben und so konnten wir ohne Probleme den Einstieg finden.
Michael und ich haben die ersten zwei SL in Bergschuhen geklettert. Die anderen 2 Seilschaften haben sich entschieden sofort bei der Schlüssel-SL einzusteigen. Als wir die Schlüssel-SL gesehen haben, haben wir auch rasch auf die Kletterfinken gewechselt. Als alle Seilschaften, diesen einzigen Stolperstein gut überwunden hatten, konnte weiter geklettert werden was das Zeug hält. Die perfekt abgesicherten Mehrseillängenrouten sind interessant zum Klettern, obwohl die Route von losen Steinen und Moos – manchmal bei Schlüsselstellen – mal richtig geputzt sein sollte. Der Jägigrat ist eher ein Geheimtipp, und man kann im Hochgebirge klettern, fern vom Massentourismus.
Nach der MSL folgte die Umsetzung der Theorie über am kurzen Seil-Gehen vom Vorabend. Wir bekamen noch ein paar Tipps und waren rasch am Einstieg zum Klettersteig. Angeführt von Francine wurde der Klettersteig hoch gesprintet, obwohl sie behauptete sie sei nicht so fit. Auf dem Jägihorn durften wir den Gipfel und die Aussicht geniessen. Vom Gipfel sind wir teilweise über steile Schneefelder Richtung Weissmiesshütte gerutscht. Auf der Weissmiesshütte haben wir uns den verdienten leckeren Kuchen oder Bier gegönnt, während Gabi die letzte Theoriestunde über den Flaschenzug präsentierte. Gegen 16 Uhr kam die Zeit sich von den super netten Roberto und Carla zu verabschieden und zur Kreuzboden Bahn zu laufen.
Ich möchte mich bei Gabi und den allen Teilnehmer für die coolen Ausbildungstage sowie Tipps und Tricks bedanken, welche in meinem Rucksack für den Tourenleiterkurs eingepackt werden.