Im (Kletter-)Paradies

Tag 1

Am Donnerstag fuhren wir, als wir alle alles hatten, sehr früh los nach Finale. Als wir dort ankamen, ging es auch schon direkt zum Klettern. Wir liefen ca. 15 Minuten zum Klettergarten, wo wir die anderen trafen, welche schon am Mittwoch angereist waren. Es war sehr heiss, doch das hielt uns nicht davon ab, ein paar schöne Routen zu klettern. Als es dann doch zu heiss war, gingen wir zurück zu unserer Unterkunft. Dort sprangen die meisten von uns direkt mal in den Pool, um sich etwas abzukühlen. Danach machten wir uns alle bereit, fürs Abendessen. Wir fuhren mit dem Auto ins Nachbardorf und genossen dort in einem Restaurant ein leckeres Abendessen. Als wir alle fertig hatten, begaben wir uns wieder zurück und bei gemeinsamen Ausklang des Tages informierten uns Jan und Simone , über den nächsten Tag. Dann gingen wir alle schlafen.

Tag 2

Eigentlich nach Plan wäre es der zweite Tag im Kletterparadies Finale – für die meisten aber bereits der dritte. Besser könnte der Tag nicht anfangen – ein schöner warmer und windstiller Morgen, ein gedeckter Frühstückstisch auf der Terrasse, frische Brötchen, guter Kaffee und die ganze Truppe bei guter Laune.

Simone und Jan haben sich entschieden in der Umgebung von Finalborgo zwei Klettergebiete zu besuchen. Eines war für die Fortgeschrittenen vorgesehen und das andere für uns Anfänger oder wie man so schön sagt Plaisir-Kletterer. Wir Genuss-Kletterer absolvierten einen Ausbildungstag mit praktischer Anwendung. Jan fungierte als Tourguide und Ausbildungsleiter. Im Klettergarten Falesia del Gorilla angekommen teilte Jan uns in zwei Gruppen auf. Die etwas Erfahreneren konnten direkt mit dem Klettern loslegen. Die andern drückten die Schulbank – Basics wie Gurt anlegen, anseilen oder Material/Ausrüsten wurde von Jan instruiert. Aber auch die Seilführung, Klettertechnik und das Sturztraining (Flugstunden) waren Themen. Am frühen Nachmittag wurde gewechselt.

Um ca. 15.00 Uhr war ein Treffen mit allen in Finalborgo geplant. Shoppen, Gelati, Apero und Geselligkeit waren angesagt. Simone und Diana machten sich sogar die Mühe, unseren Präsi Dominic neu einzukleiden. Die überzeugende Instruktion von Jan bewirkte, dass seine Truppe alle ein neues Sicherungsgerät kauften.

Direkt von Finalborgo fuhren wir zurück zum Nachtessen. In Cisano sul Neva erwarteten uns lokale Spezialitäten. Ein Gang nach dem anderen folgte und um Mitternacht waren wir alle voll gesättigt und zufrieden. Die Nachtruhe erwartete uns.

Tag 3

Am dritten Tag unseres Kletterausflugs trafen wir uns eine halbe Stunde später als gewohnt zum Frühstück, da wir gestern Abend über drei Stunden (bis kurz nach Mitternacht) mit dem Abendessen beschäftigt waren. Dennoch gab es wie an den Tagen zuvor ein leckeres, großes Frühstück mit gut gelaunten Sportsfreunden und Sonne satt. Gabi und Sarah hatten sich heute schon vor dem Essen in den Pool gewagt und kamen topfit zum Frühstück, wohingegen der ein oder andere noch mit der Müdigkeit oder gar der Bettdecke kämpfte.

Gut gesättigt kündigte Jan das Tagesprogramm an, wobei sich die Gruppen wieder splitteten und es somit für jeden etwas zu klettern gab. Im Klettergebiet bei Toirano gab es viele leichte bis mittelschwere Routen (wo auch der größte Teil der Gruppe den Tag verbrachte) und im Sektor „Enoteca“ fanden sich viele mittelschwere bis schwerere Routen, welche ein kleiner Teil unser 17-köpfigen Truppe in Angriff nahm. Gabi und Dominic hatten es mit einem Klettersteig aufgenommen und verbrachten den Tag mit etwas mehr Höhenmetern als der Rest.

