«The Eagle» mit Pasta, Gelato und Pizza

Unser Chauffeur Samuel ist am Freitagmorgen früh mit einer hoch motivierten Gruppe zum Mon Viso gefahren. Bereits im Simplontunnel haben wir über die unterschiedlichsten Themen gesprochen – unter anderem auch über Filme oder Skispringen? Auf jeden Fall hat uns Samuel über folgende Fehler im Film „Eddie the Eagle“ aufgeklärt: Eddie hat vor allem in Kandersteg trainiert (nicht in Garmisch), und die Skisprungtechnik V-Stil gab es damals noch nicht. Diese interessanten Informationen haben wir nur erhalten, weil Samuel zufälligerweise mit Eddie in Kandersteg trainierte. Und er war sogar Schweizer Meister! Natürlich war auch Jan sehr beeindruckt – ab da waren wir mit „Sämi the Eagle“ unterwegs…

In Pian del Re haben wir das Auto parkiert und sind von der Quelle des Po bis zum Rifugio Quintino Sella gewandert. Dort haben wir zuerst eine feine Pasta gegessen. Der Klettergarten Pareti di Costa Grande ist nur wenige Minuten vom Rifugio entfernt. Wir waren optimistisch und haben die Kletterausrüstung trotz aufziehendem Nebel und möglichem Niederschlag am Nachmittag mitgenommen. Unser Optimismus hat sich gelohnt, auch wegen dem tollen Panorama beim Klettern. Jan und Samuel sind zur Vorbereitung der Tour auf den Mon Viso mit den Bergschuhen geklettert.

Am Samstagmorgen sind wir um 5.15 Uhr zum Ostgrat des Mon Viso aufgebrochen. Zum Überqueren des steilen und eisigen Firnfelds vor dem Einstieg haben wir die Steigeisen montiert. Den Einstieg haben wir ca. eine halbe Stunde gesucht. Dann sind wir in 2½ Seilschaften den Ostgrat hochgeklettert. Die Sonne hat den Ostgrat früh erreicht, es war windstill, und die Temperatur sehr angenehm. Den Torrione S. Robert sind wir links umgangen. Danach kommt noch eine schwierige Kletterstelle, die man über den Notausstieg zur Normalroute umgehen könnte. Die Route am Ostgrat ist sehr schön und meistens nicht stark exponiert, aber häufig brüchig. Die Tourenleiter haben die Aufgaben sehr gut verteilt: Jan war offizieller Tourenleiter, Simone war Seilführerin, Samuel war Scout, und für Diana war es die Einstiegstour nach einem Unfall. Weil der Adler immer richtig geflogen ist, haben wir den Gipfel um 11 Uhr ohne Umwege erreicht.

Nach der Gipfelrast sind wir über die Normalroute ab geklettert. Auf der Normalroute waren mehr Personen unterwegs, offensichtlich auch ohne Bergerfahrung (aber wenigstens mit einem geduldigen Bergführer). Auch wir benötigten mehr als eine halbe Stunde Geduld, bis wir überholen und dem Stau entkommen konnten. So hat sich der lange Abstieg noch endloser angefühlt. Nach 10 Stunden waren wir um 15.15 Uhr zurück beim Rifugio. Dort haben wir uns nochmals mit Pasta gestärkt, bevor wir zum Albergo Pian del Re gewandert sind.

Nach einer höchst willkommenen Dusche haben wir mit einem Apero die super-schöne Tour gefeiert. Danach wurde uns zum Abendessen so viel Polenta aufgetischt, dass die Schüssel beim Abräumen fast unberührt aussah. Deshalb sind wir in die gemütliche Bar zurückgekehrt, um die Verdauung mit einem Schnaps zu unterstützen.

Am Sonntag haben wir bis 8 Uhr ausgeschlafen. Nach dem Frühstück sind wir zum Klettergarten Rocca Bruj gefahren. Dort haben wir uns das Gelato auf dem Rückweg (wenigstens halbwegs) verdient. Und weil es nicht normal ist Italien zu verlassen, ohne eine Pizza zu essen, haben wir in Domo noch eine letzte Pause gemacht…

Tourenleiter Jan
Bericht Angela
Fotos Alle
Teilnehmer Diana, Samuel, Angela, Jan, Simone
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