«Im Färnseh händs gseit, es rägni nöd.»
10 Mitglieder des SAC Saas trafen sich am Samstag, 30. August 2014, kurz nach sieben Uhr am Morgen auf dem Bahnhofplatz in Brig, um das Postauto Richtung Rothwald zu besteigen. Alle freuten sich auf zwei tolle Tage in netter Gesellschaft bei hoffentlich passablem Wetter (Im Färnseh händs gseit es rägni nöd…)
Die ersten Wanderminuten ab Rothwald bis zur Wintrigmatte mussten wir noch bei Nebel gehen, aber schon bald riss die Nebeldecke auf und das Bortelhorn kam in Sicht. Kurz vor der Furggubäumlicka war noch eine kurze, klettersteigähnliche Passage zu überwinden, welche aber sämtliche Teilnehmer mit Bravour meisterten.
Auf der Furggubäumlicka war die erste grössere Rast angesagt, inklusive kurzem Abstecher zur Beobachtung einer Steingeiss mit Nachwuchs. Nachdem unsere Energiespeicher wieder gefüllt waren, hiess es den Abstieg unter die Füsse zu nehmen.
Der gut markierte Weg führte uns zwischen voll behangenen Heidelbeersträuchern hinunter zur Alpe Veglia, wo wir im Rifugio Città d’Arona des CAI unser Nachtlager bezogen.
Dank dem Charme und Verhandlungsgeschick unseres Tourenleiters Alfons durften wir statt der geplanten zwei sogar drei Zimmer beanspruchen. So konnte die sehr eng bemessene dritte Etage der Stockbetten unbenützt bleiben. Andernfalls hätte man wohl nachträglich die Tourenausschreibung von T4 auf T5 anpassen müssen… Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir entweder mit Jassen, Erholung oder einer warmen Dusche (gegen eine bescheidene Gebühr von 2 Euro).
Um 19.30 Uhr wurde dann das Nachtessen serviert, welches für italienische Verhältnisse doch eher ungewöhnlich ausfiel: Suppe (lecker), Hauptgang mit Wurst, etwas Gemüse aber (oh Schreck!) ohne Kohlenhydrate und zum Dessert eine Vanillecrème. Das Mahl wurde von einem Gruppenmitglied scherzhaft als „Guantamo-Essen“ bezeichnet.
Dazu vielleicht noch eine Randbemerkung: Das Essen war keinesfalls schlecht. Aber durch die kulinarischen Höhenflüge der vergangenen Jahre auf der Alpe Devero waren unsere Ansprüche wohl ziemlich hoch, und die Enttäuschung über deren Nichterfüllung dann auch entsprechend.
Ein Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen zeigte uns, dass wir wohl auch an diesem Tag auf Wetterglück würden zählen können (Wie schon mal erwähnt: Im Färnseh händs gseit es rägni nöd). Nach dem Frühstück nahmen wir den Aufstieg zum Ritterpass in Angriff. Die sehr abwechslungsreiche Route führte uns zuerst zum Lago Bianco, der seinen Namen dem weissen Sandstrand an seinem Nordufer verdankt.
Dann folgte ein ruppiger Aufstieg, der uns alle ins Schwitzen brachte. Der letzte Abschnitt zum Ritterpass (Passo di Boccareccio) führte zum Teil etwas ausgesetzt aber nie gefährlich entlang von faszinierenden Felsformationen und über Platten und grössere Felsbrocken. Die Mittagsrast auf dem Ritterpass durften wir noch bei strahlendem Sonnenschein geniessen.
Der Abstieg zum Chummibord hatte es dann in sich. Direkt nach dem Pass war erst ein instabiles Geröllfeld zu überqueren und dann ein Schneefeld zu passieren. Etwas weiter unten war ein Teilstück des Weges dann so rutschig, dass es fast nicht möglich war, keine Steine loszutreten. Wir waren alle froh, als beim Stausee endlich wieder etwas einfacheres Gelände in Sicht kam.
Das Wetter wurde nun leider auch immer schlechter. Wir waren aber optimistisch, dass wir Heiligkreuz noch ohne Dusche erreichen würden. Vom Stausee nach Heiligkreuz waren noch 600 Höhenmeter abzusteigen. Schade, dass die Seilbahn nicht in Betrieb war! Ca. um 17.00 Uhr erreichten wir (ohne Regen) die Wallfahrtskirche von Heiligkreuz. Durch Tonis perfekte Organisation mussten wir nur wenige Minuten auf unser Taxi Zurbriggen warten, das uns ohne weiteres Umsteigen, Anschlüsse abwarten etc. direkt nach Naters, Brig, Visp und sogar bis ins Saas brachte. Ich möchte an dieser Stelle allen Teilnehmern für die tolle Gesellschaft danken! |
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Im Namen der ganzen Truppe ein riesengrosses Dankeschön an unsere Tourenleiter Toni und Alfons für die wie immer perfekt organisierte und geführte Tour. Es ist ein Vergnügen, mit euch unterwegs zu sein und wir hoffen, noch viele solche Touren mit euch geniessen zu dürfen! (Den einen oder anderen Vorschlag haben wir ja bereits eingebracht.
Bea