Der 3. Teil hatte es aber wirklich in sich

Der Wetterbericht verhiess nichts Gutes. Wie praktisch an allen bisherigen Wochenenden war auch diesmal Regen sowohl am Samstag als auch am Sonntag angesagt. Die Besteigung des Weissmies über den Südgrat machte so keinen Sinn.

Es bot sich aber ein Wetterfenster für Samstagmorgen an. Kurz entschlossen fragten wir im Chat wer gerne den Klettersteig in Saillon machen möchte. Dieser Klettersteig gilt als einer der schwierigsten in der Schweiz (vor allem der 3. Teil hat es in sich). Schlussendlich entschieden sich 4 dafür. So machten sich am Samstag um 06.30 Uhr Christine, Brigitte und Samuel vom Saastal auf den Weg nach Saillon und Urs von Spiez über Bern/Vevey. Wettertechnisch wurden wir in Saillon mit Regen begrüsst. Die paar Tropfen verdampften schon bald mit dem aufkommenden Sonnenschein. Punkt 08.00 Uhr konnten wir in Saillon starten. Der Einstieg mit der Seilbrücke war schon ein erstes Highlight. Der 1. Teil verlief dann nahe dem Wasserfall entlang. Es stellte sich heraus, dass dieser Wasserfall von der oberhalb verlaufenden Suone gespiesen wurde und uns eine kühle Dusche bescherte. Die Sonne trocknete im Verlauf des Klettersteiges wieder die Kleider. Nur war sie auch verantwortlich für Schweissausbrüche (zumindest für einen Teil davon).

Im 2. Teil querten wir zuerst die Wand, kamen dann auf eine Suone, die in den Felsgeschlagen wurde, und dann ging es senkrecht hinauf zur Abzweigung «Ausstieg 2. Teil» oder weiter zum 3. Teil. Da wir alle noch fit waren und das bisherige als gut machbar empfanden, beschlossen wir den 3. Teil in Angriff zu nehmen. Dieser hatte es aber wirklich in sich – überhängende Stellen, weit auseinanderliegende Eisen, immer ein wenig vom Fels wegdrückend und ziemlich ausgesetzt. Die Schweissbrüche kamen nicht allein von der Sonne. Eine Selbstsicherungsschlinge und ein 10m-Seil sind zu empfehlen. Um 10.30 Uhr standen wir aber oben und wir konnten uns zum Geleisteten gratulieren.

Vor dem definitiven Abstieg querten wir noch «La Passerelle à Farinet» und schauten zurück auf die Felswand – eindrücklich, schön, aber herausfordernd.

Wir machten noch einen Stopp in Saillon und fuhren dann zufrieden mit uns selbst nach Hause.

Tourenleitung Samuel
Seilführer Urs
Bericht Samuel
Fotos Samuel, Urs
Teilnehmende Christine, Brigitte
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