Francine’s gelungenes Kickoff
Die Tour beginnt erfolgreich; wir treffen unsere Tourenleiterin am vereinbarten Ort und Zeitpunkt, d.h. 1 Minute bevor der Zug von Visp nach St. Niklaus losfährt. Der vor 5 Minuten noch leer dastehende Zug ist nun überraschend voll geworden und wir freuen uns an flotten Stehplätzen. In Stalden landet Angela einen Volltreffer, indem sie per Zufall genau bei der Türe zusteigt, wo wir uns die Beine warm stehen.
Nun bereits aufgewärmt geht’s in St. Niklaus gleich zur Sache. Es bleibt kurz Zeit, um das GPS zu kalibrieren und wenig später sind wir bereits am Schwitzen, wie so oft bei den Hüttenzustiegen. Der Wanderweg zur Topalihütte geht die vielen HM in ziemlich direkter Weise an. Weiter oben wird’s langsam kühler; ein wohltuender Wind unterstützt den weiteren Aufstieg. Dazu werden wir beobachtet und beobachten selber die vielen Walliser Schwarzhalsziegen. Die Topalihütte war beim Aufstieg lange im Blickfeld aber nun ist sie seit Längerem verschwunden. Und plötzlich stehen wir in einem Ruck davor und wollen es uns auf der Terrasse bequem machen. Schnell wird klar, aus dem kühlenden Wind ist hier oben ein sehr kalter geworden. Die weiteren Daten: wir 5 teilen uns 6 Betten in 1 Zimmer, es gibt getrennte WCs alpine Literatur Suppe Salat Spaghetti Dessert, dann Sunset Zähneputzen Guet Nacht Rumwälzen …
… und Good Morning. Um 4i sind wir startbereit. Francine bestätigt kurz «Achtung Fertig Los». Die blauen Katzenaugen weisen zuverlässig den Weg; es ist angenehm windstill und gar nicht kalt. Bei angenehmer Sonnenaufgangsambiente steuern wir den Pkt 3182m unterhalb des Schöllijochs an.
Von dort folgen wir Francine einem auf der Karte nicht eingezeichnetem, gesichertem Pfad zum Abbergletscher, den wir oberhalb des Gletscherbruches betreten. Nun geht es angeseilt weiter zum Bruneggjoch und folgen dort zuerst der Gratverlängerung zum Brunegghorn. Unterhalb des Bergschrunds queren wir den Brunegggletscher und steuern dann den Punkt 3699m an. Wir denken, auf dem Eis geht es besser als auf dem Schotter, der zum Teil auf plattigem Gelände liegt und bleiben etwas länger in der Flanke. Es zeigt sich, dass die Schotter-Passage nicht ganz zu vermeiden ist und mühsam wühlen wir uns kurz aufwärts. Danach geht es dem Grat entlang einfach über Schneereste und einem gut ausgeprägten Pfad zum imposanten Gipfelglück. Angela versucht, ihre Hände wieder warm zu kriegen, und auch wir anderen sehnen uns nach einem windstillen Pauseplätzchen. So geht es nach der Fotosession gleich wieder runter – diesmal direkter über das plattige mit Lockersedimenten angereicherte Gelände, was im Abwärtsgang nicht minder unangenehm ist.
Der weitere Verlauf: Abstieg Brunegggletscher idealer Gletscherausstieg Gässi Turtmannhütte Turtmannsee Vorder Sänntum und die Tour – sie endet wie sie begonnen hat – erfolgreich! Wir treffen rechtzeitig in Gruben/Meiden ein und werden abermals mit Stehplätzen belohnt. Mit Bus, Seilbahn, Bus, Zug geht es zügig weiter nach Visp.
Wir freuen uns, dass wir an der ersten offiziellen Tour von Francine als Tourenleiterin des SAC Saas teilhaben konnten; wir bedanken uns bei ihr und Matteo, welcher als Seilführer tatkräftig mitgeholfen hat. Gerne sind wir wieder dabei, merci!