2 Kaffe-blaue Eisseen-Twint in letzter Sekunde

«2 Kaffee, bitte.» so starteten wir in Mörel in den Tag. Naja, die Kaffees hatten es dann auch in sich–wach waren wir dann allemal als Tanja zu uns stiess. Mit der Seilbahn ging es hoch bis zur Moosfluh. Dort nochmals ein kurzer Check aller Wetter-Apps, bevor wir uns in Richtung Gletscher auf den Weg machten.

Unten angekommen montieren wir die «Chlättergstältli», die Steigeisen, seilten uns an, suchten die Handschuhe, korrigierten die Seilabstände, assen ein Sandwich, suchten den besten Einstieg auf den Gletscher und dann-ging es los. Behutsam führte uns Tanja über den Gletscher. Von einer Spalte zur nächsten bis wir die zweite Moräne überschritten hatten und uns mitten auf der «Gletscherautobahn» befanden. Das Panorama, dass uns geboten wurde, war beeindruckend schön. Inmitten der Gletscherwelt fühlten wir uns wie auf einem anderen Planeten. Unterwegs kamen wir an einer Messstation vorbei wo uns Tanja erklärte wie sehr der Gletscher in der letzten Zeit geschmolzen ist. Es ist interessant aber auch erschreckend wie schnell das Eis schmilzt.

Von weiten konnten wir nun auch bereits sehen wo wir den Gletscher wieder verlassen wollten. Die Märjelen ist schon sehr früh zu erkennen aber mehr als ein «es ist noch weit» war von Tanja nicht zuhören. Schritt für Schritt (manchmal auf Sprung) wanderten wir über das ewige Eis. Teils waren kleine Erdpyramiden zu sehen. Tanja erklärte uns, dass es zufällige Ansammlungen von grösseren Mengen Feinmaterial (Sand und Steinchen)sind, die das darunter liegende Eis isolieren. Denn während das Eis der Umgebung durch die Sonnenwärme abschmilzt, bleibt es unter dem isolierenden Sand erhalten und so entstehen langsam die Pyramiden. Wir hatten uns in der Zwischenzeit an die leichten Steigeisen gewohnt und marschierten zielsicher über das Eis. Schliesslich hatten wir eine Wette zu gewinnen mit dem Wetter. Wir oder der Regen war die Devise und da jede App etwas anderes sagt, konnten wir uns nur auf den Wind und die Wolken verlassen. Kaum standen wir mit beiden Füssen wieder auf festem Fels, fielen die ersten Tropfen vom Himmel. Was für ein Timing! Nach kurzer Zeit erreichten wir die Gletscherstube. Rein in die gute Stube! Vom Hunger und Durst getrieben bestellten wir Älplermagronen und Getränke. Und wie war das nun mit dem Kleingedrucktem? Ach ja–das sollte auch gelesen werden. Das Restaurant nimmt nur Bargeld, weil das Glasfaserkabel zwar da ist aber das Gerät nicht funktioniert. Zum Glück konnte uns ein Gast, namens «Notlösung» mit TWINT aushelfen und so kamen wir doch noch zu unserer Bestellung.

Derweilen hatte es draussen begonnen wie aus Kübeln zu regnen. Wir zogen die Regenkleider an und machten uns auf den Weg zur Fiescheralp. Rein in den Tunnel, quer durch den Berg und dann über den Weg zur Seilbahn. Durchnässt und müde trafen wir dort ein. Jetzt noch runter und mit dem Zug zurück nach Mörel.

Vielen Dank Tanja für die sichere Führung und den großartigen Tag auf der imposanten Gletscherautobahn.

Tourenleitung Tanja
Bericht Daniel
Fotos Alle
Teilnehmende Ramona, Daniel
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