Die Enoteca-Gruppe hatte einen leichten Zustieg erwischt. Vorbei an und unter alten Steinbrücken ging es stets empor zu den Felsen. Als aus den 10 min Zustieg dann aber 25 wurden, wurde auch Tourenleiter Jan etwas skeptisch. Meine Behauptung, wir hätten uns verlaufen, entkräftete er gekonnt mit einem „…etwas übers Ziel hinaus geschossen…“. Recht hatte Jan behalten. Etwas weiter bergab und über ein trockenes Flussbett stiefelnd fanden wir bald unseren Himmel auf Erden für den heutigen Tag. Jedoch lagen hingegen Jan’s Versprechungen die Felsen komplett in der Sonne und es waren bereits gefühlte 30 Grad am Wandfuss. Aber auch diese Kritik konnte Jan leicht entkräften und deutete auf die Dächer links in der Wand, die allesamt kleine Schatten warfen. Wer also im Schatten klettern wollte, der musste sich für’s erste mit den Dächern auseinander setzen. Sehr zum Wohlwollen aller kam aber eine angenehme Brise auf. Von 5b bis hin zu 6c hatten wir nun also viele schöne Routen geklettert und konnten durch Jan’s Tipps auch noch dass ein oder andere an unserer Technik verbessern. Sarah hatte ihre erste 6a im Vorstieg geschafft und Patrick hat an seiner 6c gekratzt und darf weiterhin vom 7. Grad träumen;-)

Auf dem Rückweg des wirklich fantastischen Klettertags nahmen wir noch ein Bad im vorbeilaufenden Fluss. Patrick präsentierte uns dabei einen Rückwärtssalto von der Felskante und Sarah zeigte uns anschließend, wie es wirklich richtig gemacht wurde. Der doch noch recht schattige Fluss hatte der schönen Kletterei nochmal das I-Tüpfelchen aufgesetzt.

Zurück in der Unterkunft hatten sich alle am Pool getroffen und in ausgelassener Stimmung von ihren Erlebnissen erzählt. Auch die Toirano – Gruppe hatte einen wunderbaren Tag mit schönen Klettererlebnissen. Die Stimmung am Pool war so ausgelassen, dass noch mehrere Choreographien vom Beckenrand und von der Steinmauer einstudiert und auch abgelichtet wurden. Es war sehr schön, diese prächtige Stimmung mitzuerleben.

Am Abend sind wir gemeinam die Straße hinunter ins Restaurant Scola zum Abendessen gegangen und haben uns von einem 5-Gänge-Menü verwöhnen lassen. Von Tintenfisch über Kaninchenleber bis hin zum leckeren Prosecco war wirklich alles dabei und die gute Stimmung war durch das sehr leckere Essen weiterhin gesichert. Auf dem Weg zurück zur Unterkunft beschloss der Großteil der Gruppe, den Abend auf dem lokalen Kirschfest fortzuführen, welches wir mit einem Marsch durch die Botanik schnell erreicht hatten. Hier gab es noch das ein oder andere Bier, einen Grappa und auch wieder das schon bei vielen bekannte Kloschüssel-Tischtennisball-Spiel. Hier hatte der weibliche Teil unserer Gruppe eindeutig die Nase vorn und gewann durch kluge Taktik und Technik schicke Blumen. Nachdem noch das Tanzbein zur örtlichen Live-Band  geschwungen wurde machten wir uns auf den Rückweg. Und da die gute Stimmung seit dem ersten Tag nicht abreißen wollte, hatten wir den Abend (naja, mittlerweile war es eher die Nacht) noch gemütlich bei einem Bier und der ein oder anderen Kletteranekdote auf der Steinmauer unserer Lodge ausklingen lassen. Besser hätte der 3. Tag dieser Kletterreise wirklich nicht werden können.

