Wir werden von einem Steinbock empfangen
Motiviert reisen drei Teilnehmende und eine Tourenleiterin an diesem wunderschönen, warmen Samstagmorgen in aller früh nach Realp, wo wir von den Tourenleitern Simone und Jan schon erwartet werden. Dank ihrem privaten VW-Bus Alpen Taxi gelangen wir auf einer schönen, kurvigen Fahrt auf der Militärstrasse hoch ins Oberstafel, der Ausgangspunkt unserer geplanten Überschreibung der Lecki- oder Läckihörner. Bei der Rotondo Hütte werden wir von einem Steinbock empfangen, der hinter der Hütte gerade sein Geschäft erledigt und sich durch unsere Gruppe nicht stören lässt. Es ist ein kitschiger Prachtstag mit stabilem, warmen Bergwetter. Nach der Querung des Schneefeldes teilt uns Simone beim Witenwasserpass nach offensichtlichen Kriterien in Zweierseilschaften ein: die Buben Jan und Emanuel (oder Bube-lis, wie die Männerseilschaft auch benannt wurde) schickt sie voraus, die Mädchen Vedrana und Regula mit zwei Rossschwänz-lis nimmt sie in die Mitte und Alexandra holt sie in ihre Seilschaft, um von der hinteren Position aus etwas Speed einzufordern. Den Druck von Hinten halten die Buben im Vorstieg erstaunlich gelassen aus, auch wenn ein paar Mal Diskussionen losgehen, ob nun Swiss Topo mit der Routenwahl rechts um den Pfeiler oder die neuen Bohrhaken die beste Routenwahl anzeigen. Das Klettern im meist griffigen Fels macht Spass und die Rundsicht vom kleinen und grossen Leckihorn sind grandios. Die Traversierung des Schneefeldes zwischen den Hörnern absolvieren alle souverän, einige mit, andere ohne Steigeisen.
Beim Abstieg machen wir noch eine Zusatzschlaufe um zu sehen, ob das Schneefeld umgangen werden kann. Oder war es das gelungenes Kalkül von Simone, die drei Jünglinge aus Freiburg im Breisgau, die uns beim Einstieg in die Kletterei den Vorrang gelassen hatten und geduldig hinter uns blieben, am Schluss doch noch den Lead zu übergeben? Schliesslich folgten wir ihren Fussstapfen und stiegen auch über das Schneefeld ab, vorbei an türkisfarbenen Gletscherseen, zurück zur Rotondo Hütte. Nach einem kurzen Aufenthalt bei der Hütte steigen wir frisch gestärkt zum Ausgangspunkt der Tour hinunter, wo wir von einer Horde überhitzten Velofahrern (Octopus Gravelrennen) empfangen werden, die z.T. erschöpft neben ihren teuren, fitten Velos auf dem Boden lagen und sich erholten. Umsichtig lenkte Jan den VW-Bus zwischen hoch- und runterfahrenden Rennteilnehmern vorbei zurück nach Realp, wo wir präzise den Anschluss zurück ins Wallis geschafft haben. Das nennt man perfekte Tourenplanung mit Punktlandung.
Ein herzliches MERCI den top Tourenleiter:Innen für das schöne Bergerlebnis!
Tourenleitung | Simone |
Seilführer | Vedrana, Jan |
Bericht | Regula |
Fotos | Alle |
Teilnehmende | Emanuel, Alexandra, Regula |