Eigentlich stand das Nordend auf dem Plan
Eigentlich stand das Nordend auf dem Plan – doch die Wetterprognose machte uns einen Strich durch die Rechnung: Für den Gipfel Sonntag waren heftige Gewitter angekündigt. Kurzerhand disponierten wir um – Plan B: Samstag Tagestour auf den Alphubel via Feechopf und Eisnase.
Mit der ersten Bahn ab Saas-Fee ging es über Spielboden und Felskinn zur Mittelallalin-Station. Von dort starteten wir früh und stapften über die bestens ausgetretene „Ameisen-Autobahn“ Richtung Allalinjoch. Am Grat angekommen, erwartete uns eine nahezu schneefreie, wunderschöne Felspassage – herrlich griffig, ideal für den frühen Vormittag.
In unserer Vierer-Seilschaft und am Grat zwei Zweier-Seilschaften führte Luca und Ulli souverän voran, gefolgt Lukas und Anne-Marie. Während des Aufstiegs kam es zu kurzen Staus – stellenweise unübersichtliche Überholmanöver sorgten für Spannung, doch das Team blieb ruhig und konzentriert.
Nach einem zügigen Anstieg bei perfekten Firnbedingungen erreichten wir zunächst den wenig begangenen Alphubel-Südgipfel – ein echter 4.000er der erweiterten UIAA-Liste. Von dort traversierten wir weiter zum bekannten Gipfelkreuz des Alphubel-Hauptgipfels (4.206 m). Hier war die Stimmung schlicht magisch: Nur eine weitere Zweierseilschaft und kein Lüftchen regte sich, windstill und ruhig – fast unwirklich friedlich.
Doch der Blick nach Süden mahnte zur Eile: Mächtige Kumuluswolken türmten sich bereits über dem Walliser Grenzkamm. Wir traten rasch den Abstieg an. Der Schnee wurde zunehmend weich, Spalten taten sich auf, und manch einer von uns versank bis zur Hüfte – Konzentration war gefragt.
Zurück an der Station der krönende Abschluss: ein kühles Getränk in der „Längfluh“-Hütte. Zwischen Gewitterprognosen und alpinen Anekdoten erzählte Anne-Marie von ihrer Zeit in den 80ern, als sie in der Längfluh-Hütte arbeitete – damals reichte der Gletscher noch bis zur Steinmauer. Und wie die Chefin kaputte Pfannen kurzerhand in die Gletscherspalte entsorgte…!
Mit Sonnenstrahlen im Gesicht, müden Beinen und einem breiten Grinsen traten wir die Heimreise an – dankbar für einen unerwartet grandiosen Hochtourentag.
Tourenleitung | Luca |
Bericht | Alle |
Fotos | Alle |
Teilnehmende | Ulli, Lukas, Anne-Marie |