Auf den Spuren der Trans Alp
Auch die 7. Wanderwoche war für alle Teilnehmer/innen wiederum ein großes Erlebnis: alle Tage Sonnenschein, tolle Kameradschaft, schöne und abwechslungsreiche Tagesetappen, gute Unterkünfte und Verpflegung und eine kundige Leitung.
Totale Wanderzeit: 33Std. Höhenmeter: 4450m
Tag 1: Dixence – Cab. de Prafleuri – Col de Prafleurie – Col de Louvie – Cab. de Louvie
Nach längerem Warten bei der Luftseilbahn zum Damm hoch, starteten wir gegen 11 Uhr unter der Leitung von Toni zur 1. Etappe unserer Wanderwoche.
Tonis Tempo war sehr angenehm und gleichmässig. Nach ca. 1 ½ Std. erreichten wir die Cabane de Prafleurie (2662m). Erna, Rita und Rosemarie wollten sich unbedingt die „Flohhütte“ ansehen, derweil die anderen nach kurzem Halt den Aufstieg zum Col de Prafleurie in Angriff nahmen. So kam man bei 2700m bis 2800m in die nicht schöne Landschaft der Letio d’Alleves, wo während dem Bau der Staumauer der notwendige Kies abgebaut wurde. Vieles ist zerfallen, doch einige Ruinen zeugen von dieser Zeit. Es wurde immer steiler und die Schritte kürzer, so dass die 3 Hüttenbesucherinnen wieder aufschliessen konnten. Nach 1 Stunde erreichten alle den Col de Prafleurie (2938m), den höchsten Pass dieser Wanderwoche. Mittagsrast war angesagt. Das herrliche Panorama liessen alle Anstrengungen vergessen.
Anschliessend ging‘s bergab, etwas leichter, dafür war mühsames „Blocklaufen“ über die vielen gossen
Steinen gefragt. Die Chempfen sind zwar stabil, aber es gab auch viele Wackelsteine, die grosse Aufmerksamkeit verlangten. Kurz vor dem Aufstieg zum 2. Pass war eine Bachquerung fällig. Es hatte enorm viel Wasser (die Gletscher schwitzen auch!!). Da die Steine zum Darüberlaufen unter Wasser standen, blieb uns nichts anderes übrig, als die Schuhen und Socken auf den Rucksack zu binden und so schnell als möglich durch den Bach zu gehen. Das Wasser reichte bis über die Knie und war Ar…kalt.
Nach kurzer Pause ging’s hoch zum Col de Louvie (2921m). Erst angenehm steigend, dann zum Schluss ein kurzes Steilstück. Oben mussten wir auf Rita und Erna warten, denn sie waren unterwegs mit dem Einsammeln der viele Edelrauten (Genepy) beschäftigt.
Nach kurzer Pause und Panoramasicht Richtung Grand Combin, wurde der Abstieg zur Cab. de Louvie in Angriff genommen. Nach einem langen und stetigen Auf und Ab, immer so um 2700m ü. M. ,einem steilen Berghang entlang, sah man erstmals die Cabane de Louvie (2240m), aber es brauchte doch noch mehr als 2 Stunden bis dorthin. Bei Pkt. 2627 ging es dann endlich talwärts, zwar steil, aber auf gutem Wanderpfad über den Plan de Gol zur Alpe de Louvie, dem See entlang und zum Schluss noch 30m hoch zur Hütte.
Als Belohnung und nach 6 ½ Stunden und 900 Hm, gönnten wir uns alle ein kühles Bier, bevor wir von der netten Hüttenwartin zum Nachtessen eingeladen wurden. (Toni)
Tag 2: Cab. de Louvie – Coldu Bec d’Aigle – Col du Sarshlau – Mauvoisin (Hotel)
Am Morgen ging es von der Hütte sofort eine Stunde steil bergauf zum Col du Bec d’Aigle (2566m), von dem aus wir einen fantastischen Ausblick auf das Combin Massiv hatten. Es ging wieder runter, dann nochmals kurz steil hoch zum Tête de Sarshlau (2656m) und auf der anderen Seite kurz steil wieder runter. Wir liefen nun stetig hinunter Richtung Mauvoisin mit Blick zur Staumauer. Als wir bei der Strasse angekommen waren, hiess es zum letzten Mal hundert Meter hinauf zu Hotel de Mauvoisin, wo wir uns das wohlverdiente Bier genehmigten. Nach 4 Stunden 50 Minuten und einer Höhendifferenz von 800m waren wir an unserem heutigen Etappenziel angelangt. Da es erst Mitte Nachmittag war, entschieden Toni, Andreas und Rita zum Staudamm Mauvoisin hoch zu gehen. Hinauf zum Staudamm liefen wir durch einen Tunnel, in dem die Geschichte der Staumauer eindrücklich mit Bildern dargestellt war. Es war sehr interessant! Auf der Krone der Staumauer (es ist zudem die höchste bogenförmige Staumauer Europas!!) sahen wir den ganzen Stausee vor uns.
