Endlos lange Sulzhänge

Wie es bereits zur Tradition geworden ist, nehmen wir am Karfreitag jeweils an der Prozession am Simplon resp. am Grossen St. Bernhard teil. Diesmal führte die Reise ins Unterwallis. Zusammen mit vielen andern Gläubigen gedachten wir der Leiden Christi und pilgerten dem Hospiz auf der Passhöhe entgegen.

Wenn wir schon in der Gegend waren, suchten wir uns für den Samstag ein Ziel in der Region aus. Noldi hatte uns überzeugt: 1’700 Meter über Trient, zwischen dem schweizerischen Val Trient und dem französischen Argentière , senkrecht über dem Réfuge Albert 1er findet man die Pointe des Grands. Sie ist als klassisches Frühlingsskitourenziel mit endlos langen Sulzhängen bekannt. Aber auch die Aussicht lässt nichts zu wünschen übrig. In Anbetracht der mächtigen Eisriesen, wie Aiguille Verte, Gde Rocheuse, Les Droites, Mont Blanc etc. könnte es manch einem den Atem verschlagen. Aber auch die Drus, an welcher sich so manches Drama abgespielt hat, erregt die Aufmerksamkeit des ehrfürchtigen Besuchers.

Leider wurden unsere hohen Erwartungen für einmal nicht erfüllt. Die Westströmung hatte Vorsprung auf die berechnete Marschtabelle und hüllte die Landschaft in Wolken ein. Es begann gar leicht zu schneien. Nichts mit dem atemberaubenden Panorama. Also konzentrierten wir uns auf die Abfahrt. Verwöhnt von den tollen Verhältnissen einer langen und fantastischen Tourensaison hielt sich unsere Begeisterung für einmal in Grenzen. Nur ab und zu fanden wir zwischen Bruchharschzonen und den vielen Lawinenkegeln Abschnitte, die mir einen Jauchzer zu entlocken vermochten. Aber wie gesagt, unsere Ansprüche sind hoch.

Dennoch liessen wir uns die gute Laune nicht verderben und rundeten den Tag bei einem guten Tropen in Noldis respektive im Keller der Gebrüder Betrisey in St-Leonard ab.

Danke Diana, Danke Noldi für Vorbereitung und Führung der Tour.

Tourenleiter Diana und Noldi
Bericht André
Fotos Diana, André
Teilnehmer Brigitte, Diana, German, Hugo, Noldi, André