Ein Klassiker ganz neu

Das Weissmies ist ein Berg, der sicherlich zu den Klassikern im Wallis gehört. Nach dem fehlenden Schnee, dem heissen Juni und dem vorangegangenen Gletscherabbruch vom Triftgletscher war die Route alles andere als klassisch oder etwa altbekannt.

Doch beginnen wir von vorn. Der Zustieg zur Almagellerhütte kann man direkt vom Dorf aus starten oder man kann den Sessellift nehmen und auf dem Erlebnisweg bereits ein kleines Abenteuer erleben. Über die Almagelleralp gelangt man dann zur Hütte. Die Stimmung war trotz komplett ausgebuchter Hütte gelassen und die Akklimatisation konnte mit einigen Erdinger Alkoholfrei angegangen werden. Bald einmal wurden wir zum frühen Abendessen gebeten. Dadurch hatten wir im Anschluss noch genug Zeit, etwas die Sonne und die Gesellschaft zu geniessen. Dank der tollen Organisation durch Diana hatten wir alle ein ganzes Zimmer für uns und so stand einer frühen Bettruhe nichts mehr im Weg. Das dachten wir jedenfalls… doch jemand in der Gruppe hat dann doch noch für etwas Unterhaltung gesorgt ;-).

Um 03:45 wurden wir geweckt und schnell herrschte in der gesamten Hütte ein reges Treiben, ähnlich einem Bienenstock. Anziehen, Zimmer räumen, Frühstücken, Packen und schon stehen wir zum Abmarsch bereit vor der Hütte. In gemächlichem Schritt führt uns Diana gekonnt via Zwischbergenpass hoch zum Einstieg. Entlang dem Grad klettern wir in drei Dreierseilschaften zielgerichtet hoch zum Gipfel. Auch wenn wir bei Weitem nicht die einzigen waren, die bei so tollem Bergwetter auf dieser Route unterwegs waren, so hat es sich gut verteilt und wir konnten den schönen Sonnenaufgang geniessen.

Für den Schlussaufstieg wurden die Steigeisen montiert, obwohl wir dann feststellen mussten, dass es kaum noch Schnee auf dem Weg hatte. Oben angekommen gabs das obligatorische Gipfelfoto. Stolz aber doch wissend, dass noch ein happiger Teil vor uns lag, haben wir uns nach einer kurzen Pause auch gleich daran gemacht abzusteigen. Ein eisiger Wind hat uns auf dem ersten Teil begleitet und die Bilder, welche sich uns boten, waren schon fast erschreckend. Der Gletscher war fast nicht mehr zu erkennen… Grosse Risse, weicher Schnee gepaart mit eisigen Stellen und viele Spalten, die nicht mehr gut gedeckt waren, haben den Abstieg zu einer deutlich grösseren Herausforderung gemacht, als man es sich vom Weissmies gewohnt war.

Zum Glück wurden wir von der fähigen Tourenleitung und den Seilführern gekonnt durch das unwegsame Gelände geführt und auch schwierige Stellen konnten gemeistert werden. Müde aber unglaublich zufrieden, dass wir alle die Tour erfolgreich und heil abschliessen durften, haben wir gegen Mittag im Bergresaurant Hohsaas angestossen. Im Hinterkopf hat uns der Gedanke aber nicht losgelassen, dass es wohl eine der letzten Male gewesen sein könnte, an denen es die Bedingungen noch zulassen das Weissmies zu überschreiten.

Ein riesengrosses Dankeschön an Diana für die einwandfreie Tourenleitung, an Mario und Stefan für die Seilführung und an alle Teilnehmenden für die unterhaltsame Gesellschaft. Gerne wieder!

Tourenleitung Diana
Seilführer Mario, Stefan
Bericht Marion
Fotos Alle
Teilnehmende Theo, Katy, Peter, Martin, Philipp, Marion
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