Viel Spass beim Kraxeln und Klettern

Daniel konnte wegen einer Knieverletzung leider nicht an der Tour teilnehmen. Da Andreas sich aber als zusätzlicher Seilführer zur Verfügung stellte, konnten wir trotzdem wie geplant mit sechs Teilnehmern starten.

Unser Ziel am ersten Tag war die Almagellerhütte. So trafen wir uns am Sonntag um 11:30 Uhr bei der Talstation der Hohsaas-Bahn, von wo aus wir von Armida Anthamatten zu unserem Startpunkt nach Saas Almagell gefahren wurden. Nochmals vielen Dank für den freundlichen Taxidienst!

weissmies_suedgrat-50Unser Weg führte uns von dort aus zuerst durch den schönen Spisswald zur Almagelleralp (2194 m) empor, wo wir nach einer kurzweiligen Wanderung eine kleine Pause einlegten und uns mit feinem Kuchen und einem kühlen Getränk stärkten. Für den restlichen Weg zur Hütte, wählten wir die Route entlang dem früheren Säumerweg. Die gut 1’200 Höhenmeter hinter uns gebracht, trafen wir kurz vor 15 Uhr auf der schönen Almagellerhütte (2894 m) ein. Dort konnten wir uns vom Aufstieg etwas erholen, verpflegen und den interessanten Geschichten und Bergabenteuern von Willy Impstepf lauschen, der mit Gästen ebenfalls auf der Hütte weilte. Bei einem feinen Znacht und gemütlichem Beisammensein verbrachten wir dann den restlichen Abend.

Morgens um 04:50 Uhr hiess es dann aufstehen und frühstücken. Um 05:30 Uhr starteten wir gespannt und freudig den Aufstieg in Richtung Zwischenbergpass (3268 m). Die Sterne funkelten um diese Zeit noch am wolkenlosen Himmel. Dank den milden Temperaturen, konnten wir auf diverse Kleiderschichten verzichten. Nach einer guten Stunde kamen wir auf dem Zwischenbergpass an, wo just zu diesem Zeitpunkt die Sonne aufging und uns ein wunderschönes Lichtspektakel bot.

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Vom Zwischenbergpass aus ging es nun auf dem SSO-Grat weiter in Richtung Weissmies-Gipfel. Samuel wählte dazu den Weg direkt über den Grat, was zwar etwas mehr Mühe, dafür aber auch viel Spass beim Kraxeln und Klettern bedeutete. Diverse Seilschaften wählten für den Beginn des Aufstiegs den Weg über die rechts vom Grat liegenden Schneefelder. Samuel führte uns kundig durch das anfangs noch mässig steile Blocksteingelände dem Gipfel entgegen. Die ersten Höhenmeter bewältigten wir in dem einfachen Gelände noch ohne Seil, wodurch wir zügig vorankamen. Als das Gelände dann steiler wurde, bildeten wir zwei 3er-Seilschaften. Vorneweg ging Samuel mit Emanuel und Mario am Seil, gefolgt von Andreas, der als Seilführer für Stephanie und mich fungierte.

Der Grat besteht viel aus Blöcken und kürzeren Steilstufen. Trotz der Anstrengung in der immer dünner werdenden Luft, konnten wir ab und an einen Blick in Richtung der wunderschönen Gipfel auf der gegenüberliegenden Seite des Saastal werfen, welche in der Morgensonne alle wunderschön erstrahlten. Nach nicht ganz 4 Stunden Aufstieg erreichten wir den Vorgipfel, wo der Fels in Schnee überging. Dort zogen wir unsere Steigeisen an und bewältigten in kurzer Zeit das weissmies_suedgrat-76restliche Stück über den zum Teil exponierten Firngrat zum Hauptgipfel. Um ca. 09:45 Uhr erreichten wir glücklich den Gipfel des Weissmies (4027 m). Dort hing bei unserer Ankunft dichter Nebel, so dass uns die Aussicht zuerst verwehrt blieb. Doch schon bald begann sich der Nebel zu lichten und gab die atemberaubende Aussicht auf das Strahlhorn, Rimpfischhorn, Allalinhorn, den Alphubel und die Mischabelgruppe frei.

Den Abstieg bewältigten wir über die Normalroute, wo uns viele sich im Aufstieg befindende Seilschaften entgegenkamen. Nachdem wir die steilen Passagen des Abstiegs hinter uns gelassen hatten, lösten wir die Seilverkürzungen und traversierten den Rest des spaltenreichen Triftgletschers am langen Seil. Um ca. 11:20 Uhr trafen wir stolz über das Geleistete und voller schöner Eindrücke im Hohsaas ein, wo wir uns alle noch ein feines Mittagessen gönnten, bevor es mit der Bahn wieder in Richtung Tal ging.

Für Emanuel war das sein erster Viertausender, nochmals herzliche Gratulation!

Ein grosses Dankeschön geht an Samuel und Andreas, die uns auf dieser Tour immer sicher führten und uns schöne Bergerinnerungen ermöglichten.

Fabienne

Seilführer Samuel Anthamatten, Andreas Zurbriggen
Bericht Fabienne Dubler
Fotos Samuel, Andreas, Fabienne, Mario
Teilnehmer Andreas, Emanuel, Fabienne, Mario, Samuel, Stephanie
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