Transalp 7b – Immer weiter

Freitag, 29. März 2019: Binn Fäld – Rifugio Claudio e Bruno

Start zum ersten Tag der Transalp Binn-Realp war früh morgens, für einige in Visp, der Rest der Gruppe ist dann gegen 06.20 Uhr in Brig dazu gestossen. Gegen 7 Uhr in Fiesch angekommen, wartete bereits ein kleines Postauto auf uns, welches uns nach Binn Dorf chauffierte. Weiter ging es mit dem Taxi Binn, einem älteren VW Bus inkl. Skiständer, bis Binn Fäld.

Ca. um 08.00 starteten 8 fröhliche Mitglieder vom SAC Saas Richtung Mittlebärgpass. Ab Fäld mussten wir die Skier noch eine Weile tragen, ehe genug Schnee lag. Durch das wunderschöne Tal ging teils entlang der Binna. Nach etwa zwei Stunden erblickten wir die Fahne der Mittlenberghütte. Ab jetzt ging es stetig aufwärts und wir gewannen an Höhe. Gegen 13 Uhr hatten wir es geschafft und erreichten den Mittlebärgpass auf 3044m. Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir eine traumhafte Aussicht auf das imposante Ofenhorn und die umliegenden Gipfel.

Noch nicht alle der Gruppe hatten genug Höhenmeter in den Beinen und stiegen noch bis zum Gipfel vom Hohsandhorn 3182m auf. Der Rest der Gruppe genoss das Panorama und die Sonne am Mittlebärgpass. Unser Gipfelziel Blinnenhorn, welches für den nächsten Tag auf dem Programm stand, konnten wir schon mal aus der Ferne bewundern.

Nach einer kurzen Abfahrt am Hohhsandgletscher und einer längeren Hangquerung erreichten wir unsere heutige Unterkunft, das Rifugio Claudio e Bruno auf 2708m. Das nette Hüttenteam begrüsste uns mit einem Willkommenstee und zeigte uns unser Zimmer. Die einen genossen nun die Sonne vor der Hütte, ein kühles Bier oder machten noch einen kleinen Nachmittagsschlaf.

Um 19 Uhr verwöhnte uns das Hüttenteam mit einem leckeren Abendessen. Gegen 22 Uhr waren dann bereits alle im Land der Träume 🙂

Samstag, 30. März 2019:  Rifugio Claudio e Bruno – All’ Acqua

Am Morgen sind wir aufgestanden, für eine Berghütte haben wir ziemlich gut geschlafen und es war sehr ruhig in der Nacht. So wie es halt ist, hat am Morgen jeder sein eigenes Ritual. Manche bereiten alles vor, dass man nicht mehr zurück ins Zimmer muss, andere lassen den Rucksack noch im Zimmer und holen diesen nach dem Frühstück usw…

Wir essen gemeinsam um uns für die anschliessende Tour zu kräftigen. Dies gelingt mit dem „guten“ Italienischen Weissbrot nur ansatzweise. Zutaten sind wie immer Honig, Konfi oder Nutella. Nach dem Frühstück machen wir uns bereit für den Aufstieg auf das Blinnenhorn. Zuerst läuft aber noch der normale Hüttenwahnsinn. Packen, Einschmieren, Toilette, Schuhe anziehen und die Skis mit den Fellen ausrüsten.

Wir starten den Tag auf den Skis und Michael läuft vor. Alle schön hinter ihm her, nur Pascal kann es nicht lassen und nimmt ständig seine eigene Spur. Immer in der Nähe, aber doch nicht auf der gleichen Spur…..  Es läuft ganz gut, der Anstieg ist, im Gegensatz zum Vortag, recht Steil. Wir sind natürlich auch nicht die Einzigen. Rund um die Hütte Tummeln sich viele Skitourengeher. Ja, was will man bei dem super Wetter auch sonst tun? Der erste Anstieg ist geschafft und wir sind auf dem Griesgletscher. Unterhalb des Gipfels machen wir das Ski Depot. Anschliessend steigen wir auf den Gipfel und Gratulieren uns zu diesem Etappenziel. Anschliessend gibt’s noch ein paar Beweis-Fotos.

Die Abfahrt des Gipfelhangs beginnt Hart und eher unangenehm, aber kein Bruchharsch und deshalb doch ganz gut zu fahren. Wir lassen es über den obersten Teil des Griesgletschers laufen, bis wir in steileres Gelände kommen. Die ersten Schwünge sehen ganz gut aus. Es ist etwas schwerer, aber doch gut fahrbarer, Pulverförmiger Schnee. Beim zweiten Hang wurde es richtig Geil. So richtig guter Frühjahrs Pulver. Ich denke, dass es allen Spass gemacht hat. Beim Stausee Fellen wir wieder auf und erreichen den Cornopass. Nur Pasci tztztztztz nimmt wieder seine eigene Aufstiegsspur und verschwindet einen Moment…. Auf dem Cornopass treffen sich wieder alle.

