Lang, abenteuerlich und „kuschelig“…

Nach einer regnerischen Nacht starteten wir am Samstag Vormittag Richtung Saastal und glücklicherweise besserte sich das Wetter stündlich. Im Auto aus Brig waren Michel, Marc, Simone und Patrick und in Saas-Almagell sollten noch Samuel und Suzann dazu stossen…

Leider versperrte ein Unfall in Eisten die Weiterfahrt, so dass wir eine gut anderthalb stündige Zwangspause einlegen mussten. Susann und Samuel starteten somit ohne uns den Aufstieg zum Cresta Biwak, wir folgten nachdem die Unfallstelle geräumt war.

Cresta_di_Saas (49)Gegen 4 Uhr erreichten wir die alte Mischabeljochbiwak, die (für ein Biwak) sehr gut ausgestattet ist. Auch der Komfort sollte nicht gering sein, denn zu sechst hätte jeder viel Platz zum Schlafen gehabt.

Hätte, denn gegen 18 Uhr ahnte uns, dass diese Gemütlichkeit gleich vorbei sein sollte, denn 3 ziemlich fertige Gestalten schleppten sich vom Antronapass hinauf. So sollte die Nacht dann doch „kuscheliger“ werden als anfangs erhofft. Zumindest war es so nicht kalt..

Sonntag früh um 5 Uhr klingelte der Wecker, und der arme Kollege, der den Tisch als Nachtlager nutzen musste, konnte nun in ein vorgewärmtes Bett huschen. Um 6 Uhr waren die Gurte und die Helme angelegt, denn der Einstieg ist schnell erreicht. Der erste Gipfel, das Latelhorn, war nach einer knappen halben Stunde erklommen. Der Fels war noch kalt, aber trocken, die Flechten auf den Steinen noch leicht rutschig.

Mit dem Sonnenaufgang wurde es dann recht schnell warm und so wurden auch zügig das Vorder Latelhorn und die Punta Loraccio überschritten.

Cresta_di_Saas (51)Das dieser Grat selten begangen wird, erkannte man schnell an den nicht immer ganz soliden Griffen, und auch an Material sollten uns an diesem Tag nur zwei Reepschnüre begegnen.

Leider verabschiedete sich an dieser Stelle auch Marc‘s Photoapparat mit einem langen Flug Richtung Tal. Ob er wohl noch Bilder gemacht hat?

Auf und ab ging es weiter über den Pizzo Scarone, die Punta Banella, vorbei an der der Cima dello Spigolo, über die Cimone di Camposecco auf das Augstkummenhorn.

Dieses erreichten wir um 13.15 Uhr. Aufgrund der Wetterprognose wollten wir vor 14 Uhr auf dem Sonnighorn sein, was jedoch zeitlich nicht mehr machbar war. So nutzten wir das Schneefeld unterhalb der Scharte zwischen Augstkummenhorn und Sonnighorn für einen „beschleunigten“ Abstieg ins Furggtälli..

Einerseits waren wir gefühlt nicht langsam unterwegs, jedoch hatten zwei Verhauer etwas Zeit gekostet und die Perspektive beim Abstieg vom Sonnighorn vom Niederschlag erwischt zu werden, liess die Entscheidung doch recht eindeutig ausfallen…

Wir kamen noch rechtzeitig am Sessellift Heidbodme an, so dass uns einige Abstiegshöhenmeter erspart wurden. Wir konnten sogar noch vor der Talfahrt der Gastronomie einen Besuch abstatten. Glücklich verabschiedeten wir uns in Saas-Almagell und gingen unserer Wege.

Gerne sehe ich Euch wieder, diese Tour wird lange in Erinnerung bleiben, als lang, abenteuerlich und „kuschelig“…

Patrick

Tourenleiter Marc Briggeler
Seilführer viele
Bericht Patrick Braess
Fotos Samuel und Simone? und einige sind ins Fotokamera-Nirwana abgestürzt
Teilnehmer Samuel, Patrick, Marc, Michel, Simone, Susann