Alpiner Hochgenuss
Als höchster Berg des Nadelgrats gehört das Nadelhorn zu einem äusserst beliebten Gipfel in den Walliser Alpen. Alpinisten aus der ganzen Welt machen sich jedes Jahr auf, um auf dem spitzen Gipfel neben dem Kreuz für ein Erinnerungsfoto zu posieren. Doch auch für die Einheimischen ist das Nadelhorn ein sehr interessanter Gipfel. So war es nicht verwunderlich, dass sich gleich zehn Mitglieder des SAC Saas für diese Tour anmeldeten.
Eine Gruppe hätte zwar gerne die gesamte Gratüberschreitung in Angriff genommen, dies war aber aufgrund der vorherrschenden Bedingungen nicht möglich. Nichts desto trotz freuten wir uns alle auf eine gemeinsame, wunderschöne Hochtour.
Bereits der Hüttenaufstieg vom Hannig zur Mischabelhütte war herrlich und abwechslungsreich. Insbesondere die Klettersteig-ähnlichen Passagen gegen Ende des Hüttenweges waren eine willkommene Abwechslung. Oben auf der Hütte angekommen genossen wir einen gemütlichen Abend direkt unter der imposanten Mischabelkette. Die Nacht war sternenklar und uns war allen bewusst, dass wir einen grossartigen Tag gewählt hatten, um das Nadelhorn zu besteigen.
Nadelhorn | ||
Schwierigkeit | WS+ / lange alpine Tour | |
Zeitbedarf | 3 + 6 h | |
Auf-/Abstieg | 2000 hm | |
Strecke | Hannig – Mischabelhütte – Hohbalmgletscher – Windjoch – Nadelhorn |
Der Eindruck vom Vortrag täuschte uns nicht. Als wir uns in den frühen Morgenstunden zum Gletscher aufmachten, glitzerten Sterne am Himmel und Wolken waren nahezu keine zu sehen. Während wir den Gletscher zum Windjoch überquerten, wurden wir Zeuge eines prächtigen Sonnenaufgangs. Der Himmel im Osten färbte sich tiefrot und schenkte uns eine eindrückliche Kulisse.
Auch die Verhältnisse waren absolut perfekt. Die Schneefälle der Vorwoche trugen dazu bei, dass wir jederzeit guten Trittschnee unter den Füssen hatten und sehr gut vorankamen. So gestalte sich sowohl der Aufstieg zum Windjoch als auch über den Firngrat zum Gipfel als relativ einfach. Die Kletterpassagen auf dem Firngrat machten uns grossen Spass und brachten zusätzliche Abwechslung in den Aufstieg.
Auf dem Gipfel angekommen genossen wir die herrliche Aussicht und stärkten uns für den bevorstehenden Abstieg. Dieser erfolgte – gleich wie der Aufstieg – problemlos. Denn trotz der fortgeschritten Tageszeit waren die Bedingungen nach wie vor hervorragend. Nach einem kurzen Zwischenhalt im – an diesem Tag fast windstillen – Windjoch, stiegen wir wieder zur Mischabelhütte ab. Nach einer kurzen Erfrischung ging es zurück aufs Hannig, wo wir bei einem kühlen Getränk diese eindrückliche Hochtour nochmals Revue passieren liessen.
Ein grosses Dankeschön an unsere Seilführer Matteo, Jan, Susanne und Vedrana. Sie haben unsere Gruppe routiniert und sicher geführt.