Zweitagestour-An einem oder an zwei Tage?
Geplant war eine Zweitagestour im Unterwallis. Mit einer Übernachtung in der Cabane FXB sollte es auf den Combin de Corbassiere gehen. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung und so dachte sich Vedrana eine Ersatztour aus – Überschreitung aller Wildstrudelgipfel.
Schon die Anreise bot das ein oder andere Novum. Zum einen fuhren ein Teil der Gruppe zum ersten Mal mit der Standseilbahn nach Crans- Montana, zum anderen mussten die Ski von Phillip während der Gondelfahrt durch das Fenster gehalten werden, da sie zu breit für die Gondelhalterung waren.
Kaum an unserem Startpunkt Ponte de la Plaine Morte angekommen empfing uns ein der starker Südwest Föhn. Er sollte uns den ganzen Tag als treuer Begleiter zur Seite stehen. Nach einer kurzer Abfahrt auf den Glacier de la Plaine Morte begann der erste Aufstieg auf den Wildstrubel (3244m). Da der Wind schon fleissig den Schnee weggeblasen hatte, mussten wir den letzten Teil mit Harscheisen absolvieren.
Der starke Wind sorgte auf dem Gipfel dafür, dass man trotz besten Ausblick von Jura über Monte Blanc zur Mischabelgruppe nicht verweilen wollte. So ging es mit einer kleinen Abfahrt und dem zweiten Anstieg zum Mittelgipfel (3242m). Dort warte schon der starke Wind auf uns. Deshalb ging es nach einer kurzen Foto- Pause weiter Richtung Grosstrubel (3242m).
Schon beim Aufstieg wurde uns klar, dass es auch auf dem dritten Gipfel keine gemütliche Gipfelrast geben wird. Immer wieder wehte uns der Schnee ins Gesicht. Wir kämpften uns aber trotzdem weiter auf dem Grat Richtung Gipfel durch. Kurz vor dem Gipfel machten wir ein Skidepot und legten die letzten Meter zu Fuss zurück. Die Pause auf dem Gipfel viel windbedingt kurz aus und es wartete eine lange Abfahrt auf uns.
Die lange Abfahrt führte uns in das Skigebiet Engstligenalp. Die Abfahrt wurde nur durch eine kurze Stelle unterbrochen, an der wir unsere Ski an einer Wechte tragen mussten (Schlüsselstelle des heutigen Tages).
Am Ende der Abfahrt nutzen wir dann das windgeschützte Plätzchen um Mittagspause zu machen (14:30 Uhr). Mit einem weitern Aufstieg ging es auf den Entschligegrat. Auch wehte der Wind uns immer wieder stark ins Gesicht und wir waren alle froh als wir nach einem kurzen anstrengendem Aufstieg den Grat erreicht hatten. Da es schon halb 5 war und der letzte Bus kurz nach 5 von der Talstation Sünnbüel in Richtung Bahnhof Kandersteg fuhr war uns klar, dass es knapp werden wird.
Schnell wurde uns klar, dass es nicht bis in Tal Schnee haben wird und wir den Bus nicht erreichen werden. Nach einem kurzen Gegenanstieg, an welchem wir unsere Ski hoch getragen haben ging es eine langgezogene Abfahrt das Tal hinaus. Wir fuhren so lange bis wir keine Schneespur mehr finden konnten. Erst dann haben wir die Ski dann endgültig am Rucksack verstaut und sind noch ca. eine Stunde zum Bahnhof Kandersteg gelaufen. Es fühlte sich wie eine klassische Frühlingstour an und für viele war die Tour auch das Saisonende.
Als wir um 18:30Uhr am Bahnhof angekommen sind, waren wir uns alle einig: wir haben eine Zweitagestour an einem Tag gemacht haben. 1200hm Aufstieg, 3000hm Abfahrt und 30km Strecken sprechen für sich. Am Bahnhof in Kandersteg verabschiedeten wir uns dann Susanne in Richtung Spiez und der Rest fuhr mit dem Zug zurück ins Wallis.
Tourenleitung | Diana, Vedrana |
Bericht | Pascal |
Fotos | Alle |
Teilnehmende | Philipp, Karin, Susanne, Pascal |