oder wieso der Neopren im Auto blieb
Klettern im Piemont ist angesagt. Connie hat ein Kletter-Weekend organisiert und wir gehören zu den Glücklichen, die sich rechtzeitig angemeldet haben. Im Vorfeld werden Zweifel wach, ob das Klettern überhaupt stattfindet. Je nach Handy-Apps sagen die einen ein Weekend mit strahlend blauem Himmel voraus und die andern Tage, an denen man nur mit Neopren-Anzug klettern kann. Wenn Nietsche noch leben würde, würde er wohl sagen: » Die Wahrscheinlichkeit, dass der Wetterbericht stimmt, steht im reziproken Verhältnis zu der Anzahl der Wetter-Applikationen, die zur Verfügung stehen….» Connie entscheidet, dass die Tour stattfindet und sie soll recht bekommen. Schön für uns, wir erleben ein sonniges Weekend.
Google Maps informiert, dass uns ab Saas-Fee 280km in 3 Stunden und 43 Minuten bevorste-hen. Die Autofahrer müssen tüchtig Gas geben, um sich an diese Vorgaben zu halten |
Unter strahlend blauem Himmel erreichen wir Traversella, par-kieren die Autos und machen uns auf den steilen Weg hinauf zum Rifugio Bruno Piazza www.rifugiopiazza.it, das wir nach rund einer halben Stunde erreichen.
Vor dem Rifugio steht ein Riesen-Troll und die Frauen bewundern staunend seine grosse Nase. Gemäss Wikipedia ist ein Troll ein «Unhold, Riese, Naturwesen, ursprünglich ein Oberbegriff für alle plumpen, unheimlichen übernatürlichen Wesen.» Wir deponieren unser Gepäck, genehmigen uns einen Früh-Schoppen und machen uns auf den Weg zum Klettergarten. Connie und unsere Seilführer haben wunderbare Felsen für uns ausgesucht. In der Ausschreibung hiess es doch «auch für Anfänger» ??? |
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Wir verbringen einen wunderschönen Tag beim Klettern, Diskutieren, Spassen und Geniessen. Die Profis und Geübten setzen die Express-Schlingen und dann sind da noch die, deren Stärke eher im Einsammeln der Express-Schlingen liegt. Wir ergänzen uns gut. Weil die Kletterfinken keine Absätze haben, muss man sich hie und da schon gewaltig strecken, um eine Schlinge anzubringen. Das Einsammeln kann noch schwieriger sein.
Irgendwann hat dann jede/r genug vom Klettern und wir machen uns auf den Rückweg zum Rifugio. Hier geniessen wir die Sonne, den kühlen Apero, inventarisieren die Karabiner und Express-Schlingen. Wir gehen die verlorenen Exemplare suchen, …und wirklich, wer sucht der findet! Dann gibts Nachtessen. Wir werden bevorzugt behandelt und dürfen auf der Terrasse essen. Aber wo bleibt die Polenta? Die Nacht rückt näher. Die einen gehen schlafen und die andern geniessen weit in die Nacht hinein. Der zweite Tag begrüsst uns mit viel Sonne und Wärme. Nach dem Frühstück auf der Terrasse laufen wir wieder zu wunderschönen Kletterfelsen. Diesmal allerdings in die andere Richtung vom Rifugio weg. |
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Und wie am Vortag, haben wir es eigentlich vor allem mit einem Problem zu tun: mit der Schwerkraft …. nebst Klettern habe wir auch Zeit, um ein bisschen unsere Kenntnisse aufzufrischen: Knoten knüpfen, Sicherungstechnik, Mehrseillängen-Klettern, Abseilen und ähnliches. Und ja nicht vergessen: Das Seil sollte länger sein als die Strecke, die man abseilen will |
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Und irgendwann ist es dann Zeit, um ins Rifugio zurückzukehren. Fidelis hat uns mit letztem Einsatz Tische für das Mittagessen freigehalten. Vielen Dank! … Es gibt die langersehnte Polenta! Dann zu Fuss zurück nach Traversella, ins Auto und ab nach Hause. Auf dem Simplon ein letzter Rast. Wir stellen fest, dass es noch so viel Schnee hat, dass wir dort oben auch gut noch eine Skitour hätten machen können.
Zum Schluss ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer: Ihr ward eine tolle Squadra, es hat Spass mit Euch gemacht! und natürlich vielen Dank an Connie, die Anbringer der Express-Schlingen und natürlich auch an die Einsammler! Osci |