Zurück im Hotel gab es ein feines Abendessen. Da wir am anderen Rag einen langen und steilen Aufstieg vor uns hatten, gingen wir bald zu Bette. (Rita)
Tag 3: Mauvoisin – Col des Otanes – Cab. Panossieres – Cab. Brunet
Im L’Hotel de Mauvoisin wurden wir nach einer ruhigen Nacht in einem weichen Hotelbett mit einem ausgiebigen Frühstück gestärkt. Da war notwendig, denn nun galt es 1000 Höhenmeter auf den Col des Otanes auf 2845m ü. M. hochzusteigen. Oben angekommen wurden wir von einigen Steingeissen uns Steinböcke empfangen, die sich jedoch von uns nicht stören liessen. Nach einer halben Stunde Abstieg erreichten wir die Cabane FXB Panossière (2641m), wo wir uns eine willkommene Stärkung gönnten. Diese Hütte liegt auf einer Seitenmoräne mit prächtigem Blick auf den noch immer mächtigen Gl. de Corbassière und dem Grand Combin, der jedoch heute teilweise im Nebel verborgen lag. Der Weg führte uns nun weiter über zwei Hängebrücken und der Alpage „La Male“ zur Cabane Marcel Brunet (2103m), die wir nach 5 ½ Stunden erreichten und vor dem Nacht noch Zeit fanden, den Durst mit einem grossen Panaché zu stillen und die Füsse im Brunnen zu kühlen. (Andreas)
Tag 4: Cab. Brunet – Col de Mille – Liddes (Hotel)
Nach dem Schlafkonzert von « Schnarchen » der Männer, erwachten wir bei schönstem Wetter, obwohl es während der Nacht stark regnete. Frisch gestärkt wanderten wir auf einem wunderschönen Wanderweg mit toller Weitsicht und vielen Heidelbeeren am Wegrand von der Cabane Brunet (2103m) zum Col de Mille (2472m) hoch. Beim Kreuz auf dem Pass machten wir Mittagspause und genossen anschliessend in der darunter liegenden Hütte ein Bier oder ein Kaffee. Danach ging’s 1400m steil abwärts nach Liddes. Es war zudem heiss. Das Naschen der vielen Himbeeren unterwegs erleichterte uns den Abstieg. So erreichten wir nach 5 ½ Stunden das Hotel „Auberges des Alpes“ in Liddes (1346m).
Rosmaries „un question“ kam bei der Wirtin nicht gut an (richtig: une ..). Sie fragte für eine Taxi – Bestellung für den kommenden Tag. Schon nach dem 2. Telefonat erklärte sich eine Frau bereit. Das Glücksgefühl von Alfons war wahrscheinlich so gross, dass ihm das volle Bierglas umfiel (Scherben bringen Glück oder tollp…!). Nach einem Apero und feinem Nachtessen spielten die Frauen noch eine Partie Tischfussball bevor wir schlafen gingen. (Erna)
Tag 5: Liddes – Le Basset – La Fouly
Die 5. Etappe führte das Fähnlein der sieben Aufrechten von Liddes (1346m) über den Pass le Basset (2750m) nach La Fouly (1594m) ins Val Ferret. Die hilfsbereite Wirtin der Auberge des Alpes rief eine Bekannte an, die uns 400 Hm ins Tal Combe de l‘A fuhr.
Glücklich über diesen Zeitgewinn ging es vorbei an grasende Eringerkühen und einem idyllischen Seelein hinauf zum Basset, wo wir die tolle Aussicht auf die Berge rund um den Mont Dolent genossen. Vorsichtig nahmen wir den Abstieg zum Sessellift unter die Füsse und gelangten nach La Fouly, das wir nach 5 Stunden erreichten. Nach einem kühlen Bier verabschiedeten sich dann Alfons, Rosmarie und Sonja von uns anderen und traten den Heimweg an. (Alfons)
Tag 6: Fouly – Champex (5 Std. 420Hm)
Begleitet von den Teilnehmer/innen des UTMB (Ultra Trail Mont Blanc → 170km) starteten wir noch zu viert in La Fouly (1594m) zu unserer letzten Etappe nach Champex. Vorerst ging es während 2 Stunden immer leicht fallen der Dranse d’Ferret entlang hinunter zum Weiler Issert (1949m), ein sehenswerter schöner Ort, wo wir gleich den 1. Halt machten. Anschliessend folgte nun der letzte Aufstieg hoch nach Champex (1468m), der von uns noch einiges abverlangte. Die Freude war gross, als wir nach weiteren 2 Stunden unser Tagesziel erreichten und somit eine weitere erfolgreiche und unfallfreie Wanderwoche mit einem grossen Glas Bier abschliessen konnten. (Toni)
Allen Teilnehmer/innen ein grosse Merci für das tolle Mitmachen und für die gute Kameradschaft während der Woche. Ein weiteres Dankeschön an Alfons, der für die Unterkünfte verantwortlich war sowie an Tourenleiter Toni, der uns diese Wanderwoche ermöglichte und uns sicher über alle Pässe führte. Die nächste Wanderwoche wird sicher wieder stattfinden????!!!
Geschafft!!
Nach den 7 Wanderwochen und vielen Tagesetappen mit den SAC + privat haben es Rita und Toni geschafft, das Wallis zu umwandern, d.h. vom Furkapass über die südlichen Walliser Alpenpässe bis St. Gingolph und vom Grimselpass über die Berner und nördlichen Walliser Pässe bis Villeneuve. Herzliche Gratulation!!!