Der Hahn im Korb
Über den Start der Reise im Saastal kann ich nur Vermutungen anstellen. Die Schreiberin ist erst später dazu gestiegen. Am frühen Morgen, kurz nach 6 Uhr lud Lori die Saastalbewohner in den geräumigen Wagen und fuhr Richtung Saas-Grund, wo der erste „Ladehalt“ gemacht wurde.
Eine halbe Stunde später stiegen Ingrid und ich in Visp ins „Biomobil“. Wir haben das Fahrzeug so getauft, weil es vorbildlich bis auf den letzten Platz gefüllt wurde. Der letzte Platz war für Jeanine gedacht, die in Martinach zustieg. Uns allen war von Beginn an klar, dass der „Hahn im Korb“ sprich German neben der Pilotin äh, Chauffeuse Lori sitzen durfte.
Die Fahrt führte über den Forclaz Pass Richtung Argentière bis zur Talstation der Seilbahn La Flégère eingangs Chamonix.
Wir starteten gemütlich in den Tag. Nach der Fahrt bis zur Bergstation mussten die Damen bereits ihren ersten Kaffee trinken. Ja, der Herr im Team schloss sich uns gerne an und offerierte den weiblichen Wanderern die erste Runde – danke, German!
Frisch gestärkt nahmen wir nicht den Wanderweg in Angriff, sondern durften mit der Sesselbahn noch höher fahren. Die Aussicht auf die umliegende Bergwelt und vor allem auf den Mont Blanc war atemberaubend schön! Ach, und falls ich es noch nicht erwähnt habe – das Wetter war grossartig. Na ja, nach dem Sommer nicht selbstverständlich, oder?!
Auf der Bergstation Index (2396) besammelten wir uns und stiegen zuerst wenige Meter talwärts. Danach stiegen wir in Richtung Col de la Glière auf.
Von der Passhöhe aus führte uns Lori zu einer sehenswürdigen Gegend – den Lacs Noirs – wunderschöne Bergseelein mit kristallklarem Wasser. Eine Steinbockmama mit Jungmann-schaft begrüsste uns kurz. Die erste kleine Stärkung war fällig! Wir hinterliessen den Platz wie es sich gehört – na ja, der kleine Kern aus einer Nektarine wird wohl niemanden stören, oder?!
Auf dem kurzen Abstieg zum Col du Lac Cornu kamen uns kolonnenweise Wanderer entgegen. Die älteste davon war eine 83 jährige Dame! Auf dem Pass angekommen, genossen wir unser Mittagessen aus dem Rucksack. Die Aussicht war unbeschreiblich gigantisch, beeindruckend – einfach phänomenal!
Abschliessend stiegen wir talwärts bis zur Station Planpraz. Hier löschten wir unseren Durst, denn inzwischen war es richtig warm. Einige von uns blieben auf der Terrasse, die anderen begaben sich nach Chamonix zum Einkaufen oder Flanieren.
Mit dem Bus fuhren wird gemeinsam zurück zur Talstation. Lori chauffierte uns wohlbehalten zurück ins Wallis. Sie erwies sich an dem Tag als Multitalent: Bio-Mobil Fahrerin, Wanderleiterin, Fremdenführerin in Chamonix, Verkaufsberaterin… Danke Lori für den erlebnisreichen Tag!
P.S. Den Auftrag für das Berichteschreiben habe ich mal wieder meinem Beruf zu verdanken. Na ja, ihr seht, Lehrpersonen arbeiten manchmal
Eléonore