Unter dem alten Lindenbaum werden die Seile und Pickel der Bergführer und Alpinisten gesegnet

Die fiera san Bernardo in Macugnaga ist seit vielen Jahren ein Fixpunkt in meiner Agenda. Jeweils am ersten Wochenende im Monat Juli geht dieser Anlass über die Bühne.
Wie der Name sagt ist dieser Feiertag dem heiligen St. Bernhard geweiht. Er gilt als Schutzpatron der Alpinisten und Bergbewohner. Die aus Holz geschnitzte Statue steht denn, nebst dem Kruzifix, auch im Mittelpunkt der im Anschluss die an die heilige Messe statt findenden Prozession zur alten Kirche. Unter dem alten Lindenbaum werden die Seile und Pickel der Bergführer und Alpinisten gesegnet. Der Lindenbaum ist seit bald einmal hundert Jahren Treffpunkt der Walser dies- und jenseits der Monte-Rosa. Dort versammelten sich die Menschen um zu feiern, zu beten, zu trauern, Gericht zu halten und sich zu treffen.
Der wortgewaltige Bischof Brambilla mischt sich nach dem Gottesdienst unter das Volk der Gläubigen. Mit seiner offenen sympathischen Art vermag er die Menschen in seinen Bann zu  ziehen.

Unser Freund Roberto Marone hat mittlerweile mit der Versteigerung von Torten und dergleichen begonnen. Der Erlös fällt zu Gunsten der Kirche aus. Unsere Delegation wird dabei von Daniel Zurbriggen würdig vertreten. Er ersteigert eine Torte nach der andern. Seine Linie lässt das auch problemlos zu. Gleichzeitig stellen sich unsere Damen den zahlreichen Fotografen. Sie, die Fotografen und die Damen, scheinen es zu geniessen, Recht haben sie.

Inzwischen ist auch unser Apéro bereit. Bei einem Glas Wein, Roggenbrot, Saaserwurst und Käse tauschen wir uns untereinander und auch mit unseren Freunden aus Makana aus. Auch manche Saaser sehen sich hier das einzige mal im Jahr. Wir geniessen es (dass wir uns wenigstens hier treffen).
Inzwischen findet auch  unser langjähriger Freund Eduardo Zeit um mit uns anzustossen. Seit Morgen um vier Uhr arbeitet er im Backhaus um uns nach altem Brauch mit dem knusprigen Walserbrot zu versorgen. Prost Eduardo.

Bei der fiera san Bernardo findet jeweils auch ein Skulpturenwettbewerb statt. Die Künstler erhalten jeweils am Freitag Abend das Thema und bearbeiten anschliessend am Samstag und Sonntag das Holz. Dieses Jahr stand das Thema Alpinismus auf der Agenda. Den ersten Preis erhielt der Schöpfer der Skulptur, welche einen Haken samt Karabiner darstellt, ein einfaches und wahrscheinlich gerade deshalb, geniales Werk. Mit einem gemütlichen Rundgang durch die diversen Markstände neigt sich der Tag dem Ende zu. Zeit für ein kühles Bier.

Einige von uns blieben noch bis am Montag. Wir nutzten den Tag für einen kleinen Ausflug zum lago delle Fate im Karatzertal. So geht die diesjährig Ausgabe der fiera san Bernardo zu Ende. Wir sehen uns im nächsten Jahr.

Allen vielen Dank für die Teilnahme, für das Lachen, die Freundschaft, die Unterhaltung und die gute Laune.

Makana (so die Schreibweise der Einheimischen) wir kommen wieder.

Tourenleitung André Z.
Bericht André Z.
Fotos André Z.
Teilnehmende Siehe Gruppenfoto
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