Das erste Mal tut immer ein bisschen weh! SAC in Disentis
Bis auf den Tourenleiter Karsten sind an diesem letzten Februarwochenende alle Teilnehmer aus dem Wallis angereist (was teilweise nicht sehr flexibel möglich ist). Deshalb wurde die erste Tour am Samstag auf 9:30 angesetzt.
Aufgrund der hohen Windgeschwindigkeiten, bedingten Möglichkeiten und wenig Schnee, haben wir uns demokratisch für das lösen eines Ski-Ticktes entschieden. Wir hatten dann einen überraschend schönen Skitag in Disentis, ich wollte schon immer im mittleren Graubünden fahren.
Nach einer knackigen Après-Ski-Runde machten wir uns auf nach Curaglia einem benachbarten Ort in das abgelegenere Hotel Cuntera hinter dem direkt am zweiten Tag die Tour beginnen sollte. Zum Abendessen ging es dann zu einem kulturellen Schmankerl in das Hostel Nangijala. Gutes Essen und live-Musik waren eine nette Überraschung.
Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück Hotel zur Haus-Tour auf den Piz Pazola. Erst 5 Minuten ohne Ski über eine Holzhängebrücke und dann über den ersten Hang ausser Sichtweite des Dorfes.
Nach 15 Minuten querten wir eine weitere halbe Stunde durch den Wald ohne viel Höhenmeter zu gewinnen. Dann immer weiter rauf bis zum ersten Rücken. (Hier haben wir vorsorglich schon einmal die Harscheisen parat gelegt, da die Hänge teilweise sehr verblasen waren). Auf dem Rücken spürte man auch bei dem sich herrlich entwickelnden Wetter, welchen Einfluss die halbe Windgeschwindigkeit zum Vortag haben kann.
Kurz vor dem Erreichen der nächsten Anhöhe habe ich mir bei einer Spitzkehre selbst die Bindung gelöst und mein Ski hat sich zum Glück nur 50 Höhenmeter hinabbegeben… 20 Minuten später hat mir die erfahrene und berggegärbte Touregängerin Carole das Material wieder auf Platz gebracht und es konnte weiter gehen.
Der Rücken verbreiterte sich um einige hundert Meter bevor der technisch anspruchsvollste Teil der Tour begann. Hier wanden wir uns um einen Felsvorsprung zwischen Geröll und auf verblasenem Eis nach oben. Die Harscheisen machten sich nun in diesen steilen Stücken bezahlt. Danach ging es wieder entspannt über einen zweiten Rücken, ca. 60°C nach Norden rechter Hand auf den Gipfel zu.
Hier gab es mehrere verblasene, apere Stellen und wir entschieden uns knapp 100 Meter unterhalb des Gipfels, vor dem letzten felsigen Stück frühzeitig abzufahren. Die Abfahrt war bis auf zwei Mitstreiterinnen, die uns auf dem letzten Stück überholt hatten jungfräulich und wir genossen ca. 30 Minuten Abfahrt wechselhaft zwischen eisigen Flächen und schönen pulvrigen Couloirs.
Im unteren Viertel angekommen, querten wieder über die verschneite Straße durch den Wald und fanden uns ca. 200m auf einer Wiese oberhalb unseres Hotels wieder. Den restlichen Weg mussten wir im Walkmodus unserer Skischuhe bestreiten. Wir Trennten uns nach einem abschließenden Kaffee in Disentis und freuen uns auf die nächste Tour zusammen.
Merci vor allem an Karsten für die Organisation, an Carole, Michaela, Jeanine und Claudine.