Weitsicht tief hinab ins Rohnetal, traumhaft!

Früh morgens steht man normalerweise nicht gerne auf, aber wenn so eine Tour ansteht wird gerne mal eine Ausnahme gemacht. Treffpunkt war um 0645 beim Aldi. Nach einer kurzen Anwesenheits- und Materialkontrolle ging‘s auch schon gleich los nach Oberwald.

Taellistock (14)Bereits zweimal habe ich mit Matteo  unserem Tourenleiter eine Tour unternommen. Beide Male hatten wir wegen einer sehr hohen Nebelgrenze Pech mit dem Wetter. Heute aber meinte es Petrus gut mit uns, schönstes Wetter, keine einzige Wolke in Sicht, geschweige denn Nebel. Da störte es auch nicht, dass das Thermometer bei der Anfahrt zeitweise auf bis zu minus elf Grad sank. Nach dem Start zeigte sich schon bald, dass trotz Traumwetter der Aufstieg kein leichter werden soll.

Die Spur war vereist und teilweise von Schneeschuhläufern zertrampelt. So kam es schon früh zu ersten Ausrutschern und unfreiwilligen Extraschlaufen. Als wir die erste Anhöhe erreichten, begrüsste uns die Sonne mit ihren wärmenden Strahlen.

Bei der ehemaligen Endstation des Skiliftes, gönnten wir uns erneut eine Pause. Diese nutzten wir um uns zu stärken und die Harscheisen zu Montieren. Denn der weitere Aufstieg war noch steiler und eisiger als zuvor. Stetig kämpften wir uns Schlaufe für Schlaufe den Berg hinauf.

Dabei liessen wir auch mal unsere Blicke über das atemberaubende Panorama abschweifen. Weiss verschneite Gipfel und eine Weitsicht tief hinab ins Rohnetal, traumhaft! Auf dem Galen angekommen sammelten wir unsere letzten Kraftreserven um auch noch die letzte Etappe über den Tälligrat hinauf zum Gipfel in Angriff zu nehmen. Obwohl sich der Himmel leicht zudeckte und der Wind aufkam, konnten wir weiterhin die fantastische Kulisse um uns herum geniessen.

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Endlich auf dem Gipfel angekommen war ich erschöpft und froh das Ziel erreicht zu haben. Aber auch überaus glücklich und stolz mein bisher grösster Aufstieg bewältigt zu haben. Da es oben, gegen unsere Erwartungen, relativ Windstill war, konnten wir uns in aller Ruhe umziehen und noch ein paar Erinnerungsfotos schiessen.

Anschliessend machten wir uns auf den Weg und fuhren einen ersten kurzen Abschnitt hinunter. Mitten im Nirgendwo, fernab von jeglicher Zivilisation machten wir es uns gemütlich, und genossen unser Mittagessen. Zum Glück stand mit der Abfahrt der Höhepunkt der Tour noch vor uns, ansonsten hätte sich wohl manch einer geweigert diesen idyllischen Ort zu verlassen.

Leider vermochte die Sonne nicht, die harte Schneeschicht gänzlich aufzuweichen. So waren die Verhältnisse nicht optimal, jedoch immer noch gut. Der Abhang vor uns präsentierte sich fast unberührt, lediglich zwei Frauen sind vor uns hinuntergefahren. So schlängelten wir uns den Hang hinunter, die Anfänger unter uns noch etwas holprig, die Erfahrenen gekonnt und elegant.

Unten, als das Gelände dann flacher wurde, gelangten wir auf die Passstrasse von der Furka. Unser Weg führte nun auf der zugeschneiten Strasse an Gletsch vorbei hinunter Richtung Oberwald. Teilweise mussten dabei längere Flachstücke mit beherztem Stockeinsatz überwunden werden. Im Restaurant Rohnequelle machten wir eine letzte Rast um unsere durstigen Kehlen zu befeuchten.

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Der Schlussteil war dann im Nu bewältigt und alle sind glücklich und heil angekommen. In diesem Sinne bedanke ich mich nochmals bei Matteo  für die tolle Tour und hoffe auf ein nächstes mal.

Tourenleiter Matteo Kalbermatten
Bericht Roger Abgottspon
Fotos Gaby Perren, Matteo Kalbermatten
Teilnehmer Robi, Gaby, Valerie, Roger, Alfons, Nadine, Dave, Rosmarie, Matteo