Die Abfahrt vom Cornopass stellt sich als recht schön an. Immer wieder Pulver Passagen und/oder Sulz, eigentlich nie richtig schlechte Verhältnisse. Jeder sucht immer wieder den besten Hang um seine Spur zu hinterlassen.

Unser Tagesziel erreichen wir in All’ Acqua in der Pension. Wir essen und trinken erst mal etwas. Suppe, Salat oder/und Tessinerplatten stehen auf dem Tisch. Später beziehen wir unsere Zimmer. Wir können sogar Duschen! Für alle war das eine Wohltat. Ein Paar gehen für ein paar Stunden schlafen, andere gönnen sich ein Aperol Spritz. So lässt sich das Leben geniessen.

Beim Abendessen gibt’s Salat, Risotto mit Tessinerschnecke und «Gebrannte Creme». Mit einem Glas Wein wurde natürlich auch noch angestossen, um den Tag noch so richtig abzuschliessen.

Alle gehen glücklich, gesund und zufrieden ins Bett – doch die Betten sind….

Danke an Erna, Geraldine, Tanja, Alessandra, Diana, Jan und Michael. Es war ein wahnsinnig, eindrucksvolles und schönes Erlebnis.

Sonntag, 31. März 2019:  All’Acqua – Oberwald

Morgens um 7:15 Uhr starteten wir frisch ausgeschlafen in All’Acqua mit dem Ziel Pizzo Rotondo.

Bereits zu Anfang wurden wir gefordert. Über einen Lawinenkegel, harten Schnee und Eis ging es relativ steil hoch. Nach einer kurzen Pause auf der Höhe der Piansecco Hütte (1928 m.ü.M.) ging es bei herrlichem Wetter weiter Richtung Rotondo Pass. Kurz vor dem Pass mussten wir aber dann doch noch die Steigeisen montieren und die Skier aufbinden, zum Glück machten Diana, Jan und Michael uns Podeste dafür. Wie steil es da war, merkte ich spätestens als ich sah, wie schnell mein Helm den Berg hinunterrollte und rollte. Mit dem Pickel in der Hand ging es nun weiter die letzten paar Höhenmeter zum Rotondopass.

Vom Pass aus sah man schon den imposanten Pizzo Rotondo und das ziemlich steile Couloir.

Nach dem wir uns kurz gestärkt hatten, liefen wir mit Spitzkehren bis zum Ski Depot. Da der Schnee schön griffig und mit guten Tritten bestückt war, machten wir uns ohne Seil, aber mit Steigeisen, Pickel und Skistock ausgerüstet, auf den Weg das Couloir zu erklimmen. Es ging wirklich besser, als man von Weitem den Eindruck hatte. Aber die Sonne brannte ziemlich im Nacken. Die letzten paar Meter waren dann leichte Kletterei (II). Oben angekommen, genossen wir eine herrliche Aussicht, machten ein paar Fotos und gratulierten uns gegenseitig.

Nach ein paar Minuten machten wir uns an den Abstieg. Eine Zweiergruppe ging ohne Seil das Couloir runter, die anderen seilten sich an.

Beim Ski Depot freuten wir uns nun auf die Abfahrt. Nach kurzem Fahren mussten wir aber ein weiteres Mal anfellen und ein paar Höhenmeter hochlaufen. Da es schon eher spät war, die Sonne ihre Arbeit machte und es noch viel Schnee bei der Schlüsselstelle hatte, entschieden wir uns durch das Gerental nach Oberwald abzufahren. Der erste Hang war schöner Pulver, danach war es mehr oder weniger ein Queren und der Strasse entlangfahren. Da mir meine Oberschenkel ziemlich «feuerten», hatte ich das Gefühl das Tal nimmt kein Ende.

Um 16:30 Uhr waren wir schlussendlich in Oberwald. Nun mussten wir aber noch zum Bahnhof laufen, wo der Zug um 17:15 Uhr schon losfuhr.

Es war ein super, eindrückliches Erlebnis für mich, mit tollen Kameraden. Man hat einander geholfen, wo es nötig war. Und die Routinierteren haben Ratschläge gegeben und Mut gemacht. Danke an euch alle!!

Tourenleiter MichaelS und Diana
Bericht Tanja (Tag 1), Pasci (Tag 2), Geraldine (Tag 3)
Fotos Alle
Teilnehmer Pascal, Tanja, Jan, Erna, Geraldine, Alexandra