Durch die Rückkehr von Grossraubtieren wie Wolf, Bär und Luchs brauchen Nutztiere auf Weiden wieder mehr Schutz. In der Schweiz sind dafür rund 200 Herdenschutzhunde im Einsatz, die vor allem Schafherden bewachen. Doch Begegnungen mit Herdenschutzhunden können sehr bedrohlich und angsteinflössend sein.

Wandernde sollten sich bewusst sein, dass ein solcher Herdenschutzhund sich ihnen neugierig nähern kann. Er wurde trainiert, festzustellen, ob Gefahr droht oder nicht. Auf den ersten Blick kann ein Hund nicht wissen, was der «Eindringling» beabsichtigt. Um Gewissheit zu erlangen, läuft er auf das fremde Objekt zu und bellt. Sieht der Schutzhund keine akute Gefahr für seine Herde, wendet er sich ab und beruhigt sich. Es ist jedoch gut möglich, dass sich derselbe Ablauf mehrmals wiederholt.

Verhaltensregeln bei einer Begegnung mit einem Herdenschutzhund

  • tafelSchutzhunde verteidigen ihr Territorium und ihre Herde durch lautes Bellen…

Bleibe ruhig und vermeide schnelle Bewegungen und Provokationen mit Stöcken. Versuche, die Herde weiträumig zu umgehen und möglichst wenig zu stören. Gehe langsam an der Herde vorbei.

  • Wenn der Schutzhund den Weg versperrt…

Bleibe ruhig und gib dem Hund Zeit, sich zu vergewissern, dass du keine Gefahr für seine Herde darstellst. Streichle und füttere ihn nicht und vermeide es, mit ihm zu spielen oder ihm in die Augen zu schauen. Schutzhunde dürfen Fremden gegenüber nicht zutraulich werden, sondern sollten bei ihren Tieren bleiben.

  • Wenn der Schutzhund beim Weitergehen folgt…

Ignoriere ihn und er wird bald zu seiner Herde zurückkehren.

  • Wenn du deinen eigenen Hund dabei hast…

Nimm ihn an die Leine und halte ihn unter Kontrolle. Herdenschutzhunde sind sich andere Hunde gewohnt. Es ist möglich, dass er sich dir nähert, um ihn zu kontrollieren oder mit ihm zu spielen. Lasse in diesem Falle deinen Hund los und mische dich nicht ein, wenn es zu einer Konfrontation zwischen den beiden Hunden kommt – sie regeln ihre Beziehung untereinander.