Steigeisen- und Klettertechnik erforderte ganze Konzentration
Die Dufourspitze mit 4634m.ü.M war unser Ziel, ja man müsste sagen unser erster Teil der Tour. Kurt Arnold begleitete uns als Bergführer.
Bei wunderschönem Wetter flogen wir mit dem Heli vom Heliport zuerst über die Täschalpe, vorbei am Täschhorn und Alphubel, dann Richtung Monte Rosa Gebiet. Es war genial, ein Traum. Ein einmaliges Erlebnis, all die schönen Berge von oben zu betrachten. Auf 4oooMeter sind 2 Helilandeplätze, wir wurden mit 2 Heli dort abgesetzt. Da wir so schnell so hoch transportiert wurden, war unser Schritt mit den Ski langsam und angepasst der Höhe. |
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Die Dufourspitze kann man über den Silbersattel und dann über ein steiles Couloir mit Fixseilen erreichen oder über den technisch schwierigeren Teil, über den Westgrat. Da es Richtung Silbersattel sehr viel Tourengänger hatte, entschieden sich Kurt, in Absprache mit unseren Tourenleitern, den Westgrat in Angriff zu nehmen. |
Auf dem Sattel auf Höhe von 4359m machten wir ein Skidepot und zogen die Steigeisen an. Das erste Steilstück war blank, was uns sehr Zeit in Anspruch nahm mit Eisschrauben setzen. Dann waren gute Steigeisen- und Klettertechnik in hochalpinen Gelände erforderlich. Langsam spürte man auch die Höhe. Links von uns war langsam das Nordend in Sicht und rechts erstrahlte der majestätische Liskamm.
Im Tourenbuch von Egon Feller und Mathieu Roger steht über den Liskamm. „ Der Liskamm gehört zweifellos zu den bedeutensten Alpengipfeln zwischen Mont Blanc und Bernina“ |
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Um 12 Uhr standen wir überglücklich und schwer beeindruckt von dieser Tour auf dem höchsten Gipfel der Schweiz ( jedoch nur zur Hälfte gehört er der Schweiz, zur anderen Hälfte gehört er den Italienern). Jetzt kam der zweite Teil unserer Tour. Der Abstieg erforderte jedoch wieder unsere ganze Konzentration. |
Abseilen, klettern am kurzen Seil, sichern, Seile übersichtlich ordnen und dass alles mit 3 Seilschaften. Die Zeit lief uns davon. Dann wieder den blanken Grat sicher hinunter mittels Eisschrauben.
Endlich um 16:00 Uhr erreichten wir wieder unser Skidepot. Die ständige Konzentration, das Klettern und die Höhe hatten bei mir Spuren hinterlassen. Nun mit frischem Mut auf die Ski. Aber oh je, die Beine waren müde, der Schnee schwierig, eine lange Abfahrt vor uns. |
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Ich machte den Vorschlag in der Monte-Rosahütte zu übernachten, doch niemand war davon begeistert. Zum Glück gab es nun ein paar Hänge noch Pulverschnee, meine Moral war gerettet.
Und der Grenzgletscher war herrlich zu fahren, die Abendsonne im Gesicht. Hinter dem Breithorn und dem Fuss vom Schwarztor Richtung Zermatt. Ein Traum , eine grosse Entschädigung für die Mühen am Berg. Diana sagte ab und zu: «schau mal nach hinten!». Dort stand die Dufourspitze im Abendlicht , und zeigte sich von seiner schönsten Seite. Durch das Labyrinth der Gornerschlucht, über die Hängebrücke ins Furri. |
Gaby jubelte immer wieder, je näher es dem Furri ging. Wir alle waren überglücklich, so einen tollen Gipfel bestiegen zu haben und ein unvergessliches Abenteuer erlebt zu haben. In Blatten, unterhalb vom Furri, erwartete uns Marco, der Mann von Gaby mit ihren Kindern. Es war inzwischen 18:00 Uhr geworden. Oh war das herrlich. Kaltes Bier, Wein, kalte Platte und ein warmer Ofen im Rücken. Marco und Gaby verwöhnten uns und wir genossen es in vollen Zügen.
Wir erzählten von verlorenen Pickeln, vom Heliflug und von einer Tour, die trotz Helianflug nicht zu unterschätzen ist, wie Kurt Arnold es in der Ausschreibung schon angedeutet hat. Dem können wir nur beipflichten. Bergführer Kurt hat die Tour sicher, ruhig und kompetent geführt. Ich habe auf alle Fälle eine Visitenkarte von ihm verlangt. Ich war nicht das letzte Mal mit ihm unterwegs. Ebenfalls den Tourenleitern ein grosses Merci und danke für die tolle Tour. Regula |