Tag 4

Nach einer mehr oder weniger kurzen Nacht durften wir wieder ein leckeres Frühstück geniessen. Dann war Packen und Aufräumen angesagt. Anschliessend gings zum letzten Kletterspot dieses Auffahrtswochenendes: es wurde auch noch eifrig geklettert….

Anfangs des Nachmittags verabschiedete man sich. Nach und nach ging die Rückreise individuell zurück in die Schweiz. Doch am Simplon gab es noch ein Hindernis zu überwinden: ein zweistündiger Stau

Abschliessend möchten wir Simone und Jan danken: für die Auswahl der Unterkunft und die feinen Morgenessen, für die Organisation der mehrgängigen Abendessen, für die Vorbereitung und Angebote der Kletterplätze, für die Instruktionen und Hilfen beim Klettern, und vor allem bei der Erklärung des Sicherheitsgerätes ATC-Pilot, ……!

Es war toll! Danke.

Klettersteig

Wie jeden Morgen wurden wir auch heute von Simone, Jan und ihren Mitbewohnern mit einem 5**** Frühstücksbuffet verwöhnt. Anschliessend informierten Simone und Jan uns, an welchen Felsen heute geklettert wird und wie der gesamte Tagesverlauf geplant ist. Kurz darauf machten sich alle auf den Weg.

Dominic und ich haben uns für einen Klettersteig entschieden. Damit die Zufahrt kurzweiliger ist, fuhren wir durchs Hinterland in Richtung „Via Ferrata degli Artisti“. Bei der Abzweigung nach Cannes zogen wir die Eisentritte dem roten Teppich vor. Auf jedem zweiten Hügel eine alte Burg bzw. Reste davon, durch unzählige Laubwälder die Hügel hinauf und wieder runter, bis unser Navi „scharf rechts“ wollte, was wir dann auch befolgten. Anstelle einer Goudronstrasse, fuhren wir immer tiefer in den Dschungel. Kein anderes Auto weit und breit, nur Bäume, Schlamm, Schlaglöcher und unzählige steile Haarnadelkurven. Es gab kein Zurück mehr! Doch Chauffeur Dominic meisterte die Offroad-Challenge mit Bravour. Er blieb ganz cool und lenkte den BMW an jedem Schlagloch und unzähligen Querrinnen vorbei, so dass wir schliesslich doch noch gegen Mittag beim Parkplatz zum Klettersteig eingetroffen sind. Wahrscheinlich haben wir nicht den offiziellen Anfahrtsweg erwischt .

Zehn Minuten bis zum Einstieg laufen, dann ging‘s in der Mittagshitze den Berg hoch. Wuuunderschöööön! Felsen, Wälder, Hängebrücke und einige Schweisstropfen später waren wir oben. Die Aussicht mit Blick auf den Golf von Genua war grandios. Bei klarer Sicht sieht man sogar bis nach Sardinien und zur Monte Rosa. Nach einer kurzen Rast liefen wir den Wanderweg runter zum Parkplatz.

Für die Rückfahrt entschieden wir uns dann für die offiziellen Strassen. Unterwegs gönnten wir uns noch ein erfrischendes Bier. Anschliessend fuhren wir dann weiter nach Pietra Ligure und dem Meer entlang bis nach Albenga und talaufwärts heim nach Colletta di Castelbianco.

Merci Simone fer du Scarpa und dum Dominic fer denu flottu Tag.

Tourenleiter Simone und Jan
Bericht Sarah (Tag 1), Armida und Samuel (Tag 2), Hauke (Tag 3), Andrea und Mario (Tag 4), Gaby (Klettersteig)
Fotos Alle
Teilnehmer Diana, Fidelis, Christine, Dominic, Armida, Samuel, Bettina, Kaspar, Andrea, Mario, Sarah, Gaby, Hauke, Patrick, Gerwin