Aufnahme des Cresa-Biwak ins Verzeichnis der SAC-Hütten

An der Abgeordneten Versammlung des SAC am 10. Juni 2018 in Brugg wurde unser Antrag zur Aufnahme als 152. offizielle Hütte ins SAC Hüttenverzeichnis abgesegnet. Unser Anliegen konnten wir ohne kritische Gegenargumente durchbringen. Einzig der sehr niedrige Umsatz wurde belächelt. Doch unsere Argumente schienen auch diese Zweifler zu überzeugen.

Mit einigem Stolz reihen wir uns nun zu den hüttenbesitzenden Sektionen. Diesem Schritt gingen sehr viele Diskussionen und Abklärungen voraus. Unter anderem stellten wir fest, dass diese Hütte ohne eigentliche Baubewilligung da stand. Unsere Pioniere stellten die Hütte in Absprache mit den Gemeinde Verantwortlichen von Almagell 1992 auf. Nach guter alter Väter Sitte reichte ein Handschlag und wir durften das Biwak vor das Latelhorn hinstellen.

Um diese Situation in einen rechtlich ordentlich Zustand über zu führen, war längere Zeit nicht klar, auf wessen Grund und Boden es eigentlich stand. Der Burgergemeinde Saas-Grund gehört die rechte Seite des Furggtals. Alles was landschaftlich bewirtschaftet werden kann, ist ihnen zugeschrieben. Auf welcher Höhe da die Grenze verläuft, konnte nicht richtig fest gelegt werden. Nach einigem Hin-und-Her einigten sich die Parteien, dass das Baurecht für das Biwak direkt von der Gemeinde Almagell zugesprochen wurde. Und dies öffnete dann die Türen um den Vorgaben des SAC-Hüttenreglements zu entsprechen.

Wir möchten allen beteiligten Kreisen ein gosses Dankeschön aussprechen!

Wieso wünschten wir das Biwak im SAC-Verzeichnis?

Wieso wünscht sich so eine kleine Sektion die Aufnahme eines kleinen, unbedeutenden Biwaks ins SAC-Verzeichnis? Diese Frage stellen sich vermutlich einige.

Die Sektion Saas gehört zu den jüngsten Sektionen des SACs. Sie wurde erst 1989 von engagierten Saaser Bergsteigern gegründet.  Es war an der Zeit, dass im Tal der höchsten Schweizer Berge und in der Heimat so berühmter Bergführer wie Alexander Burgener, Matthias Zurbriggen und Ferdinand Imseng endlich eine Vertretung des SACs entstand.

Der Enthusiasmus und das Engagement für die Berge konnten sich über die Jahre halten. Doch trotz, oder müsste ich hier sagen, wegen der herrlicher Bergwelt und der stark frequentierten Hütten, war es uns nicht vergönnt, selber eine SAC Hütte im Saastal zu besitzen.

Vom Mischabeljoch zum Crestabiwak

1992 erhielten wir die Gelegenheit, das alte SAC Mischabeljoch-Biwak der Sektion Genf zu übernehmen. Das Biwak wurde spektakulär mit einer Kamov quer übers Tal ans äusserste Ende zum Antronapass geflogen. Die Gründer der Sektion Saas stellten sich aber unter einer eigenen Hütte etwas anderes als ein solche Blechbüchse. Es folgten viele erfolglose, jahrelange Gespräche mit hüttenführenden Sektionen.

Schliesslich gaben wir diese Idee auf. Auf der Grubenalp, am Fusse des Fletschhorn bekamen wir die Möglichkeit, eine Alphütte unseren Bedürfnissen entsprechend umzubauen. Mit viel Fronarbeit und Eigenmitteln, so wie sich das gehört, entstand die Clubhütte «Grubenalp».  Einen Vertrag im Baurecht erhielten wir jedoch nicht. Damit konnte der Wunsch nach einer eigenen offiziellen SAC-Hütte nicht verwirklicht werden.

Während einigen Jahren verwaiste unsere Aufmerksamkeit für das Crestabiwak. In den letzten Jahren, wurde uns zunehmend wieder bewusst, was für coole Touren von dort aus gemacht werden können. Und unsere Abklärungen mit den Verantwortlichen in Bern begannen von Neuem.

Versteckte Perlen des Saastals

Das Biwak ist sowohl im Sommer als auch im Winter ein idealer Ausgangspunkt für einsame Touren. Neben der Überschreitung „Cresta di Saas», bieten Latelhorn, Stellihorn, Antronapass und Jazzilücke wunderschöne und abwechslungsreiche Touren.

Wir möchten das Cresta-Biwak als Vermächtnis für zukünftige SAC-Generationen in dieser unbekannten Gegend sichern, weit ab vom Massentourismus. Hier kann noch das alte Bergsteigererlebnis ohne viel Komfort gelebt werden. Nur das Nötigste ist in gutem Zustand vorhanden.

Dieses Ja zur Aufnahme ins SAC Hüttenverzeichnis hilft uns, diese Hütte als Teil der Schweizer Bergwelt zu erhalten.

Für den Vorstand euer Präsident

Dominic Anthamatten