Er war einer aus unserem Holz
Alexander Burgener, auch «König der Bergführer» genannt, lebte von 1845-1911
Der Kaukasus ist ein 1500 km langes Gebirgssystem zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer. Dieses Massiv bildet die natür-liche Grenze zwischen Europa und Asien. Der Elbrus, erstbestiegen am 22. Juli 1829, durch eine russische Militärexpedition, erhebt sich im Zentralkaukasus.
Nach dem «Goldenen Zeitalter» in den Alpen suchten die Besten neue Herausforderungen in den hohen Gebirgen der Welt. Am 10. Juni 1884 brachen Moritz von Déchy, Peter Ruppen und Alexander Burgener erst-mals zu einer Reise in den Kaukasus auf. Über Wien, Odessa und Sewastopol erreichten sie nach fünf Wochen Reise ihren Ausgangspunkt.
In der anspruchsvollen Besingi-Region gelangen Ihnen einige Erstbe-steigungen (4000er). Im dritten Versuch konnten sie den Gipfel des Elbrus betreten. Diese Tour dauerte 24 Stunden!
Zwei Jahre später gelangte der berühmte englische Alpinist Dent Thomas Clinton mit der Bitte ans «Hüetegger Xandi», ihn auf einer Reise in den Kaukasus zu führen. Der junge Basil Andenmatten durfte die Expedition begleiten. Ihnen gelang die Erstbesteigung des Gistola 4860.
«Die Besteigung des Uschba, dieses von Alexander Burgener verehrten schönen Berges blieb ihm versagt». 1) Thomas Clinton Dent schrieb in Burgeners Führerbuch: «Es sind jetzt einige Jahre her, seitdem ich mit Alexander Burgener Touren gemacht habe, und ich schätze mich glücklich, dass ich mir seine Dienste für die Kaukasusfahrt sichern konnte. Ich fand, dass er all jene guten Eigenschaften besitzt, die … Hinzu kommt, dass er sich während der ganzen Tour als munterer Gefährte, guter Koch, Wäscher, Diener (sehr wesentliche Dinge im Kaukasus) und obendrein als unschätzbarer Kamerad bewährt hat. Nur aussergewöhnliche Führer können eine so schwierige Probe, wie sie Bergfahrten im Kaukasus sind, so zufriedenstellend bestehen.» 1)
1) Adolf Fux, Alexander Burgener, König der Bergführer, Verlag Hallwag, Bern (vergriffen)