Schöne Tour in einsamer Gegend

Freitag, 02.07.2021

Trotz des eher ungünstigen Wetterberichts vom Samstag trafen wir uns am Freitag um 11 Uhr zuunterst der eindrücklichen Staumauer der Grande Dixence. Die  ersten paar Höhenmeter zur Dammkrone liessen wir mit der kleinen Seilbahn hinauf fahren. Bei schönstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen nahmen wir den 3.5h Weg ins Igloo des Pantanlons Blanc 3290m unter die Füsse. Kurze Mittagsrast in La Barma – die PDGler kennen diesen Posten – und weiter ging’s über den Grat Rochers du Bouc, teils mit Ketten gesichert, zum wunderschön gelegenen Biwak. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Feuer machen, Holz spalten, Essen und Trinken und guten Gesprächen.

Samstag, 03.07.2021

Es war noch dunkel, als der Wecker um 03:30 Uhr klingelte. Nach dem Frühstück und Aufräumen bzw Abwasch starteten wir gegen 05:00 Uhr zur langen Überschreitung. Niemand kannte die Route und Spuren waren keine auszumachen. Mit Hilfe von Topos, Beschreibungen, Erfahrung und Gespür, die Route zu suchen und zu finden, standen wir um 07:30 Uhr auf der La Sâle und keine eineinhalb Stunden später auf dem höchsten Gipfel, dem Pleureur mit 3704m. Dem folgenden Abstieg galt grösste Aufmerksamkeit, da dort schon manche Gruppe umgekehrt ist, weil sie nicht mehr weiter wusste. Auch wir suchten die Route und fanden sie. Vom Abstieg des Pleureur bis zur La Luette ist es ein langer Weg mit Abklettern, Abseilen, Gräte rauf und runter in Fels und Schnee, teils ziemlich ausgesetzt, hohe Wächten, eigentlich alles, was auf langen Hochtouren vorkommt. Der Fels war überall schlecht, d.h. sehr brüchig, was viel Konzentration aller abverlangte.

Nach 6.5h standen wir auf dem letzten Gipfel La Luette…und es begann zu schneien. Rasch ein paar Fotos und oh Freude, wir erspähten die ersten Spuren, die zur Cabane des Dix führten, welche wir nach 1 Stunde Abstieg mit wieder besserem Wetter erreichten. Nach Spys und Trank musste noch der lange Rückweg von der Hütte zur Staumauer zurück gelegt werden. Kurz nach 16 Uhr konnten wir dort müde, zufrieden und vom Nieselregen feucht, ins Bähnli steigen. Wir haben die Runde in ansprechender Zeit geschafft und waren alle stolz auf unsere Leistung.

Fazit: Eine schöne Tour in einsamer Gegend, schlechte Felsqualität, eine gute Truppe. Dank an alle fürs tolle Mitmachen und Helfen im Biwak und unterwegs, den Seilführern Simone und Jan, welche mich in meinen speziellen Ideen unterstützen und allen für die flotte Gesellschaft.

Tourenleitung Diana, Simone, Jan
Bericht Diana
Fotos Beat, Simone, Sandra, Diana
Teilnehmende Beat, Jacqueline, Sandra, Trudy
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